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Entscheidungen (Teil 2)

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Kapitel 5: Entscheidungen (Teil 2)
 

"Hey", flüsterte Sirius. "Harry. Du musst das ,o' in der Beschwörung länger ziehen, wenn du deinen Zauberstab schwenkst. Los, versuch es mal."
 

Harry befolgte Sirius Ratschlag und zu seiner Überraschung verwandelte sich die Teetasse in eine Eidechse. ,Na ja, zumindest die niedrigste Form einer Eidechse, vermute ich mal' dachte Harry ironisch. ,Es ist die erste Eidechse, die ich sehe, die einen Teetassengriff als Schwanz hatte!' Harry drehte sich leicht, um Sirius dankbar für seine Hilfe anzulächeln.
 

"Danke. Na ja, sie ist nicht mal halb so gut wie deine. Immerhin kann man die Eidechse an die Wand hängen. Könnte eine interessante Wanddekoration sein, denke ich mal", murmelte Harry.
 

"Du hast doch nicht etwa auf Sirius gehört, oder?" unterbrach James. "Er ist nicht so schlecht in diesem Kram, aber er kann so was einfach nicht erklären. Du solltest ihm nicht zuhören, Harry, du weißt niemals, was er vorhat!"
 

"Hey, ich kann erklären! Aber du Jamie-Boy bist natürlich ein Bild der Unschuld!" gab Sirius zurück.
 

"Natürlich bin ich das! Jeder liebt mich. Warum würden sie es sonst tun?" erwiderte James und blähte seine Brust, als er redete.
 

"James, James, James", sagte Sirius, während er leicht den Kopf schüttelte. "Ich weiß nicht, wie ich es dir sagen soll, Kumpel, aber das bist du nicht. Zuerst sind da die ganzen Strafarbeiten, die du im Laufe der Jahre hattest..."
 

"Sirius! Einige von uns versuchen hier immer noch zu arbeiten", zischte Remus.
 

"Hey! Du bist auch kein Engel! Wir hatten beide unseren fairen Anteil an Strafarbeiten", rächte sich James mit einem gutmütigem Lächeln.
 

Sirius fuhr fort, als hätten seine Freunde ihn nicht unterbrochen. "Zweitens hat Evans immer noch nicht nachgegeben, Kumpel. Du musst zugeben, dass du dich nicht besonders gut machst."
 

"Ha! Grins solange du willst, Sirius, aber ich werde gewinnen!" murmelte James leise.
 

Harry hörte ein leises Schnauben voll Verachtung von seiner anderen Seite und drehte sich um, um ein leichtes Grinsen Richtung Lily zu senden. Er erlaubte sich selbst, die spaßhaften Streitereien von James und Sirius in den Hintergrund treten zu lassen, als er sich die Situation betrachtete, in die er hineingestürzt war. ,Es ist definitiv nicht so, wie ich es in Snapes Denkarium gesehen habe, Merlin sei Dank! Remus hat mir Geschichten erzählt, über das, was sie alles angestellt haben, aber das ist nichts verglichen damit, wirklich hier zu sein. Sicher Lily scheint nicht so scharf auf James zu sein, aber es ist nicht zu schlimm. Sirius ist so... lebendig, irgendwie. Sorglos? Remus scheint sehr viel fröhlicher zu sein, ich sehe nicht diesen Blick in seinen Augen. Der, der den Leuten sagt, dass er zu viel Tod und Horror gesehen hat. Sie scheinen alle so... sogar Pettigrew, so unschuldig zu sein. In ihren Erfahrungen, ihrem Leben. Aber ich würde wiederum auch nicht wollen, dass sie solche Dinge wie ich gesehen habe, besonders nicht hinsichtlich dessen, was sie in ein paar Jahren selbst erleben werden.'
 

Harry seufzte leise, wurde aber aus seinen Gedanken gerissen, als die Klingel das Ende der Stunde ankündigte. Er packte schnell seine Tasche und mit einem kurzen Tschüs an Lily, folgte er den Rumtreibern in die große Halle. Er setzte sich neben Remus, nahm sich eine Portion Suppe und begann zu essen.
 

"Harry?" fragte James, der Harry und Remus gegenüber saß. "Ich will nicht an dir herumnörgeln..."
 

Ein grinsender Sirius unterbrach ihn. "Hat es von seiner Mutter, der James."
 

"Halt die Klappe, Sirius", gab James zurück. "Sieh mal, Harry, es ist nur... na ja, vielleicht solltest du etwas mehr essen. Du siehst schrecklich dünn aus. Als wenn du seit Monaten kein richtiges Essen mehr zu dir genommen hättest."
 

"Er hat Recht, weißt du", stimmte Sirius zu, als er Harry mit einen kritischen Auge betrachtete. "Du musst ein bisschen zu nehmen. Ich wette, ich könnte deine Rippen sehen, wenn du dein Shirt jetzt in diesem Moment ausziehen würdest."
 

Harry wurde rot bei der Aufmerksamkeit, die er von den Teenagern erhielt. "Ich versuche es", erklärte er. "Es ist nur, ich bin daran gewöhnt kleinere Portionen zu essen und ich bin sicher, wenn ich jetzt versuche, mehr zu essen, dann würde mir schlecht werden." Er beschloss das Thema zu wechseln, bevor die anderen zu tief in seine Essgewohnheiten eindringen konnten, also fragte Harry: "Ich habe gesehen, dass es heute Abend die Auswahl für das Quidditchhausmannschaft gibt. Irgendwer hat eine Notiz im Gemeinschaftsraum aufgehängt."
 

"Das war wohl James. Er ist der Gryffindor Quidditchkapitän und einer der Jäger. Sirius andererseits ist einer der Treiber des Teams", erklärte Remus. "Diese zwei", sagte er und wedelte mit einer Hand in Richtung James und Sirius, "sind Quidditchfanatisten. Wenn du einmal mit dem Thema angefangen hast, dann wirst du sie nicht mehr stoppen können", stöhnte er, aber ein leichtes Grinsen verriet ihn.
 

"Remus! Wir sind deine besten Freunde. Du solltest verständnisvoller sein!" beschwerte sich Sirius, ein unheilvolles Glimmen in seinen blauen Augen.
 

"Nein, das denke ich nicht. Wenn du mich jetzt entschuldigst, Harry, ich muss noch in die Bibliothek und etwas Recherche in einem Buch betreiben. Ich treffe dich dann außerhalb des VgddK Klassenzimmers", sagte Remus, bevor er seine Tasche nahm und die Große Halle verließ.
 

"Weiß du was? Remus würde einen guten Treiber abgeben", sagte James mit einem resignierten Seufzen. "Es ist eine Schande, dass er sich weigert, mitzuspielen." Ihm schien ein plötzlicher Gedanke zu kommen und sein Gesicht veränderte sich, als sich ein unheilvolles Lächeln auf seine Lippen legte. "Natürlich ist eine der offenen Positionen für dieses Jahr die des Treibers. Ich sollte am besten vorsichtig sein, wen ich wähle, oder Sirius? Immerhin kann ich keine deiner Verflossenen oder ihren jetzigen Freunden nehmen. Sie könnten sich dazu entscheiden, dass es befriedigender ist, den Klatscher auf dich zu schleudern als auf die Spieler des anderen Teams und das können wir jetzt nicht gebrauchen, oder?"
 

Ein undeutbarer Ausdruck trat auf Sirius Gesicht, als seine Augen den Tisch entlang wanderten, er blickte für einige Sekunden in mehrere Gesichter, Harrys eingeschlossen, bevor er sich seinem besten Freund zuwandte und ihn böse anstarrte. "Ha ha. Sehr witzig, James", erwiderte er und boxte James in die Schulter, um die Aufmerksamkeit von sich abzulenken. "Du bist ein sehr witziger Mann, aber ich würde den Job aufgeben, wenn ich du wäre."
 

Harry konnte sich nicht helfen. Er lachte leise bei dem Anblick des beschämten blauäugigen Teenagers. Glücklicherweise bemerkte Sirius seine Fröhlichkeit nicht, da er momentan Pettigrew anfunkelte, der bei James Worten gelacht hatte. Harry sah mit krankhafter Faszination wie Pettigrew unter der Kraft des Blickes zusammensank und war amüsiert, als der kleinere Junge sich auf sein Mittagessen konzentrierte und Sirius Blick mied.
 

"Also, welche Positionen sind dieses Jahr verfügbar? Außer dem Treiber natürlich", fragte Harry neugierig. Er wunderte sich, wer in seiner Zeit Quidditchkapitän geworden war. McGonagall hatte ihm im Sommer erklärt, dass die Position mit aller Wahrscheinlichkeit ihm angeboten werden würde, aber nachdem er jetzt nicht da war, war das keine Möglichkeit mehr. ,Wahrscheinlich Katie. Sie war am längsten im Team, also wäre es die logischste Wahl.'
 

"Wir brauchen auch noch einen neuen Sucher. Der letzte ließ eine Menge zu wünschen übrig. Der einzige Grund, warum wir den Quidditchcup gewonnen haben war, weil unsere Jäger verdammt brillant sind!" erwiderte Sirius. "Warum? Spielst du auch? Welche Position?"
 

