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Turn Back Time

Vorübergehend abgebrochen, bis SStar ein neues Kapitel veröffentlicht!
von

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Geburtstagsüberraschungen

Turn Back Time

Teil 1/?

Autor: SStar Luna

Übersetzer: CaptainKaos

E-Mail: email==sstar_luna@yahoo.co.uksstar_luna@yahoo.co.uk=sstar_luna@yahoo.co.uksstar_luna@yahoo.co.uk/email oder email==captain_kaos@web.decaptain_kaos@web.de=captain_kaos@web.decaptain_kaos@web.de/email

Rating: PG-13, könnte sich aber noch ändern!

Warnung: wird Slash später in der Geschichte

Spoiler: Alle Harry Potter Bücher!
 

Danksagung: An Shi, die das ja so meisterhaft gebetat hat!!
 

Kommentar: Ich hab diese Story auf ff.net gefunden und fand sie einfach nur so genial, da hab ich mir gedacht, muss ich sie doch mal übersetzen. Hab also SStar geschrieben und sie hat mir die Erlaubnis zum Veröffentlichen gegeben.
 

Kurze Zusammenfassung: Was würdest du tun, wenn du dich zwischen dem, was richtig ist und dem was einfach ist, entscheiden müsstest? Harry wird mit dieser Frage konfrontiert, als er darum kämpft in der Vergangenheit zu überleben, während MWTKL's sechstem Schuljahr.
 

Harry hat Unterricht zusammen mit James, Sirius, Remus, Peter und Lily, freundet sich mit Bill Weasley an und trifft auch auf unfreundlichere Zeitgenossen wie Severus Snape, Narzissa und Regulus Black. Auch auftauchen werden Minerva McGonagall, Nymphadora Tonks, Gilderoy Lockhart, Bellatrix Lestrange, Lucius Malfoy und Charlie Weasley neben vielen anderen.
 

Disclaimer: Nichts hiervon gehört mir, nicht einmal die Idee, die Figuren gehören J.K.Rowling und die Story SStar Luna, das einzige, was ich tue, ist übersetzen ^^
 


 

Kapitel 1 - Geburtstagsüberraschungen
 

Harry erwachte, sein abgewetztes Bettlaken hatte sich in seinen Beinen verheddert. Er keuchte schwer, gerade so, als hätte er eben erst einen Marathon beendet. Er setzte sich langsam auf und versuchte durch einige tiefe Atemzüge, sein rasendes Herz zu beruhigen. Er blinzelte ein paar Mal und versuchte so, die letzten Bilder vom Sturz seines Paten durch den Schleier aus seinem Kopf zu vertreiben.
 

Harry streckte seinen Arm aus, nahm die Brille vom Nachttisch und setzte sie auf; seine Umgebung wurde sofort klarer. Durch das Licht der Straßenlaterne, welche den ansonsten dunklen Raum beleuchtete, konnte Harry seine Eule Hedwig ausmachen, die oben auf ihrem Käfig hockte. Sie hatte ihn still beobachtete, während er schlief.
 

Sanft, als wenn er seine Tante und seinen Onkel nicht aufwecken wollte, sprach Harry Hedwig an. "Hey, Mädchen, warst du unterwegs auf der Jagd?"
 

Als Antwort flog Hedwig durch den kleinen Raum und landete auf seinem Knie. Dadurch wand sich Harrys Aufmerksamkeit einem an Hedwigs Bein gebundenen Brief zu.
 

"Wahrscheinlich der Orden, der meine Verfassung überprüfen will", mutmaßte er, als er ihn losband.
 

Hedwig gab einen sanften Schrei von sich und zwickte ihn zärtlich in den Finger, bevor sie ihre Flügel ausbreitete und den Raum durch das geöffnete Fenster verließ.
 

Während er den ungeöffneten Brief in seiner Hand hielt, wanderten seine Gedanken zu den Ereignissen des letzten Schuljahres: Umbridge, ZAGs, Okklumentikstunden, Voldemort und die Mysteriumsabteilung. Fast ein Monat war vergangen, seit sich Fudge Voldemorts Rückkehr eingestanden hatte. Seitdem quälte sich Harry mit Alpträumen. Normalerweise sah er immer wieder die Momente, in denen Sirius starb, obwohl auch Cedrics Ermordung häufig die Hauptrolle in seinen Träumen spielte. Das Resultat war, dass Harry gewöhnlich bereits ein paar Stunden, nach dem er eingeschlafen war, wieder erwachte, ihm Tränen die Wangen herunter liefen und sein dünner Körper von der ganzen Tortur zitterte.
 

