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Something is scratching its way out

Something you want to forget about [Sirius x Bellatrix]
von

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Das hereinfallende Licht blendete ihn, aber er war einfach viel zu faul, um sich auf die andere Seite zu drehen. Also kniff er seit einer geraumen Weile einfach die Augen zusammen und wartete darauf, dass die Sonne ein wenig höher stieg. So hoch, dass das Licht nicht mehr genau diesen Schlitz in seinem Vorhang traf, der ihn jetzt so leiden ließ. Vielleicht hätte ihn das auch nicht so sehr interessiert, wenn er nicht noch dazu höllische Kopfschmerzen gehabt hätte. Zu viel Alkohol gestern. Viel zu viel Alkohol gestern, aber leider bei weitem nicht genug, um den Abend so komplett auszublenden, wie er es gern getan hätte. Rein gar nichts hatte sein Kopf ihn vergessen lassen, rein gar nichts. Alles hing noch klar, in den schillernsten Farben, in seinem Gedächtnis fest und schien nicht darüber nachzudenken, ob es nicht einfach freundlicher wäre, ihn mit seiner Gedankenwelt alleine zu lassen.
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit wälzte er sich endlich auf den Rücken und blinzelte an die Decke, von der seit Wochen der Putz rieselte. Immer wieder nahm er sich vor, das hier auf Vordermann zu bringen. James regte sich immer auf, wenn er das sah. Lily regte sich auf und er, nun, er antwortete mit einem Lächeln, dass er es schon noch machen würde. Aber irgendwie, er kam einfach nicht dazu. War zu viel unterwegs, hatte zu viel zu tun und dann, dann kam er am Abend nach Hause und hatte keinen Elan mehr, irgendetwas in dieser Richtung zu erledigen.
 

Und jetzt, wo er an einem Morgen Zeit gehabt hätte, hatte er einen Kopf voller Schmerzen, einen Kopf voller Zweifel und einen Kopf voller Fragen, die er nicht beantworten konnte. Angefangen bei der Letzten. Warum sie einfach gegangen war. Endend bei der Ersten. Warum er überhaupt gekommen war. Nun, vielleicht war das die einfachste aller Fragen. Er hatte sie sehen wollen. Wissen wollen, ob das wirklich ihr Wille war, ob das wirklich das war, was sie für sich selbst gewählt hatte oder ob sie nun doch die Erste von Fünfen war, die sich dazu entschloss, endlich eine vernünftige Black zu sein. Nicht aus dem Teppich gebrannt zu werden. Und ja, auch, ob das immer noch seine Cousine war, mit der er aufgewachsen war. Dieses halsstarrige, verwöhnte, überhebliche Ding, welches niemals einen Fehler bei sich sah und der Welt nicht einen Funken Toleranz entgegenbrachte. Aber immer treu zu sich selbst. Immer nach den eigenen Prinzipien.
 

Und dann war er gestern Abend dieser Frau gegenübergestanden, die das Gesicht seiner Cousine getragen hatte, aber dann, nun, dann hatte es auch schon aufgehört. Das darunter war nicht Bella gewesen. Zumindest nicht in den ersten Minuten im Garten, nicht in den Minuten, in denen sie ihn einfach gepackt und mit sich gezogen hatte, nicht in denen, in denen sie schweigend ein Glas nach dem anderen getrunken hatte. Erst wieder in diesen Sekunden, in denen sie sich über ihn lustig gemacht hatte. Als diese letzten Reste Stolz wieder nach oben gekrochen waren… und er hatte sich so sehr gewünscht, sie einfach in den Arm schließen und ihr sagen zu können, dass es nicht so schlimm war. Dass sie damit zurechtkommen lernen würde. Dass es einen Weg gab, um aus der Sache herauszukommen…
 

Aber er hatte es nicht getan. Und der kleine Brocken Putz, der gerade auf sein Gesicht fiel, der erklärte auf seine eigene, unnachahmliche Art und Weise, warum nicht. Das hier war nicht die Welt, in die sie passen würde. Damit konnte sie nicht umgehen und das würde sie auch nie lernen. Und wie konnte er ihr dann anbieten, dass sie diesen Weg einschlagen sollte? Es wäre der pure Spott, nichts als Hohn gewesen… nein, die einzige Chance, die sie hatte, das einzige Angebot, welches er ihr machen konnte, war, dass er Rudolphus umbrachte und es wie einen Unfall aussehen ließ… Die Lippen des Mannes kräuselten sich in der Begeisterung, die der eigene Plan in ihm hervorrief, auch, wenn es nichts weiter war, als ein weiteres Luftschloss. Sah man es nur zu genau an, dann platzte es einfach, mit einem leisen Knall, der ungehört verhallte.
 