Harry sah von seiner Suppe auf und begegnete drei neugierigen Blicken. Er fragte sich, wie viel er enthüllen sollte. ,Es ist wahrscheinlich eine gute Idee, wenn ich versuche, so wenig wie möglich zu sagen', erinnerte er sich selbst. ,Aber ich vermisse Quidditch wirklich! Besonders nach dem lächerlichen Bann, den ich von Umbridge erhalten habe. Wirklich, was könnte das schon anrichten? Und ich habe mich immer gefragt, was es für ein Gefühl wäre mit meinem Dad zu fliegen. Immerhin erzählen mir die Leute immer wieder, was für ein großartiger Quidditchspieler er gewesen ist.'
 

Immer noch unentschlossen erwiderte Harry endlich: "Ich weiß nicht. Ich habe als Sucher für mein altes Team gespielt", sagte er, die Wahrheit nur etwas verzerrend. "Ich bin ziemlich aus dem Training. Ich weiß nicht, ob ich dieses Jahr viel Zeit zum Trainieren habe. Außerdem bin ich mir sicher, dass es auch noch andere Leute gibt, die zum Auswahltraining kommen."
 

Harry sah den Ausdruck von Neid, der kurz auf Pettigrews Gesicht erschien, aber mit einem Wimperzucken wieder verschwunden war, so schnell, dass er dachte, er hätte es sich vielleicht eingebildet. Harry spielte abwesend mit seinem Löffel, während James und Sirius sich anguckten, offensichtlich führten sie eine stille Konversation. Einen Moment später schienen sie zu einer Übereinkunft gekommen zu sein.
 

"Die Auswahl ist heute um 18.30 Uhr auf dem Quidditchfeld, wenn du es versuchen willst", bot James ihm an. "Du solltest kommen und es dir wenigstens angucken, dann kannst du entscheiden, ob du es versuchen willst ins Team zu kommen. Es wäre klasse, dich da unten zu sehen." Harry nickte als Antwort, bevor sich die vier Teenager wieder ihrem Essen zuwandten.
 

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
 

Harry war beeindruckt von der VgddK-Lehrerin in dieser Zeitperiode. ,Na ja', dachte er bei sich, ,beinahe jeder wäre eine Verbesserung zu Umbrigde'. Nachdem sich alle Schüler der VgddK-Klasse gesetzt hatten, hatte Steelfield bekannt gegeben, dass sie gegen jeden Schüler in einem Duell antreten würde, in dem Versuch, dass Level ihrer Kompetenz zu bestimmen und zu erkennen, in welchen Teilen sie sich als Individuen darauf konzentrieren müssen, sich zu verbessern. Die Duelle zwischen den Schülern und Steelfield waren nicht besonders gut, aber Harry gab auch zu, dass er nur wenig bzw. keine Bewertungsvorgaben kannte.
 

Merkwürdigerweise machten sich James und Sirius um einiges besser als viele in der Klasse. Harry runzelte die Stirn, als er sich ins Gedächtnis rief, wie die Duelle ausgegangen waren. Es war offensichtlich, dass James und Sirius großes Wissen in dem Bereich von Bännen und Flüchen hatten, aber sie waren scheinbar noch nie Gegnern begegnet, die sich so erfolgreich wie Steelfield gegen sie verteidigen konnten. Von seinem Jahr, wo er die DA unterrichtet hatte, konnte Harry sagen, dass James und Sirius mit ein bisschen Training und Übung formidable Gegner in einem richtigen Duell werden würden.
 

Pettigrew andererseits war lange nicht so gut wie seine anderen Klassenkameraden; nicht, dass das Harry überraschen würde. Ehrlich gesagt war er erstaunt, dass Pettigrew überhaupt genug magisches Potential hatte, um erfolgreich den Todesfluch anzuwenden, immerhin hatte Barty Crouch Jr. ihm erzählt, dass man einen erfahrenen Zauberer brauchte, um ihn anzuwenden. Zu dieser Zeit wurde Pettigrew von Steelfield nach weniger als 30 Sekunden entwaffnet.
 

Remus war besser als viele andere Schüler in der Klasse, einschließlich seiner Rumtreiberkollegen. Harry besah sich das Duell, das knapp über 5 Minuten gedauert hatte, mit großem Interesse. Es war deutlich, dass Remus seine offensiven und defensiven Sprüche besser geplant hatte als die anderen. Statt sofort anzugreifen hatte er darauf gewartet, dass Steelfield zuerst eine Attacke startete.
 

Harry selbst fühlte sich persönlich halbwegs zufrieden mit seinem Duell gegen die VgddK-Professorin. Er hatte sich länger duelliert als jeder andere Schüler in der Klasse, obwohl Snape sehr nah an ihn herankam, wie Harry mit großer Abscheu feststellen musste. Er stimmte mit Sirius überein, Snape war ein öliger, fetthaariger Schleimbeutel, aber er kannte mehrere interessante Flüche, wie es aussah. Glücklicherweise hatten die Erfahrungen in der Leitung der DA im vorherigen Jahr und sein vieles Lesen im Sommer, ihn auf das Duell gegen Steelfield vorbereitet. Harry gestand sich selbst ein, dass es sehr viel schwerer in der Praxis war. Insgesamt war Harry aber zufrieden mit seiner Vorstellung in der Klasse und akzeptierte glücklich das Lob, dass er von den Rumtreibern erhalten hatte, die extrem dankbar waren, dass ein dass er es verhindert hatte, dass ein Slytherin besser war als ein Gryffindor.
 

Gegen Ende der Stunde hatte Steelfield gegen jeden Schüler der Klasse gekämpft. Sobald die Klingel das Ende der Stunde ankündigte, verschwanden James und Sirius durch die Klassenraumtür. Harry andererseits ging mit Remus zurück zum Gryffindorturm, während sie den Schildzauber diskutierten, den er in seinem Duell mit Steelfield benutzt hatte. Die beiden Jungen warteten darauf, dass sich einer der Korridore bewegte, als Lily zu ihnen aufschloss.
 

Das Trio begann über die Duelle, die sie gesehen hatten, und Steelfields Plan, Duelltechniken zu trainieren, zu diskutieren, als sie auf ihrem Weg zum Gryffindorturm waren. Harry konnte seinen Professor in dem Teenager vor ihm sehen, in der Art und Weise wie seine Augen sich aufhellten, wenn er die Vorteile eines bestimmten Fluches gegenüber einem anderen abwog. Als Lily vorschlug, dass man verschiedene Zauber als Defensivsprüche während eines Duells nutzen konnte, erinnerte sich Harry daran, wie Dumbledore die Statuen im Atrium des Ministeriums verwandelt hatte, um mehrere Sprüche von Voldemort zu blocken. Vorsichtig, damit er diesen Vorfall nicht erwähnte, schlug er den Gebrauch von Verwandlungen während eines Duells vor und die drei waren schnell in die Möglichkeiten vertieft, die es ihnen bieten würde.
 

Als Harry, Lily und Remus in den Gryffindorgemeinschaftsraum kamen, wurden seine Gedanken zu Ron und Hermine gezogen. Es war ein merkwürdiges Gefühl, durch die Korridore von Hogwarts mit Remus und Lily zu gehen, beinahe vertraut. ,Ich vermisse Ron und Hermine. Sie waren immer bei mir. Was würde ich nicht alles tun, um mit ihnen sprechen zu können, aber gerade jetzt... es ist merkwürdig... aber gut. Ich weiß nicht... normalerweise würde Hermine mich beinahe zur Arbeit zwingen und Ron ist immer um mich, um sicher zu gehen, dass ich Spaß habe, aber hier, es ist, als wenn es mir egal wäre. Es ist alles in einem... ist das wegen der Prophezeiung? Verdammt noch mal, es ist verwirrend!' Harry wischte diese Gedanken beiseite, es war weder der Ort noch die Zeit, um sich darüber den Kopf zu zerbrechen, aber nahm sich vor die Situation zu einer passenden Gelegenheit zu überdenken.
 

Lilys nächste Frage überraschte Harry. "Hey Harry? Ich dachte, ich hätte gehört, dass du darüber nachdenkst für die Quidditchmannschaft vorzuspielen. Verpasst du nicht gerade die Auswahl?"
 

Remus runzelte die Stirn, als er seine Aufmerksamkeit Harry zuwandte, der leicht rot wurde. "Ich wusste nicht, dass du zur Auswahl gehen wolltest. Solltest du nicht auf dem Quidditchfeld sein und nicht hier?" fragte er.
 

"Ich weiß nicht, ob ich sollte", antwortete Harry. Er war immer noch unsicher, ob er nicht die Zukunft ändern würde, wenn er der Quidditchmannschaft beitrat. "Ich bin mir sicher, dass es einen anständigen Sucher gibt unter denen, die es versuchen. Sie werden mich nicht brauchen, darauf wette ich!"
 

"Ich würde mich nicht darauf verlassen", kam die nachdenkliche Antwort von Remus.
 

"Du solltest es zumindest versuchen", ermutigte ihn Lily. "Selbst wenn du es nicht ins Team schaffst, weißt du zumindest, dass du dein Bestes versucht hast und das ist alles, wonach man fragen kann."
 