Glücklicherweise hatte Harry bisher keine weiteren Vision von Voldemort gehabt. Nur ein paar Tage nach seiner Rückkehr in den Ligusterweg 4 schickte Harry Hedwig zu Flourish und Blotts, motiviert durch seine Schuld, Frustration und den Ärger gegenüber denen, die es gewagt hatten, ihn zu manipulieren. Sie trug eine kurze Notiz für den Manager des Ladens, in dem Harry um ein paar Bücher bat; eins über Okklumentik und ein paar andere über Verteidigung gegen die dunklen Künste und Die Kunst des Duellierens; mit einer Erklärung, dass das Geld für die Bücher aus seinem Verließ bei Gringotts genommen werden sollte.
 

Dieser Sommer gewährte ihm eine Erholung von seinen Verwandten. Zum größten Teil dafür verantwortlich war die Drohung, die der Orden aussprach, als Harry vom Bahnhof King's Cross abgeholt wurde. Es schien, dass Moody einen bleibenden Eindruck auf Onkel Vernon hinterlassen hatte. Die Dursleys vermieden Harry, so oft es ihnen möglich war.
 

Er selbst bemerkte das kaum und zog keinen Vorteil aus der Situation. Geplagt von der Schuld an den Geschehnissen im Ministerium und der Hilflosigkeit über den Inhalt der Prophezeiung, konnte man Harry fast nur noch beim Nachdenken oder Lernen finden.
 

Eines Morgens war Harry froh über die Warnung. Hedwig und zwei weitere Posteulen erreichten die Dursleys beim Frühstück; sie trugen die Bücher, die Harry bestellt hatte. Onkel Vernon, dessen Gesicht sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit dunkelrot gefärbt hatte, begann Harry wegen ,Diesen verdammten Eulen!' anzuschreien und drohte ihm damit, ihn in seinem Raum einzuschließen, als Tante Petunia ihn an die ,Warnung' erinnerte. Onkel Vernons Gesicht verlor jegliche Farbe und er sagte mit heiserer Stimme zu Harry, dass er in Zukunft diesen verdammten Eulen sagen solle, dass sie gefälligst direkt in sein Zimmer fliegen sollen, bevor er schnell zur Arbeit fuhr.
 

Harry hatte sich gar nicht erst die Mühe gemacht, ihm zu antworten, er war damit beschäftigt gewesen seine Errungenschaften an sich zu nehmen. Er hatte die Küche - ohne etwas zu essen - verlassen und war in die Einsamkeit seines Schlafzimmers zurückgekehrt. Dort hatte er sofort begonnen ,Ein praktischer Führer, um in einfachen Schritten ihre Okklumentik zu verbessern' zu lesen.
 

Dadurch, dass er die erklärten Übungen ausführte und in ein Stadium der Meditation eintrat, fühlte Harry bald, als wenn sich eine einigermaßen starke Barriere in seinem Geist bildete, die sämtliche Visionen, die Voldemort ihm schickte, abwehrte. Das gab ihm zusätzlich noch ein gewisses Gefühl der Erleichterung, Voldemort würde so von ihm nicht die ganze Prophezeiung erfahren können.
 

Mit seinen Gedanken zurück in die Gegenwart kommend seufzte Harry leicht und beschloss, wieder in eine leichte Meditation zu fallen. Sehr oft war er nicht in der Lage, nach solchen Träumen wieder zu schlafen. Stattdessen verbrachte er die restliche Nacht damit seine Bücher nach neuen Sprüchen zu durchkämmen oder Briefe an den Orden und seine Freunde zu schreiben.
 

Die viele Mitleid, das Harry in manchen Briefen erhalten hatte, sorgten dafür, dass er sich unwohl fühlte. Jedes Mal, wenn Sirius Tod erwähnt wurde oder Sprüche wie ,Gib dir nicht die Schuld dafür' und ,Es ist nicht deine Schuld, Harry' vergrößerten seinen Ärger gegen sich selbst und, vielleicht ungerechtfertigterweise, gegen die Schreiber der Briefe.
 

Manchmal wunderte sich Harry darüber, ob er es überhaupt schaffen würde, im Grimmauldsplatz oder dem Fuchsbau zu erscheinen. Er vermutete, dass Hermine die erste Möglichkeit am Schopfe packen würde, mit ihm darüber zu reden, wie er sich fühlte und wie er damit zurechtkam. Anders als Hermine würde sich Mrs. Weasley stattdessen über seine äußere Erscheinung aufregen. Normalerweise rationierten ihm die Dursleys sein Essen, welches Harry zu sich nehmen durfte, aber diesen Sommer war es ihm erlaubt, soviel zu essen, wie er wollte.
 