Also hatte er nur einfach das tun können, was er am besten konnte: sie auf andere Gedanken bringen. Und irgendwie, verdammt, es hatte doch funktioniert. Niemals hätte er gedacht, dass sie wirklich einen Fuß in den Laden setzen würde. Dass sie sich wirklich darauf einließ, aber auf ihren Stolz war immer noch Verlass. Eigentlich war sie so einfach zu manipulieren. Hier ein Stich in ihren Stolz, da eine spitze Bemerkung und sie ließ sich genau in die Richtung schieben, in der man sie haben wollte. Vielleicht war es nicht nett gewesen, dass er es ausgenutzt hatte, aber sie hatte für eine kleine Weile das eigene Elend vergessen. Bis zu diesem verdammten Punkt, um den seine Gedanken kreisten, wie ein Schnatz um den Kopf eines Suchers, der einfach blind und dämlich war.
 

Die Art, wie sie ihn angesehen hatte, es hatte sich regelrecht in seine Netzhaut eingebrannt, weil er nicht wusste, was er damit anfangen sollte. Er konnte es nicht einordnen und eigentlich hatte er im Gesicht seiner Cousine immer alles lesen können. Er hatte gewusst, was in ihr vorging und jetzt war es, als wäre mit dem Ring, den man an ihren Fingern gesteckt hatte, eine Tür zugefallen, die er nicht mehr öffnen konnte. Als hätte sich eine Scheibe Glas zwischen sie geschoben, die einen Teil der Wirklichkeit so weit verzerrte, dass es unmöglich war, die feinen Nuancen zu erkennen. Nur war es nicht das, was er brauchen konnte, jetzt, wo er das Gefühl hatte, irgendetwas Wichtiges zu übersehen. Irgendetwas unglaublich Wichtiges, dass vor ihm hing, so nah, dass er eigentlich nur die Hand ausstrecken musste, um danach zu greifen, aber die Finger schlossen sich einfach nicht darum…
 

Beleidigt konnte er sie nicht haben. Nicht mehr, als sonst auch. Und sie wusste, dass er es nicht ernst meinte, diese harmlosen, kleinen Kommentare, über ihr Aussehen, ihre Kleidung… nichts davon war ernst gemeint, es kaschierte nur das, was er wirklich dachte. Denn das, was er gesagt hatte, war abgrundtief ehrlich gewesen. Für ihn war seine Cousine schön. Sicher, alle Frauen der Familie waren es, auf ihre Art und Weise, Andy, mit ihrer offenen, ehrlichen Art, Narzissa mit der schlichten Eleganz, die sie nie abzulegen schien, aber Bella… sie war, wie sie war. Und ein fast dümmliches Grinsen legte sich erneut auf die Lippen. Er dachte wie ein Teenager, der noch nie in seinem Leben eine Frau gesehen hatte. Wie traurig. Wie… traurig. „Sirius… du solltest weniger trinken.“, erklärte er sich selbst, ernst und mit Nachdruck, die Stimme rau und kaum verständlich vom Alkohol und den Zigaretten und dem wenigen Schlaf. Aber wahrscheinlich würde er auch nicht klarer denken, wenn er weniger getrunken hätte.
 

Fakt war, dass er Antworten brauchte. Fakt war, dass er sie nicht so einfach bekommen würde. Und Fakt war, dass er niemand war, der sich davon aufhalten ließ, dass manche Dinge nicht so einfach zu kriegen waren… Er brauchte Antworten. Gut, zuerst brauchte er etwas zwischen die Zähne und wahrscheinlich eine Dusche, aber danach brauchte er Antworten. Vielleicht nicht zwingend auf der Stelle von ihr, aber er hatte Freunde, an die man sich wenden konnte, an die er sich jetzt wenden würde. Sobald er es aus dem Bett schaffte. Sobald er sich selbst im Klaren war, warum es ihn so sehr störte. Und ob er wollte, dass jemand ihm klar vor Augen hielt, was er da übersehen hatte, weil ein Teil von ihm es vielleicht aus der puren Absicht heraus übersehen hatte. Aus reinem Schutz.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Gilraen
2008-11-24T20:48:56+00:00 24.11.2008 21:48
Hmmm, nachdem ich dieses Kapitel schon ausführlich per ICQ kommentiert habe hier nur noch eine kleine Zusammenfassung meiner Meinung:

Es ist wunderbar. Sirius ist überhaupt kein Problem mehr für dich (auch wenn er das meiner Meinung nach, noch nie wirklich war) und die Situation in der er sich befindet wunderbar beschrieben.
Wie schon gesagt, ich liebe die Metapher mit dem Putz.

Auch sonst hast du sehr viele Bilder drin, was ich genial finde.

Jaa, Sirius ist dämlich aber toll.^^ *ihn drück*

*hug* Gil
Von:  YooMiJoo
2008-11-24T00:37:37+00:00 24.11.2008 01:37
Hach du... was soll ich da noch schreiben? ^^

Ich mag Sirius ^^ irgendwie sehe ich ihn gerade nägelkauend auf dem Bett liegen, mit einem zerknautschten Gesicht, weil er einfach nicht draufkommt ^^

Ansonsten... alles tiptop *nick* es gibt absolut nichts zu meckern *grins* *drück*

*eins geb und favo mach* SUUUPI *klatsch* *hüpf*
I'm London and you know it ^^


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