Harry konnte es nicht ändern, er fühlte sich gleichermaßen stolz, traurig und beschämt. Stolz, weil er wusste, dass seine Mutter stolz auf ihn wäre, was auch immer er tun würde... was auch immer passierte. Traurig, weil sie nicht die Möglichkeit hatte, bei dem Zeuge zu sein, was er bisher in seinem Leben bisher erreicht hatte und beschämt, weil er Angst vor der Quidditchmannschaftsauswahl hatte.
 

Mit Lilys Worten im Kopf begann sich ein leichtes Lächeln auf Harrys Lippen zu legen, während er von seinem Sitz aufstand. Harry rannte die Treppen hoch zu dem Jungenschlafsaal, die verwirrten Blicke von Remus und Lily folgten ihm. Er erreichte seinen Koffer, ein Geburtstagsgeschenk von Moody, und schnappte sich Harry seinen Feuerblitz, ein Geschenk von Sirius in seinem dritten Jahr, sein Besen für die letzten drei Jahre.
 

,Woah! Eine Sekunde', überlegte er plötzlich. ,Mal abgesehen davon, dass Sirius der war, der mir den Besen gekauft hat, ist es ein Feuerblitz! Der beste Besen auf dem Markt im Jahre 1996. Was soll ich denn machen? Ich kann mir keinen neuen kaufen, ich habe nicht die Galleonen dafür und die Schulbesen sind zu langsam. Was soll ich tun? Was wenn... wenn ich den Feuerblitz benutze, aber nicht mit seiner Höchstgeschwindigkeit fliege. Würde das klappen? Vielleicht könnte ich so tun, als wäre es ein Maßgefertigter Besen, wenn irgendwer zu viel Verdacht schöpft. Verdammt, wenn doch nur einmal die Dinge reibungslos laufen würden!'
 

Ein paar Momente später rannte Harry mit seinem Feuerblitz zurück in den Gemeinschaftsraum, wo er den belustigten Blicken seiner beiden Freunde begegnete.
 

"Sieht so aus, als würdest du es versuchen, he?" fragte Lily, ein wissendes Lächeln auf ihren Lippen.
 

"Jap! Wollt ihr mitkommen und zugucken?" bot Harry mit einem Grinsen an.
 

Remus und Lily sahen sich an, bevor sie sich wieder Harry zuwandten. Gleichzeitig sagten sie zu. "Sicher!"
 

Die nächsten paar Minuten konnte man drei Teenager durch die Korridore und die Anlagen von Hogwarts rennen sehen. Sie erreichten das Quidditchfeld und sahen sich um, bevor sie endlich Sirius bemerkten, der nahe bei den Tribünen am anderen Ende des Feldes stand. Harrys voriger Enthusiasmus begann zu schwinden, als er bemerkte, dass die Auswahl für die Gryffindormannschaft schon beendet war.
 

Harry bemerkte, dass Sirius Aufmerksamkeit auf jemandem in der Luft lag und so hustete er, als er sich dem größeren Jungen näherte. "Sieht so aus, als wäre ich zu spät", sagte Harry und seine grünen Augen verdunkelten sich bei der Erkenntnis.
 

"Hey, Harry, Remus... Evans? Was machst du denn hier?" begrüßte sie ein irritierter Sirius.
 

"Das hat nichts mit dir zu tun, Black, aber Harry hat mich gefragt, ob ich mitkommen und zugucken will. Immerhin habe ich es geschafft, ihn dazu zu überreden, hierhin zu kommen und zu versuchen ins Team zu kommen", gab sie zurück, ihre grünen Augen blitzten auf.
 

Sirius verengte seine Augen, bevor er sich umdrehte, um Harry anzulächeln. "Technisch gesehen", sagte er, "ist die Auswahl beendet. Wir haben es geschafft, einen Treiber zu finden, aber die drei, die für die Sucherposition gekommen waren... na ja, je weniger ich sage, desto besser. Sie haben es geschafft, den Schnatz zu verlieren!" erklärte er und schüttelte ungläubig seinen Kopf. "Immerhin ist James nicht so schlecht als Sucher. Im Moment sieht es so aus, als würde er mit dieser Position im Team enden. Es ist trotzdem eine richtige Schande, er ist unser bester Jäger und das ist es, wo wir ihn brauchen."
 

Harry bewegte seine Augen, um James anzugucken, der im Moment über dem Quidditchfeld auf der Suche nach dem Schnatz war. Es schien aber nicht so, als hätte er besonders viel Glück damit. Automatisch begann Harry ebenfalls mit der Suche nach dem kleinen goldenen Ball. Sirius sprach immer noch mit Harry und bemerkte nicht, dass dieser abgelenkt war. "Ich habe keine Idee, was James dagegen tun will. Wir können die Slytherins nicht den Pokal gewinnen lassen und das Ravenclawhaus hat auch ein anständiges Team dieses Jahr. Hey! Harry, wo..."
 

Harry hörte den Rest von Sirius Frage nicht. Stattdessen warf er dem dunkelhaarigen Treiber ein entschuldigendes Lächeln zu, bevor er auf seinen Besen kletterte und sich abstieß. Harry drehte eine Runde um das Feld und genoss das Gefühl zu Fliegen endlich Mal wieder. Harry hatte das Gefühl von Wind gegen sein Gesicht vermisst und er bemerkte abwesend, dass sein Feuerblitz so zuverlässig war wie immer. Harry konnte seine Aufregung, wieder in der Luft zu sein, nicht verbergen, sein Mund begann zu schmerzen von dem breiten Grinsen, welches in seinem Gesicht lag. Er begann eine zweite Runde, bevor er dorthin ausbrach, wo James in der Luft schwebte.
 

"James!" rief er. "Sirius hat mir erzählt, dass du einen Schnatz verloren hast!"
 

"Ja! Die Sucherauswahl lief nicht besonders gut und sie haben es geschafft, den Schnatz zu verlieren. Ich weiß nicht, was ich tun soll", sagte er und schüttelte den Kopf. "Wir können gegen die anderen Häuser nicht ohne einen anständigen Sucher spielen und ich ziehe es vor, Jäger zu sein. Na ja, ich glaube nicht, dass du sehen kannst, wo der Schnatz ist, oder? Lass es mich wissen, wenn du ihn siehst und ich kann ihn fangen, damit wir zurück in den Turm gehen können."
 

"Ich denke mal, du meinst den hier?" fragte Harry und hielt seine Hand ausgestreckt. In ihr lag der goldene Schnatz.
 

Harry lachte, als er James Kiefer herunter klappen sah. Sein Herz füllte sich mit Stolz und Freude. Die Emotionen, die er fühlte, es war wie... alles war perfekt. Wie er es sich immer vorgestellt hatte mit seinen Eltern. Er konnte es nicht verhindern, dass er sich leicht selbstgefällig fühlte bei der Tatsache, dass er es geschafft hatte den Schnatz zu fangen, während James, der Starjäger, Reservesucher und absoluter Quidditchstar, es nicht geschafft hatte.
 

"Lass ihn noch mal los!"
 

"Was!" rief Harry aus.
 

"Lass den Schnatz los", wiederholte James. "Wir lassen ihn eine Minute fliegen und dann fangen wir noch mal mit der Suche an."
 

Harry zuckte mit den Schultern und tat, was James ihm gesagt hatte. Eine Minute später konnte man James und Harry um das Quidditchfeld fliegen sehen - auf der Suche nach dem flüchtigen Goldenen Schnatz. Sie verbrachten mehrere Minuten damit, den dunklerwerdenen Himmel nach einem verräterischen goldenen Schimmer abzusuchen. Plötzlich sah Harry ihn am anderen Ende des Feldes, er schwebte über dem mittleren Torreifen. Mit einem kurzen Blick auf James, der ein paar Meter vor ihm war und in die gegenüberliegende Seite des Feldes sah, schwebte er nach links, als wenn er ihm umkreisen wollte. Als er James hinter sich gelassen hatte, wechselte er die Richtung ein weiteres Mal und flog in Richtung des Endes des Feldes. Er nahm undeutlich wahr, dass James seinen Kurswechsel bemerkt hatte und ihm nun folgte bei der Jagd nach dem Schnatz.
 

Harry war so vorsichtig, nicht mit der Höchstgeschwindigkeit des Feuerblitzes zu fliegen, aber dennoch schnell genug, um etwas vor seinem Gegner zu bleiben. Als er sich den Torpfosten näherte, entschied der Schnatz, sich zu bewegen und flog in Richtung Boden. Harry folgte ihm und brachte seinen Besen in einen steilen Sturzflug. Er nahm die Welt um sich herum nicht mehr wahr, als er sich ausschließlich auf den kleinen Schnatz konzentrierte, der vor ihm her flog. Er bemerkte nicht, dass James aufgehört hatte, ihm zu folgen, sondern ihn stattdessen bei seinem Flug hinter dem Schnatz her beobachtete. Noch hörte er Lilys Schreie, als er Richtung Boden flog oder Sirius Rufe der Ermunterung. Er kam näher und näher an den Schnatz heran und für den außenstehenden Beobachter sah es so aus, als würde Harry ungebremst auf den Boden krachen.
 

