Machtlos
Die gläserne Zelle, in die Gideon sie als Strafe für ihren Verrat und für ihre Niederlage gesteckt hatte, war viel zu klein, doch Salima war das nicht wichtig. Es erschien ihr wie eine gerechte Strafe für das, was sie getan hatte – damit war nicht gemeint, dass sie das Team hintergangen hatte, sondern dass sie ihrer eigenen Überzeugung untreu geworden war und sich von der Macht des Bitbeasts Cyber Driger hatte übermannen lassen. Es war zu verführerisch gewesen. Diese Macht, diese Stärke.
Was hatte sie sich nur dabei gedacht?
Sie hatte es nicht anders verdient, und dennoch ertrug sie es nicht. Hier saß sie hilflos in ihrem Gefängnis und musste tatenlos mit ansehen, wie Goki, Kane und Jim weiterhin nicht Herr ihrer selbst waren, wie sie wie Marionetten nach Gideons Willen handelten und alle Grundsätze ihres Teams hintergingen.
Doch sie konnte ihnen keinen Vorwurf machen.
Sie selbst war von Cyber Driger besessen gewesen, hatte keinen klaren Gedanken mehr fassen können und war dabei der festen Überzeugung gewesen, genau das Richtige zu tun. Ihre einzige Chance, sich aus dem Bann des Bitbeasts zu befreien, war die Hilfe von Ray gewesen, der sie an das erinnert hatte, was ihr immer so wichtig gewesen war – und was sie verraten hatte.
Es war falsch gewesen, Gideon zu vertrauen.
Sie hätten auf Tyson hören müssen. Er hatte versucht sie vor diesem Monster zu warnen, als die Bladebreakers in das Trainingscenter eingebrochen waren. Doch nun war es zu spät. All das Klagen würde was geschehen war nicht rückgängig machen. Es war passiert, es ließ sich nicht ändern. Und wenn sie hier in ihrer Zelle sich selbst bemitleidete und jammerte, würde sie das keinen Schritt voranbringen. Genauso wenig, wie es ihren Teamkameraden, die unter der Kontrolle der Cyber-Bitbeasts standen, etwas nutzen würde.
Ihre einzige Chance lag darin die Cyber-Bitbeasts zu zerstören.
Salima saß in diesem Glaskasten fest, sie konnte nicht viel tun, außer mit anzusehen was geschah. Dennoch ertappte sie sich bei dem Gedanken, dass sie alle ihre Hoffnungen in die Bladebreakers setzte. Sie hatten es geschafft ihr zu helfen – bestimmt würden sie auch zu Jim, Goki und Kane durchdringen und sie von ihrem fehlgeleiteten Kurs abbringen können. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen.
Sie glaubte fest daran.
