Weinend sitze ich in totaler Dunkelheit.
Nur das fahle Licht einer Laterne scheint von draußen durch´s Fenster. Erhellt nichts.
Es ist Nacht. Kalt. Dunkel. Einsam.
Warum bin ich einsam? Du bist doch bei mir.
Du…
Ich halte dich in meinen Armen, wohl schon seit Stunden.
Du bist kalt, starrst an die Decke, mit deinen kalten Augen. Leblos.
Du rührst dich nicht mehr, hast dich nicht bewegt, seit ich da bin, und wirst dich auch nie wieder bewegen. Nie mehr…
Warum hast du das gemacht?
Warm hast du mich allein gelassen?
Allein in dieser grausamen Welt, die ich so sehr verabscheue? Auf der ich nur noch wegen dir bin?
Die du jetzt verlassen hast…
Ist es wegen mir?
Habe ich dich mit meiner Liebe erdrückt?
Mein wunderschöner Engel…
Warum bist du gegangen? Ich kann es noch immer nicht fassen.
Wach auf… Wach doch endlich auf!
Du schläfst einen ewigen Schlaf. Ich weiß das, und doch kann ich das nicht hinnehmen.
Ich bin allein. Ohne dich. Ganz allein…
Warum hast du mich verlassen? Mich in deinen Augen verlassen?
Du warst schon lange kalt, aber anders. Nicht wie jetzt. Nur dein Herz war kalt. Schon immer. Ein eisiger Klumpen, der dir in die Brust gestopft wurde.
Du musstest so viel leiden. Jetzt ist das vorbei. Für dich.
Jetzt muss ich leiden…
Noch mehr als vorher schon.
Warum hast du mich verlassen? In deinen Gedanken?
Dachtest du überhaupt noch an mich?
Schön war unsere Beziehung nie.
Beziehung… Könntest du das jetzt hören, würdest du wieder ausrasten.
Dabei liegst du direkt in deinen Armen, bist mir so nahe. So verdammt nahe…
Es ist ungewohnt dich so ruhig zu sehen. Zu erleben. Zu halten. Einfach nur bei dir zu sein.
Du siehst so friedlich aus, so ruhig. Erlöst?
Warum hast du mich verlassen? In deinem Herzen?
Hast du mich noch geliebt? Hast du mich überhaupt je geliebt?
Ja das hast du… ganz bestimmt. Ich weiß es.
Ich liebe dich auch. Schon ewig. Für immer.
Es wird keinen Anderen geben. Nie. Nur dich. Nur dich…
Ein Schluchzen hallt durch den Raum.
Mit der zitternden Hand streiche ich durch dein blondes Haar. Es ist blutverschmiert.
Warum ausgerechnet so? Warum musstest du dich so verunstalten?
Dein wunderschönes Gesicht, blutgetränkt.
Deine Haare, verklebt, dreckig.
Du… so unnahbar.
Es ist beinahe schlimmer als vorher. Dabei habe ich mir doch immer gewünscht dies machen zu können.
Jetzt kann ich es, aber ich bin unglücklich. So unglücklich. Traurig. Elend.
Ich will dich zurück. Dein Herz soll schlagen, doch das wird es nicht. Das wird es nie wieder tun. Hat es das überhaupt je getan?
Du wirst nie mehr zurückkehren. Aber ich liebe dich. Brauche dich. Vermisse dich.
Mein blonder Engel…
Mach die Augen auf!
Ich starre in dein Gesicht. Noch immer ist es kalt.
Kann nicht aufhören zu weinen. Die salzigen Tropfen fallen auf dein Gesicht. Dein Haar. Vermischen sich mit dem Blut. Werden eins mit dir.
Genau das will ich. Eins mit dir sein. Für immer.
Ist es krank, dass ich meine Tränen beneide?
Ja, das ist es. Aber es ist mir egal. Ich würde alles tun um wieder bei dir sein zu können. Auch wenn du weiterhin so kalt bist. Mich nicht an dich ran lässt. Es ist egal. Unwichtig. Ich will nur dich. Nur du zählst, nichts anderes.
Mein Blick wandert zu deiner Hand. Auch sie ist blutüberströmt. Verkrampft. Wolltest du das alles überhaupt?
Du hältst die Pistole fest umschlossen. Willst sie nicht mal jetzt loslassen.
Dass du eine besitzt, wusste ich. Ich habe sie gefunden. Aber nichts gesagt. Nun ist es zu spät. War es mein Fehler? Hätte ich es vielleicht verhindern können?
Aber warum dich weiterhin hier festhalten? Du wolltest es doch schon lange nicht mehr. Vielleicht noch nie. Und jetzt bist du weg. Glücklicher? Hoffentlich. Zufriedener? Hoffentlich. Einsam? Ja. Schließlich bin ich nicht bei dir. Da, wo du bist.
Wo genau du bist, weiß ich nicht. Ich will es auch nicht wissen. Hauptsache es geht dir gut. Hauptsache du musst nicht mehr leiden. Nicht mehr leben.