Stattdessen riss Harry zu ihrer aller Erstaunen, gerade als seine Finger mit dem Schnatz in Kontakt traten, seinen Besen aus dem Sturzflug. Er brachte ihn in die Waagerechte, seine Füße streiften das Gras, bevor er etwas höher und zurück zu Sirius, Remus, Lily und jetzt auch James flog. Als er sich ihnen näherte, bemerkte Harry endlich die kleine Figur Pettigrews von der Tribüne näher kommend.
 

Sobald er vom Besen abgestiegen war, zog Sirius, der vor Aufregung zu vibrieren schien, ihn in eine Umarmung. Sobald er wieder frei war, fand sich Harry in einer anderen knochenzerbrechenden Umarmung wieder, dieses Mal von Lily, deren Gesicht noch blasser als sonst war.
 

"Harry Granger!" schrie sie in einem an Hermine erinnernden Ton. "Mach das nicht noch einmal! Ich hab gedacht, du würdest auf den Boden knallen!"
 

"Harry! Das war absolut fantastisch!" rief James und ignorierte den finsteren Blick, den er von Lily erhielt.
 

"Du hast James vollkommen geschlagen! Er hat sich noch nicht einmal die Mühe gemacht, dir zu folgen! Wie kommt es, dass du uns nicht gesagt hast, dass du so gut bist?" fragte Sirius.
 

"Ja", stimmte ihm Remus zu. "Du hast uns den Eindruck gegeben, dass du kein so guter Sucher bist, aber wow... Ich meine, guck dich doch an! Was hast du dir gedacht, als du gesagt hast, dass du nicht denkst, dass du gut genug für das Team bist!"
 

"Weißt du was, Jamie-boy?" rief Sirius.
 

"Nein, was?"
 

"Wir werden den Pokal dieses Jahr gewinnen! Wir werden die anderen Teams platt machen! Besonders diese schleimigen Slytherins", rief er aus und schnappte sich Harry und James für eine weitere überschwängliche Umarmung.
 

Viele Umarmungen und Glückwünsche später fand sich Harry wieder auf dem Rückweg zum Schloss. In seinem Inneren fühlte er eine Unordnung von Schwindel und Nervosität. Er hatte sich immer gefragt, was seine Eltern, besonders sein Vater, über seinen Flugstil dachten und jetzt wusste er es. Es war ein Gefühl, dass seine Seele mit Glück füllte.
 

Die Gruppe von sechs Schülern näherte sich den Türen der Eingangshalle, wo sie auf Professor McGonagall trafen. James rief seine Hauslehrerin. "Professor! Wir haben unsere neuen Spieler ausgewählt."
 

"Und wer, Mr. Potter, wären die?" fragte sie mit einem Zwinkern im Auge.
 

"Jonathan Holmes ist der neue Treiber und Harry hier wird unser neuer Sucher!" gab er bekannt, seine braunen Augen strahlten vor Stolz.
 

McGonagall wandte ihren Blick Harry zu und schien etwas zu erwägen, bevor sie ihre Gryffindorschüler anlächelte. "Glückwunsch", sagte sie. "Also, Mr. Potter, ich hoffe, der Quidditchpokal wird dieses Jahr wieder mein Büro schmücken. Ich erwarte von Ihnen, dass Sie ihr Haus nicht enttäuschen, immerhin scheint es so etwas wie ein dauerndes Merkmal zu sein, oder?"
 

"Ja, Mim, Professor Sir!" salutierte James mit einem eingebildeten Grinsen.
 

McGonagall runzelte die Stirn bei dem Spitznamen und öffnete ihren Mund, um James zu tadeln. "Mr. Potter..."
 

"Sorry, Professor! Sommergewohnheit. Schwer zu brechen, Sie wissen, wie das ist", erklärte James der älteren Hexe mit geweiteten, unschuldigen Augen. "Ich werde versuchen, es nicht noch mal zu machen!" rief er, bevor er den Korridor runter rannte.
 

McGonagall schüttelte ihren Kopf bei seinem Benehmen, aber das Glitzern in ihren Augen verriet ihre Belustigung. Sie entließ Remus, Peter und Lily; Sirius war schon gegangen, er war hinter seinem besten Freund hergerannt. Ein neugieriger Harry folgte McGonagall, als sie ihren Weg zu ihrem Büro machten, er wunderte sich, wieso sie ihn nicht mit den anderen entlassen hatte. Er brauchte nicht lange auf ihre Erklärung zu warten.
 

"Herzlichen Glückwunsch", sagte sie, nachdem sie sich hinter ihren Schreibtisch gesetzt und Harry einen Stuhl angeboten hatte. "Sie fliegen genauso gut wie Ihr Vater, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob er diesen Sturzflug gewagt hätte."
 

Harry blinzelte.
 

McGonagall fuhr einfach mit ihrer Rede vor, als wenn sie so eine Reaktion von Harry erwartet hätte. "Der Direktor hat mich über... gewisse Dinge hinsichtlich Ihrer Vergangenheit informiert und wie Sie hierhin gekommen sind. Ich soll ihm helfen, wo auch immer möglich, einen Weg zu finden, Sie in Ihre eigene Zeit zurückzubringen, obwohl das nicht wirklich mein Fachgebiet ist", erklärte sie. "Es ist auch von Vorteil für Sie. Falls ihre Situation aufgedeckt wird und Sie den Direktor nicht finden können, dann können Sie zu mir kommen und es mir sagen. Ich hoffe, dass wir über unsere Probleme, die wir in der Zukunft vielleicht haben, hinwegsehen können. Jetzt denke ich, dass Sie bald in Ihren Turm zurückkehren sollten, ich denke, auf sie wartet dort eine Art von Feier, besonders wenn Mr. Black und Mr. Potter darin verwickelt sind", endete sie mit einem Seufzen. "Ich sollten Ihnen eine Garnitur Gryffindorquidditchroben besorgen."
 

"Ist schon okay, Professor", erwiderte Harry. "Ich habe schon eine."
 

"Also, Mr. Gra... Mr. Potter", korrigierte sie sich mit einem leichten Lächeln. "Wir lange spielen Sie schon für ihr Hausteam?" fragte sie.
 

Harry schwieg für einen Moment, in dem er seine Antwort überdachte. "Seit 5 Jahren, Professor", beschloss er zu antworten.
 

"Aber, aber das würde bedeuten, dass..." begann McGonagall. Ihre Augen weiteten sich bei der Erkenntnis. "Erstklässler werden kaum für die Hausmannschaften ausgewählt. Mein Wort, es hat keinen mehr seit über..."
 

"einem Jahrhundert gegeben", beendete Harry. "Sie selbst haben die Entscheidung getroffen. Vertrauen Sie mir, es war für mich und meine Freunde genauso ein Schock wie für jeden anderen."
 

"Also Mr. Potter. Sie stecken voller Überraschungen, genau wie James", gab sie bekannt. Überraschung und Stolz zeigten sich offen auf ihrem Gesicht, als sie Neuigkeit verdaute.
 

"Professor?" fragte Harry.
 

"Ja?"
 

"Ich hab mich gefragt, ob es Ihnen etwas ausmacht, wenn ich Ihnen eine Frage stelle. Wie kommt es, dass mein... dass James Sie so gut kennt? Es war etwas, was er gesagt hat und es war einfach... verwunderlich", schaffte er zu fragen, ein Rotton breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er bemerkte, wie unangebracht die Frage war.
 

McGonagall sah etwas überrascht bei der Frage aus, beantwortete sie aber nichtsdestotrotz. "Ich bin gut bekannt mit Mr. Potters Eltern, Ihren Großeltern. Ich kenne James Potter, seit er ein Baby ist und habe ihn aufwachsen sehen und er kennt mich als Freund der Familie, statt als Professor in Hogwarts. Wussten Sie das nicht?"
 

Harry wurde noch röter, als er erklärte: "Nein, Professor. Ich bin aufgrund einiger Umstände in der Muggelwelt aufgewachsen. Ich wusste es nie", erklärte er, sein Ton zeigte an, dass er dies nicht weiter diskutieren wollte.
 

Glücklicherweise fasste McGonagall den Hinweis richtig auf und nach ein paar letzten Worten, entließ sie Harry aus ihrem Büro. Harry kehrte in den Gryffindorturm zurück und fand die Party schon in vollem Gange, um den neuen Mitgliedern der Quidditchmannschaft zu gratulieren. Er verbrachte einige Zeit mit James, Sirius und Remus und traf auch auf die anderen Mitglieder. Ebenso vergaß er nicht, Lily dafür zu danken, dass sie ihn überredet hatte, zur Auswahl zu gehen. Es war spät, als die Party endlich zu Ende ging und Harry sich auf der Treppe der Jungen nach oben schleppte und ins Bett taumelte. In dieser Nacht träumte Harry nicht von Cedric, Sirius und Voldemort. Stattdessen fand sah er sich selbst, wie er mit seinem Feuerblitz durch die Luft flog, über Land und Meer und die das Erlebnis von totaler Freiheit genoss.
 

++++++++++++++++++++++
 

Am nächsten Morgen fühlte sich Harry beim Aufwachen ungewohnt erfrischt. Das Fehlen der Alpträume in der vorherigen Nacht steigerte seine gute Laune. Zumindest solange, bis er realisierte, dass seine erste Stunde dieses Tages die war, die er am meisten verabscheute... Zaubertränke.
 

Remus andererseits war auf dem Weg zu Sirius Bett. Er rief den schlafenden Teenager mehrere Male, aber als er keine erkennbare Reaktion erhielt, griff Remus nach der Decke, die Sirius Körper bedeckte, in der vollen Absicht diese in einem Versuch, Sirius aufzuwecken, wegzuziehen. Zu Remus Schock und zum Amüsement der anderen Jungen hüllte die Decke stattdessen den Werwolf ein, der daraufhin sein Gleichgewicht verlor und mit einem lauten Bums auf den Boden fiel. Die entrüsteten Worte des gefangenen Teenagers wurden von dem Gelächter der anderen drei Jungen im Raum übertönt.
 

Dieser Krach zusammen mit dem Fehlen seiner Decke erweckte Sirius aus seinem Schlummer. Sein Gesicht war gefüllt mit Verwirrung, bis seine saphirblauen Augen die Quelle der ganzen Aufregung fanden. Er grinste schnell rotwerdenden Werwolf breit an, während dessen Versuche, sich selbst von der verzauberten Decke zu befreien, scheiterten.
 

"Remus!" schaffte Sirius trotz seines Lachens hervorzubringen. "Was machst du da unten?"
 

Remus stoppte seinen Kampf mit der Decke und funkelte Sirius an, der sich über das Ende des Bettes gelehnt hatte, unbeeindruckt von der Tatsache, dass er nur Boxershorts trug. Remus drehte seine Schultern und seinen Kopf so lange, bis er es geschafft hatte, sein Gesicht von der begrenzenden Decke zu befreien und verengte seine Augen, als er den belustigten Teenager sah.
 

"Was glaubst du, was ich hier mache, Sirius?" fauchte er. "Ich hab versucht, dich zu wecken, so dass wir runter zum Frühstück können. Aber nein, natürlich nicht, du idiotischer Schwachkopf! Du musstest ja soweit gehen und diese verdammte Decke so zu verzaubern, dass sie das hier macht!"
 

"Uh oh!" sang James. "Sirius, Kumpel. Du solltest es besser wissen, als Remus zu verärgern, bevor er seine zwei ersten Tassen Tee am Morgen hatte!"
 

Seine einzige Antwort war ein Knurren aus Richtung der Decke.
 

"Ja", quietschte Pettigrew als Zustimmung, als er sich grinsend auf sein Bett setzte, er trug einen roten Pyjama mit sich bewegenden Löwen. "Erinner dich dran, dass du Remus nicht wütend auf dich machen willst. Du wirst sonst dafür beim kommenden..."
 

"SIRIUS!" rief James und unterbrach Peter abrupt. "Komm schon, sei ein lieber Kerl und lass Remus gehen!"
 

"Oh, aber Jamie. Sie ihn dir an! Er hat es so warm und kuschelig. Wir wollen ihn doch nicht von der Sicherheit der Decke trennen", erwiderte Sirius.
 

Harry war, sehr zu seiner Beschämung, am Kichern. Er konnte sich nicht helfen. Die Szene, die sich vor ihm abspielte, war einfach zu lustig. ,Remus hat mir nie etwas davon erzählt!' dachte er, als er seine Arme in die schmerzenden Seiten drückte. ,Na ja, ich kann verstehen, warum. Ich wusste nicht, dass sein Gesicht einen so tiefen Rotton annehmen konnte!'
 

Remus Antwort war, die amüsierten Teenager bedrohlich anzuknurren, was nur dafür sorgte, dass sich die Lautstärke ihres Gelächters verstärkte. Harry verpasste die kurze, gezischte Unterhaltung zwischen Pettigrew und James, da er zu beschäftigt damit war, Sirius Versuche zu beobachten, erfolgreich den Gegenspruch, der Remus aus seiner ,Gefangenschaft' befreite, zu murmeln, den er zwischen seinem Gelächter kaum herausbrachte.
 

Nach einer Weile hatten es die Sechstklässler geschafft, sich zu beruhigen und hatten ihre Roben angezogen, sie waren bereit für den Tag. Nachdem Remus Sirius einen über den Schädel gegeben hatte für seine ,hinterhältige Methode'.
 

"Du kannst dich verdammt noch mal selbst wecken beim nächsten Mal oder zu spät kommen. Guck doch, ob es mich interessiert", hatte er Sirius angeschrieen, der immer noch gelacht hatte und war in Richtung Badezimmer davon gestürmt.
 

Glücklicherweise hatte sich Remus, als er zurückkehrte, wieder einigermaßen beruhigt beruhigt. Harry bemerkte, dass dies ein normales Ereignis im Leben der Rumtreiber war und das Remus nicht so ärgerlich war, wie es schien. Natürlich hielt das Remus nicht davon ab, Sirius für die nächsten paar Stunden zu ignorieren, immerhin hatte er auch seinen Stolz.
 

+++++++++++++++++++
 

Nach dem Frühstück eilte Pettigrew hoch in den Nordturm für seine Wahrsagestunde, während Harry und die verbliebenen Rumtreiber in Richtung der Kerker für ihre UTZ-Level Zaubertränkeklasse gingen. Die vier Teenager betraten den Raum und setzten sich in die linke Seite des Raumes, James und Remus an dem Tisch hinter Sirius und Harry. Während der nächsten paar Minuten betraten mehrere andere Sechstklässler den gut beleuchteten Raum. Neben) Lily waren da ein paar Ravenclaws, denen Harry vorgestellt worden war, ein Mädchen, das ihm erstaunlich bekannt vorkam und, sehr zu Harrys Abscheu, von einem 16jährigen Snape begleitet wurde. Harrys Stöhnen blieb ungehört, weil im selben Moment James und Sirius anfingen, sich darüber zu beschweren, dass der schleimige Idiot in derselben Klasse war.
 

"Warum seid ihr so sauer über die Tatsache, dass Snape in diese Zaubertränkeklasse ist? In den anderen Stunden, die wir mit ihm haben, habt ihr nicht so viel gesagt", sagte Remus, eine Augenbraue fragend hochgezogen.
 

"Weil es Zaubertränke ist!" stellte Sirius fest, als wenn der Grund klar für alle wäre.
 

"Und?"
 

"Das ist es halt", erwiderte James.
 

"Er ist immer ein eingebildeter Bastard, aber besonders wenn es um Zaubertränke geht, Remus, und das weißt du. Er weiß, dass er uns alle schlagen kann und er fängt immer an, sich darüber zu freuen", schnarrte Sirius, als er zu dem Jungen, den er beleidigte, rüberfunkelte.
 

Remus konterte. "Und ihr zwei macht nicht das gleiche in Verwandlung?"
 

"Das ist anders!" sagte ein angegriffener James. "Immerhin hat er die Klasse nicht mit uns zusammen."
 

"Wie ist das anders?"
 

"Remus, warum verteidigst du diesen Idioten?" fragte Sirius, leicht genervt bei Remus Fragen.
 

"Tue ich nicht. Ich kann nur euren Standpunkt nicht verstehen. Er ist in der Klasse und wir müssen halt damit auskommen", erklärte er. "Und nebenbei Sirius, bist du genauso gut wie Snape. Vielleicht sogar besser, wenn du ein bisschen Aufwand in deine Zaubertränkearbeit stecken würdest. Warum könnt ihr Snape nicht einfach ignorieren?"
 

"Aber wo wäre der Spaß in meinem Leben, wenn ich nicht Snivellus quälen könnte?" fragte James mit einem Lachen.
 

Harry blieb still, als er die anderen drei Jungen reden hörte. Er fühlte sich leicht verärgert bei James Worten und vielleicht war Snapes Meinung über seinen Vater berechtigt. ,Er benimmt sich wie ein arroganter Bastard, aber warum?' dachte Harry verzweifelt. ,Remus und Sirius haben es versucht mir zu erklären, nachdem ich in Snapes Denkarium geguckt hab, aber es scheint... anders zu sein, es jetzt mitzuerleben. In einem Moment ist er absolut nett und im anderen... ist er schrecklich. Ich kann nicht glauben, dass es die gleiche Person ist, aber immerhin ist James dann erwachsen geworden. Remus hat mir das alles während des Sommers erklärt. James ist irgendwie über sein Egoproblem hinweggekommen, aber dennoch wünschte ich, ich könnte seine Meinung ändern. Aber wenn er schon nicht auf Remus hört, welche Chance gibt es, dass er auf das neue Kind hört!'
 

"Harry?"
 

"Harry!"
 

Harry drehte sich zu Remus, der seinen Namen gerufen hatte. "Hmm?"
 

Remus sah ihn mit einem besorgten Ausdruck an. "Du bist noch da? Du scheinst schon wieder abzugleiten. Na ja, ich kann verstehen warum, wenn du diesen beiden beim Meckern zuhören musst", sagte er mit einem kleinen Lächeln.
 