Beinahe muss ich lachen. Es ist doch alles das Gleiche. Leiden. Leben. Leiden… Schmerz.
Es ist so unfair.
Du musstest leiden. Dein ganzes Leben lang. Von Anfang an. Nie wurde es besser. Nicht einmal ich habe es geschafft. Wie armselig ich doch bin.
Komm zurück. Bitte…
Oder… Soll ich zu dir kommen? Willst du das überhaupt?
Ich will es. Zählt das genug?
Meine Hand gleitet zu deiner. Umschließt sie.
Aber nur kurz, dann nehme ich die Waffe. Halte sie. Streiche über das kühle Metall. Es ist genauso kalt wie du.
War es deine letzte Rettung?
Ich schließe die Augen, sehe Leid. Dein Leid. Dich. Mein Engel…
Du hast es dir verdient…
Du hast es dir verdient zu sterben. Deine Qual war genug. Jetzt ist sie vorbei. Aus…
Wenn Engel es verdient haben zu sterben, sollten sie das tun.
Warum hast du so lange gezögert? Du hättest es schon längst machen können. Schon vor Jahren.
Doch bin ich glücklich, dass du es nicht getan hast. So konnte ich dich kennen lernen. Dich begehren.
Du hast es zugelassen. Ob du es wolltest, weiß ich nicht.
Einsamkeit. Vielleicht wolltest du nicht mehr allein sein, hattest es satt. Und wenn schon…
Bist du jetzt allein?
Bestimmt… Wen hast du schon, da, wo du jetzt bist? Niemanden.
Hier hattest du niemanden. Nur mich. Mich allein.
Jetzt bist du einsam. Ohne mich…
Soll ich zu dir kommen? Dich trösten?
Ja… ich denke schon lange darüber nach. Seit ich hier sitze. Seit du gegangen bist. Mich verlassen hast.
Ich werde nicht aufgeben. Selbst wenn du mich nie lieben wirst, werde ich immer für dich da sein. Hier kann ich es nicht mehr. Also werde ich zu dir kommen.
Ja…
Aber wie soll ich es tun?
Fragend sehe ich dich an, sehe auf die klaffende Wunde an deiner Schläfe.
Hat es weh getan? Bestimmt. Doch bestimmt nicht so sehr wie der Rest deines Lebens. Deines Leidens.
Ich hebe die Waffe hoch. Führe sie, lege sie an meine Schläfe. Zögere nicht. Drücke ab.
Ich warte auf den Knall. Nichts tut sich.
Ich drücke noch einmal. Und noch einmal. Wieder und wieder.
Tränen rinnen mein Gesicht hinab.
Du wolltest es nicht. Wolltest nicht, dass ich dir folge.
Heulend breche ich über dir zusammen. Drücke dich fest an mich. Fest. Zu fest.
Ich kann dich nicht verlassen. Obwohl du mich nicht wolltest. Bei dir.
Du wolltest ohne mich sein. Hast mich mit Absicht zurückgelassen.
Warum? Ich liebe dich doch! Ich kann nicht ohne dich sein!
Und du gehst einfach! Du bist so egoistisch. Warst es schon immer. Wirst es auch in Zukunft sein. Nur nicht hier… Trotzdem liebe ich dich. Abgöttisch.
Warum tust du mir so was an? Ich habe alles für dich getan. Alles. Mich aufgeopfert. Nur noch für dich gelebt.
Jetzt bist du weg, mein Engel. Mein Sinn des Lebens. Hast mir alles genommen.
Was habe ich jetzt noch?
Nichts… Nicht einmal mehr dich. Du bist fort. Nur noch eine leere Hülle. Und doch kann ich nicht gehen, dich nicht zurücklassen.
Mein Herz schlägt. Noch. Aber nicht mehr lange.
Ich bleibe bei dir. Werde immer für dich da sein. Selbst jetzt. Auch wenn du es nicht willst. Auch wenn du ohne mich gegangen bist. Ich werde zu dir kommen.
Nicht jetzt. Nicht mit deiner Waffe, denn so wolltest du es ja nicht.
Aber ich werde kommen. Bald. Ganz bestimmt.
Und bis ich kommen kann bleibe ich hier. Bei dir.
Ich lass dich nie allein, hörst du?! Niemals.
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Bitte hasst mich nicht, weil ich so was geschrieben habe.
Meine Muse hat mich geküsst, als ich System of a Down gehört habe. Vor allem der Song ‚Chop Suey‘ – übrigens einer meiner absoluten Lieblings- Songs - hat mich inspiriert. Und voila, hier hattet ihr gerade das Ergebnis.
Ich hoffe, es hat euch gefallen, auch wenn es so was Dunkles, Negatives und Krankes ist.
(Vielleicht spricht´s euch ja gerade deswegen an x’D)
Ich brauch das aber manchmal. Die meisten meiner FFs sind ja nun nicht so…
Nya, wer mag kann mir ruhig ´nen Kommi hinterlassen.
Würde mich auf alle Fälle freuen.
Bis zur nächsten FF!
Mata ne!