"Hey! Ich nehm dir das übel!" erwiderte Sirius. "Ich bin eine wundervolle, besorgte, liebenswerte Person. Ich sehe keinen Grund zu meckern, es sei denn ich muss ne Strafarbeit mit Filch machen oder wenn es die Slytherins betrifft."
 

"Jungs", tadelte Remus. "Benehmt euch!"
 

"Remus setzt seinen Vertrauensschülerstatus gegen uns ein! Hilf mir, Harry!" schrie Sirius, schnappte Harry bei den Schultern und tat so, als wollte er sich vor seinem Freund hinter ihm verstecken.
 

"Komm schon, Sirius, Remus verspricht dir, dir nichts zu tun", überredete Harry ihn. "Würdest du doch nicht, Remus?"
 

"Ich vermute nicht", stimmte er endlich zu, nachdem er einen Schlag in seine Seite von James erhalten hatte.
 

Sirius sah Harry mit einem ,Ich bin ein verlorenes Hündchen' Ausdruck an. "Wirst du mich beschützen?" fragte er.
 

Harry konnte sich nicht beherrschen, er musste bei dem Blick auf Sirius Gesicht lachen. Es gab keinen anderen Weg, man konnte es nicht anders bezeichnen... es war einfach hinreißend. Harry schnaubte. Sirius... hinreißend? Wer hätte das gedacht! Harry wurde bei seiner Antwort von der Ankunft der Zaubertränkelehrerin Professor Phalin unterbrochen. Stattdessen wurden ihnen schnell angeordnet zu zweit zu arbeiten, ein Hautstärkungsbalsam zu brauen.
 

"Aber mal ernsthaft?" begann Sirius mit seiner Frage im Flüsterton, während er dabei war, die Natterhaut fein zu schneiden. "Worüber hast du wirklich nachgedacht?"
 

Er bemerkte, dass Sirius nicht aufhören würde, ihn zu fragen, also beschloss Harry, ihn irgendwie zu beruhigen. "Es war nichts, wirklich. Ich hab mich nur gewundert, wie der Lehrer wohl sein würde. Zaubertränke ist mein schlechtestes Fach, das ich als UTZ-Level nehme und mein letzter Lehrer... Na ja, man kann mit Sicherheit sagen, dass er mich verabscheut hat", sagte er, seine Augen wanderten unbewusst zu dem jüngeren Snape, bevor sie Sirius blaue Augen trafen. "Er hat die kleinste falsche Sache, jede verfügbare Möglichkeit dazu benutzt, mich fertig zumachen."
 

Sirius fluchte. "Was für ein Bastard! Hört sich an, als könnte er einen guten Fluch oder auch zwei gebrauchen!"
 

"Oh, ich denke, er könnte davon genug bekommen haben, als er jünger war. Das könnte der Grund dafür sein", sagte Harry. "Nebenbei, wenn ich versuchen würde, ihn zu verhexen.... Er würde definitiv einen Weg finden, mich rausschmeißen zu lassen, nicht, dass er da nicht schon mehrere Male versucht hätte!"
 

Sirius grinste Harry an. "Also bist du ein Unruhestifter?"
 

Harry seufzte, während er den Zaubertrank umrührte. "Nicht wirklich! Es scheint aber so, als würde mir der Ärger überall hin folgen, egal wo ich hingehe."
 

Die zwei Teenager verbrachten die nächste Stunde damit, sich auf den Zaubertrank, den sie machten, zu konzentrieren. Sirius war, wie Remus gesagt hatte, sehr talentiert in der Kunst des Brauens. Es war eine ziemliche Überraschung für Harry, der nichts von Sirius besonderer Fähigkeit gewusst hatte. Aber na ja, das konnte man auch nicht besonders gut gebrauchen, wenn man gerade auf der Flucht war, vermutete Harry. Das könnte auch ein Weg sein, um den möglichen Hass zwischen Sirius und Snape zu erklären, obwohl Harry vermutete, dass da noch ein anderer, weniger Hogwarts bezogener, Grund vorhanden sein musste.
 

Der Zaubertrank schien ziemlich gut zu gehen und Harry schnappte sich ein paar Blutegel, um diese in den Kessel zu werfen. Seine Hand war über dem blubbernden Gebräu, als plötzlich eine etwas größere Hand seine eigene fasste. Harry zuckte bei diesem plötzlichen Kontakt zusammen. Harry fühlte einen Schauer seinen Rücken runter laufen und folgte der Hand, die seine hielt und traf auf die leuchtenden saphirfarbenen Augen von Sirius.
 

"Wenn du die", sagte er und zeigte mit den Augen auf Harrys Hand, "in den Kessel hinzugefügt hättest, dann wäre alles in die Luft geflogen."
 

Harry wurde blass, als er bemerkte, was er beinahe getan hatte, bevor Scham sein Gesicht erröten ließ. Er nahm seine Augen nicht von der Arbeitsplatte, legte die Blutegel zurück, von wo er sich sie genommen hatte und studierte dann seine Notizen, die er gemacht hatte. Er wollte nicht den Blick in Sirius Augen sehen, wenn der erkannte, wie erbärmlich schlecht Harry in Zaubertränke war. ,Um Merlins Willen! Wie soll ich, der verdammte Junge, der lebt, derjenige sein, der Voldemort besiegen kann! Ich soll Kräfte haben, die er nicht besitzt und kann noch nicht einmal einen einfachen Zaubertrank brauen!' dachte er wütend. ,Was muss Sirius denken, dass er mit mir arbeiten muss! Jemanden, der offensichtlich dämlich genug ist, beinahe eine Explosion zu verursachen!'
 

Eine sanfte Berührung an seinem Arm brachte ihn zurück aus seinen tadelnden Gedanken. Sirius sprach ihm leise in sein Ohr. "Tu dir das selbst nicht an... das hätte jedem passieren können. Es macht nichts. Es ist nichts passiert, also ist es kein Problem."
 

"Ich mache doch gar nichts", erwiderte Harry.
 

"Doch, hast du", flüsterte Sirius scharf. "Du hast daran gedacht, wie nutzlos und talentlos du bist. Dass alles perfekt sein sollte und du alles können musst, was man von dir verlangt. Du hast dich selbst mit anderen Leuten verglichen und gedacht, dass du es nie schaffen kannst, mit ihnen zu konkurrieren."
 

"Hab ich nicht", versuchte Harry das abzuweisen. "Wie kommst du darauf?"
 

Ein befremdlicher Ausdruck glitt über Sirius Ausdruck. "Erfahrung", war seine einzige Antwort.
 

Harrys Mund klappte bei diesem simplen Wort auf . ,Warum sollte Sirius jemals gedacht haben, dass er nutzlos ist, dass er nicht mal in der Lage war, Magie anzuwenden?' Harry konnte es nicht glauben, nicht von Sirius. ,Der Sirius, den ich kenne... der ältere Sirius und sogar der 16jährige Sirius strahlen soviel Zuversicht aus. Er ist sogar damit gestorben.'
 

Harry hatte nicht die Chance, Sirius weiter zu fragen oder seine Anschuldigungen zu widerlegen, weil der Hautstärkungstrank endlich fertig war. Er guckte Sirius zu, wie dieser ein Glasfläschchen füllte und versiegelte. Als Sirius den Kessel mit Magie säuberte, verzauberte Harry das Glas so, dass es unzerbrechlich war. Er hatte seine Lektion auf hartem Wege im vorherigen Jahr gelernt und wollte es nicht wirklich wiederholen. Harry reichte die Probe an Sirius zurück und fing damit an, die Zaubertrankzutaten aufzuräumen, die auf der Arbeitsplatte verstreut waren.
 

Harry sah Sirius diskret hinterher, als er den schmalen Gang in Richtung von Phalins Pult durchquerte, als er plötzlich stolperte. An dem Tisch, an dem Sirius gerade vorbeigekommen war, sah Harry das spöttische Gesicht von einem zufrieden aussehenden Snape. Sirius schrie einmal, als er seinen Körper so bewegte, dass er nicht auf den Boden knallte, aber in dem Prozess verlor er das Fläschchen mit ihrem gebrauten Zaubertrank. Harry trat hinter ihrem Tisch hervor, in der Absicht zu Sirius zu kommen, aber sein Weg wurde von mehreren neugierigen Schülern blockiert. Harry kämpfte sich seinen Weg hin durch, gefolgt von James und Remus.
 

Sirius hatte sich aufgerichtet und sah nun Snape an, ein wütender Ausdruck zierte sein hübsches Gesicht. Sogar ein paar Meter weiter weg konnte Harry die Spannung und den Hass, der um die beiden Teenager in der Luft lag, fühlen und sein Herz schlug schneller, als er daran dachte, was jetzt möglicherweise passieren könnte. Snapes schwarze Augen leuchteten mit Zufriedenheit, während Sirius normalerweise leuchtende blaue Augen sich vor Wut verdunkelt hatten. Sirius zog seinen Zauberstab und war bereit, den Slytherin zu verfluchen und Snapes eigener Zauberstab erschien so schnell wie das Blinken eines Augenlids.
 

"Was sollte das, Snape?" knurrte Sirius.
 

"Ich hab mir nur gedacht, dass du die Welt von der Perspektive aus sehen solltest, der du angehören wolltest", erklärte Snape. "Verräter und Schlammblüter. Es ist eine Schande, dass ein Reinblüter sich auf ihr Level herabgelassen hat. Wie war die Aussicht?"
 

"Halt's Maul, Snivellus! Es Du bist hier der Verräter. Geh zurück in das Loch, aus dem du gekrochen bist", gab Sirius zurück. "Du bist nur ein erbärmlicher Schleimbeutel, der denkt, nur weil er ein reinblütiger Zauberer ist, dass die Welt sich vor deinen Launen beugen sollte!"
 

"Ich hätte was besseres erwartet, bei deiner Herkunft", schnarrte Snape, bevor er einen vielsagenden Blick zu Harry warf. Harry, der verwirrt war hinsichtlich der Bedeutung hinter Snapes Aufmerksamkeit, fühlte, wie James und Remus sich hinter ihm anspannten. Snape drehte sich wieder zu Sirius und fuhr im selben Ton fort: "Trotzdem bestehst du immer noch darauf, dich mit gewöhnlichen schmutzigen Schlammblütern zusammen zu tun."
 

Harry versteifte sich bei der Beleidigung, aber schaffte es irgendwie sich davon abzuhalten, Snape zu verhexen. Das war der Moment, als Professor Phalin plötzlich hinter Snape auftauchte und so verhinderte, dass Sirius den Slytherin für eine Woche in den Krankenflügel fluchte.
 

"Was ist hier los?" fragte sie, eine Augenbraue bei dem Anblick der zwei gezogenen und aufeinander gerichteten Zauberstäbe in die Höhe gezogen. "Mr. Snape, Mr. Black? Würde es ihnen etwas ausmachen, mir zu erklären, warum Sie Ihre Zauberstäbe aufeinander gerichtet haben?!
 

"Snivellus hier hat mir ein Bein gestellt, als ich auf dem Weg war, Ihnen unsere Zaubertrankprobe zu bringen", spie Sirius als Erklärung aus, die ganze Zeit funkelte er Snape weiterhin an.
 

"Es war ein unglücklicher Unfall, Professor", erwiderte dieser und schleuderte einen drohenden Blick zu dem größeren Jungen. "Es ist eine Schande, dass Black keinen Zaubertrank mehr hat", sagte er in verspottendem Ton. "Ich vermute einfach mal, dass er in dieser Stunde durchgefallen ist. Genau wie in deinem restlichen Leben, Black, oder?"
 

"Halt's Maul, Snape!" schnappte Sirius. Im Moment wollte Harry nichts mehr als Snape genau auf seine abnormal lange Nase zu schlagen. Er wurde aber durch ein Leuchten, das er nur aus dem Augenwinkel wahrnahm, abgelenkt. Er sah näher hin und erkannte, dass es ihr Probefläschchen war. Er duckte sich unter den Tisch und schnappte das Fläschchen, dankbar dafür, dass er daran gedachte, den Unzerbrechlichkeitszauber anzuwenden.
 

"Was für eine ungehobelte Sprache, Cousin", unterbrach eine fremde Stimme. Es war das Mädchen, dass Harry so seltsam bekannt vorgekommen war. "Tantchen hat immer versucht, dass du damit aufhörst, aber du hörst nie zu, oder Sirius?" sagte sie und rümpfte die Nase über den größeren Jungen. Harry wusste plötzlich die Identität des Mädchens. Es war Narzissa Malfoy, oder Black, wie sie zu dieser Zeit noch hieß. "Sie hat ihr bestes gegeben, aber du warst immer nur eine Enttäuschung... und du wirst es immer sein", sagte sie mit traurigem Unterton.
 

Harry wollte sie anschreien, wollte Sirius verteidigen. Er wollte ihr sagen, was Sirius für mutige Dinge getan hatte, während es ihre einzige herausragende Leistung ist, die Ausgeburten von Lucius Malfoy in die Welt zu setzen. Etwas, worauf die Zauberergemeinschaft gut hätte verzichten können. Leider wusste er, er konnte nicht. Er konnte einen der mutigsten, ehrlichsten und liebenswertesten Männer in seinem Leben nicht verteidigen. Warum machte Phalin nichts, um Snape und Narzissa Black aufzuhalten? Harry sah zu ihrer Zaubertränkelehrerin und er kannte das sie total geschockt war.
 

"Verpiss dich, Cissa! Du bist genau wie der Rest von ihnen. Zu sehr um die Reinheit eures Blutes besorgt, um überhaupt zu erkennen, wie die Leute wirklich sind. Merlin sei Dank hat wenigstens Roma es geschafft, raus zukommen, als sie das erkannt hat!" zischte Sirius als Antwort. Harry konnte den Ärger, den Schmerz und den Hass, der von dem dunkelhaarigen Teenager ausging, fühlen. Sein gebräuntes Gesicht war rot vor Wut und seine Hand verkrampfte sich fest um seinen Zauberstab. "Merlin sein Dank, bin ich ebenfalls aus diesem verdammten Haus raus! Du hast kein Recht mir zu sagen, was ich tun soll, Narzissa. Ich lebe mein Leben, wie ich es will, nicht wie Mutter und du denken, dass ich es sollte!" knurrte er.
 

Die kleine Szene, die sich dort abgespielte, hatte die Aufmerksamkeit der ganzen Klasse und einem Lehrer auf sich gezogen und Sirius musste, als er sich umdrehen und weggehen wollte, mehrere Schüler wegschubsen, die sich dem Tisch genähert hatten, um den Streit besser hören zu können. Harry blieb wie versteinert and seinem platz stehen und beobachtete, wie der schwarze umhang wehte, als Sirius aus dem Kerker stapfte, ohne einmal zu den Slytherins oder seinen Freunden zurückzublicken. Es gab eine kleine Unruhe hinter Harry, bevor James sich ebenfalls durch die Schüler schubste und hinter seinem besten Freund her rannte.
 

Jetzt, wo das Schauspiel vorbei war, wandten sich die meisten Schüler wieder ihren Kesseln zu und begannen aufzuräumen. Harry hielt immer noch das Glasfläschchen und stand mit seinem Gesicht in Richtung der Tür, durch die Sirius und James gerade verschwunden waren, Snape und Narzissa waren immer noch in seinem Blickfeld. Er konnte Snapes Dreistigkeit nicht glauben, wie boshaft er gewesen war. Aber dann, war er wirklich überrascht? ,Snape hat Sirius fast umgebracht, wollte ihn den Dementoren überlassen am Ende von meinem dritten Schuljahr und dann war da der Vorfall mit Remus in der Schule.' Harrys Gedanken wurden leer, er war unfähig die Ereignisse, die sich gerade vor ihm abgespielt hatten, zu erfassen. Es war Remus Hand auf seiner Schulter, die ihn wieder in die Realität holte. Harry stellte sich auf die Rufe von Phalin ein, die sich, wie es schien, von ihrem vorläufigen Schockzustand erholt hatte.
 

"Mr. Snape! Miss Black! Ich will nicht noch einmal so eine Szene in meinem Klassenraum haben. Sie werden sich benehmen, während Sie in diesem Raum sind. "20 Punkte Abzug von Slytherin für jeden und 10 Punkte von Gryffindor, weil Mr. Potter die Klasse ohne Erlaubnis verlassen hat!" befahl Phalin. "Jetzt, Mr. Snape, würde ich vorschlagen, dass Sie Ihre Probe abgeben und Ihren Platz aufräumen." Damit verließ sie die zwei Schüler und kehrte zum Pult zurück, um die Proben der Schüler zu sammeln.
 

Snape funkelte seine Professorin einen Moment an und Harry konnte deutlich die Abscheu in seinen schwarzen Augen erkennen. "Huh! Wie kommt es, dass Black keine Hauspunkte abgezogen gekriegt hat, dafür, dass er wie ein Feigling davon gerannt ist", murmelte er leise, aber trotzdem noch laut genug, damit es Harry und Remus hören konnten.
 

Harry machte einen Schritt nach vorne, bereit Snape selbst anzuschreiben, aber Remus stoppte ihn und flüsterte in sein Ohr: "Stopp! Harry, denk nach! Er lockt dich nur und versucht so, dass wir mehr Hauspunkte verlieren. Lass dich hier nicht gehen."
 

Die Worte schafften es, den roten Nebel in Harrys Kopf zu durchbrechen und er schickte ein dankbares Lächeln zu Remus. Es schien aber so, als wäre Snape noch nicht fertig. "Gryffindorbevorzugung! Das ist es, was es ist", murmelte er. Harry schnaubte. Snape beschwert sich über Bevorzugung, was für ein Witz! Der Schleimbeutel konnte es nicht erwarten, Punkte von den anderen Häusern abzuziehen, besonders von Gryffindor.
 

"Wenigsten haben Sirius und das Potter-ähnliche Schlammblut keinen Zaubertrank, Severus", murmelte Narzissa, als sie gelangweilt ihren Zauberstab schwenkte.
 

Harrys Gesicht hellte sich sofort auf. Mit lauter Stimme sagte er: "Was? Du meinst das Fläschchen, das Sirius fallengelassen hat?" Harry hielt das Glasfläschchen hoch, so dass die beiden Slytherins den Zaubertrank darin klar sehen konnten. "Ich vermute mal, es war Glück, dass ich daran gedacht habe, einen Unzerbrechlichkeitszauber auf das Glas zu legen. Sonst wäre es eine große Schande gewesen, die ganze harte Arbeit und nichts zum zeigen", sagte er.
 

Mit einem triumphierenden Lächeln an die zwei grollenden Gesichter ging Harry zu Phalin und reichte ihr die Probe, die Sirius und er gemacht hatten. Remus, der offensichtlich ihre Taschen genommen hatte, traf ihn an ihrem Pult. Er nahm seine eigene, sowie Sirius Tasche und die zwei verließen schnell den Kerker, mit der Absicht James und Sirius zu finden.
 

TBC
 

Yay, wieder mal ein Teil fertig... Im Moment stecke ich in einer Übersetzungsflaute - bin grad beim siebten Kapitel - und ich weiß ja, dass es eigentlich nicht mehr so viel ist, aber irgendwie komm ich nicht voran...

Vielleicht, wenn ich viele liebe Kommentare bekomme...? *lieb lächel*
 

WICHTIG!!!

Ach ja... Ich hab übrigens ne eigene Idee für ne Harry Potter FF (mal abgesehen von den dreien, die ich momentan am Schreiben bin ^^), aber da bin ich mir noch nicht so sicher, mit wem ich Harry zusammenbringen soll... Bisher auf meiner Liste für die in Fragestehenden Personen stehen: Voldemort (bzw. Tom), Draco, Twins, Severus....

Sagt mir doch mal, wen ihr am liebsten mit Harry zusammen sehen würdet ^^
 

Kaos
 

Antworten (bei meinen paar Kommis kriegt sogar jeder eine ^^):
 

@Kiki1966d: Also, ich kann dir bisher sagen, dass die Autorin noch nicht daran gedacht hat... Bei dem Stand, wie die Story momentan ist, wird 1996 nicht mal ansatzweise erwähnt, nur eben halt, wenn Harry in Gedanken an seine Freunde versinkt.......
 

@Dax: Sehr wortreicher Kommentar ^^
 

@Saphir: Jaaaa, Peter ist ätzend... *den absolut nicht mag*  und das nicht nur, weil er Lily und James verraten und Sirius nach Azkaban gebracht hat... Ich mag irgendwie seine ganze Art nicht ^^v
 

@kuschelmaus: Jaaa, Peter ist ein Idiot (s.o.)... Ich find Lily aber gut so, weil so ungefähr hab ich mir die Beziehung zwischen ihr und James vorgestellt...
 

@Trang-Ouls: Freut mich, dass es dir gefällt ^^... Ich liebe die Story einfach nur ^^
 

@Juline: Stimmt, Deutsche FFs dieser Art gibt es echt wenige... Ich selbst hab auch noch nicht so eine wirkliche neue Idee für so was... Aber ich hab da eigentlich was im Kopf... *seufz* Klar, kriegst du ne ENS ^^
 

@S.Black: Ja, meiner Meinung nach auch... ich mag den nicht -.-
 

@Mangacat201: Manchmal ist es echt schwer, vor allem, wenn die Autorin Wörter benutzt, die Harry Potter spezifisch sind... Ich hab die englischen Bücher zwar alle gelesen, aber ich kenne mich da doch eher in den deutschen Sachen aus ^^v... Ich bin auch nicht so die Leuchte in Englisch (vor allem nicht bei meinem momentanen Lehrer -.-), aber ich bemühe mich, alles so gut wie es geht hinzubekommen ^^... Du solltest ja lieber Mathelernen als zu lesen... Aber das kenn ich, mach ich auch immer so ^^, ENS ist gebongt ^^
 

@Herzgirl008: Ich mach so schnell es geht, aber schneller als im 2-Wochentakt geht einfach nicht, da ich nebenbei noch an meinen eigenen Projekten arbeite und ein Leben außerhalb der Welt der Fanfics habe... ^^... Die ENS kriegst du, das ist klar ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2004-12-08T15:40:05+00:00 08.12.2004 16:40
Geht wirklich voll gut weiter, aber meiner meinung nach war Narzissa doch in slytherin? oder blid ich mir des jetz blos ein *grübel*
KAnnst du mir per ENS beschied geben wenns weiter geht?

in diesem Sinne
Hardy
Von: abgemeldet
2004-12-02T15:19:33+00:00 02.12.2004 16:19
So, hoffentlich verflucht Harry Snape noch so richtig!!! Geschähe ihm recht! Zu deiner eigenen Ff, ich finde Tom und Draco am besten geeignet *g*!!! Aber das liegt in deiner Entscheidung. Sag mir bescheid wenn du ein kapi on hast ja?!! Bitte!! Bye Mausi
Von: abgemeldet
2004-11-28T16:01:06+00:00 28.11.2004 17:01
Das Kapitel ist echt super!!!!
Das Gesicht von Snape und Nazissia war genial als Harry ihnen gesagt hat was er mit der Probe gemacht hat!!

Bitte schreibe schnell weiter!!!
Freu mich schon darauf wenn die Fortsetzung kommt!!!

Also bis zum nächsten kapitel!!!
cu
Saphir
Von: abgemeldet
2004-11-28T13:35:03+00:00 28.11.2004 14:35
Super Kapie find ich wider mal klasse und freu mich aufs nächste
Von: abgemeldet
2004-11-28T13:05:39+00:00 28.11.2004 14:05
hi du
mal wieder ein hammer kapitel danke für die ens. Ich blicke zwar momentan noch nicht ganz so durch was du gemeint hast das da noch mehr war ausser schulischen hass bzw. was die in de schule immer machen aber ich denke mal das wird sich noch aufklären. bye
dein herzgirl008
Von: abgemeldet
2004-11-28T03:54:11+00:00 28.11.2004 04:54
Super Story. Obwohl sie nicht von dir ist ^^ aber du bist eine super Übersetzerin!!! Ich würde sowas nie machen! Da habe ich einfach keine Geduld dazu *seufz*

Hm, Snape ist ja oberfies.... Bäh. ich kann ihn nicht leiden ... jedenfalls nicht in der Story ^.^
Aber was wäre der fiese Snape, ohne das Fiese?
Dann hieße es ja nur noch "Snape" ... HAHAHA, ich lach mich schlapp -.- (tschuldigung, bin die ganze nacht über wach gewesen, und da krieg ich manchmal 'nen leichten Knacks ^^)

Muss aber ma Sirius bemitleiden ... der arme *siri pad* der hat's aba auch net leicht ....

gehe ich recht in der Annahme, dass es sich hierbei um eine Harry/Sirius-Story handelt? XD Währe cool! Die beiden passen echt gut zusammen .... *schwelg*
Ich liebe die beiden ^___^

ja, will jetzt auch nicht unnötig rumsülzen. Deswegen verabschiede ich mich jetzt ^.^
Ah nee, eine kleine Frage hätt ich da noch << leitest du die Kommis eigentlich an die Autorin weiter?

bye
Prongsy
Von: abgemeldet
2004-11-27T23:29:04+00:00 28.11.2004 00:29
:-)
Von: abgemeldet
2004-11-27T17:56:18+00:00 27.11.2004 18:56
Juhu, endlich geht es weiter, auch wenn ich ein paar Startschwierigkeiten hatte, mich wieder in die Story reinzufinden, ich les halt soviel verschiedenes Zeugs...
Nya, Mathe ist doch noch gut gelaufen, ne?
Ich glaub dir aber nicht, dass du schlecht in Englisch bist, sonst könntest du das gar nicht leisten.
Und was du machst ist gut, sehr sogar!
Also Glück auf und überwinde deine Flaute so schnell wie möglich, ja?
Cat
Von:  Vikki_Vanilla
2004-11-27T17:33:31+00:00 27.11.2004 18:33
Na!!
das war wieder ein voll genialer Teil!! ^.^ Hat mir sehr, sehr gut gefallen!!!
Snape is aber wirklich gemein!! ich hätte ihm auch gerne mal so eine recht und links verpasst!! Wie kann er es nur wagen Sirius so zu beleidigen?? Das war nun wirklich nicht die feine Englische Art!! ^^*
Sag mal, welches Pairing wird das jetzt eigentlich??? *neugierigbin* ich hab noch so gar keine Ahnung!! Oder hast du das schon mal irgendwo geschrieben und ich habs ma wieder verpasst??!! ich würd das jetzt auf jeden Fall mal gern wissen!! ^.^
Mit wem ich harry am liebsten sehen würde?? Das ist schwer!! Na ja..... *grübel* ich glaub ich tendiere zu Tom....... Das ist aber auch ne schwierige Entscheidung!!!! << ich les aber die anderen auch alle gern!! *smile*
Danke für deine ENS!! Da habs dann direkt gesehen!!
ich freu mich schon auf das nächste Kap!! auch wenn das wieder so lange braucht!! *heul*
Bis denn
Juline

P.S. Ersteeee!! *freu* *rumhüpf*


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