Das einzige Problem war, dass Harry seinen Appetit verloren hatte. Seine Verwandten bemerkten das nicht, noch kümmerten sie sich um seinen kleinen Gewichtsverlust. Harry wusste, dass Mrs. Weasley nicht verstehen würde, dass er einfach keinen Hunger mehr hatte. Ebenso wusste er mehr als genau, dass die anderen Besucher des Grimmauldsplatzes ihn mit mitleidsvollen Augen ansehen würden, ein Gefühl, dass er hasste.
 

Aber Harrys größte Angst war, dass er Wut in ihren Augen sehen würde. Wut ihm gegenüber, und dass sie ihm die Schuld an dem, was passiert war, geben würden. Er wusste, dass es ihm helfen würde, über alles außer der Prophezeiung zu sprechen; aber er konnte es nicht. Der Schmerz war noch zu groß; die Schuld zu überwältigend. Harry wollte alles einfach für eine Weile vergessen. Er wollte Sirius zurück. Er wollte das Unmögliche.
 

Snape glaubte, dass Harry den Ruhm genoss, der automatisch durch die Narbe auf seiner Stirn zu ihm kam, dass er auszog, um danach zu suchen. Wenn er könnte, dann würde Harry alles aufgeben, nur damit er seine Eltern und Sirius zurück in seinem Leben hätte. Stattdessen brachte ihm sein Ruhm nur Schmerz, Verluste und Einsamkeit. Dies waren Harrys letzte Gedanken, bevor es ihm glückte, wieder in den Schlaf zu sinken; den Brief immer noch ungeöffnet in der Hand.
 

Harry erwachte durch den Klang der Türklingel, nur kurz darauf hallten die Schreie seines Onkels durch das Haus.
 

"Was zum Teufel tun Sie hier? Wir haben alles getan, was sie gesagt haben. Der Junge hat mir bestätigt, dass er ihnen Briefe sendet und das ganze Haus ist voll von Eulen, was uns nur Ärger einbringt. Ihm geht es gut, also verschwinden Sie!"
 

Danach fiel die Haustür mit einem lauten Knall ins Schloss.
 

"Oh no!" stöhnte Harry, als er aus dem Bett kletterte und zu seiner Schlafzimmertür stolperte.
 

Wieder erklang die Türklingel und während er die hinunter eilte, sah er Moody vorbei an einem blassen Onkel Vernon mit seinem Zauberstab in der Hand in das Haus hineinstürzen.
 

"Passen Sie mal auf, Dursley", knurrte er. "Wir sind hierher gekommen, um Potter und nicht ihr hässliches Gesicht zu sehen; seien Sie ein guter Junge und lassen Sie uns rein." Er wandte sich zu Harry um und grüßte ihn. "Ah, da bist du ja, Potter. Hast du diese Leute nicht gewarnt, dass wir heute kommen?"
 

"Ich wusste nicht, dass Sie kommen. Ist irgendwas nicht in Ordnung? Sind alle okay?" fragte ein alarmierter Harry.
 

"Alles ist in Ordnung, Harry. Hast du unseren Brief nicht erhalten?" antwortete eine bekannte Stimme. "Wir haben ihn mit Hedwig gesendet, um dir zu sagen, dass wir heute Morgen vorbeikommen."
 

"Professor Lupin!" rief Harry. "Hallo! Sie haben einen Brief mit Hedwig gesendet?" Harry überlegte einen Moment und seine Erinnerung glitt zur letzten Nacht zurück; ihm entfuhr ein kleiner Stöhner. "Oh, ups!"
 

"Ups?" fragte Lupin mit hochgezogener Augenbraue, während er ein paar Pakete auf dem Boden abstellte.
 

"Ich hab den Brief letzte Nacht gekriegt, aber ich bin wieder eingeschlafen, bevor ich ihn geöffnet habe. Ich denke, dass er noch in meinem Bett liegt. Sorry", schloss er mit einem verlegenen Grinsen.
 

Zu seiner Überraschung kommentierte Lupin das nicht, sondern zog ihn in eine Umarmung, die dankbar erwidert wurde.
 

Moody grunzte und wandte seine Aufmerksamkeit wieder Onkel Vernon zu, der nervös zwischen Moodys Zauberstab und dem rotierenden Auge hin und her guckte.
 

"Warum sind Sie denn hier?" fragte Harry neugierig.
 

"Weißt du nicht, was heute für ein Tag ist, Harry?" fragte Lupin mit einem schwachen Grinsen. Seine Hand lag immer noch auf Harrys Schulter wie ein unterstützendes Gewicht.
 

Jede Erwiderung, die Harry auf den Lippen gehabt haben könnte, wurde abrupt von einem lauten Krachen abgeschnitten. Tonks stolperte auf dem Weg ins Haus, die Pakete, die sie getragen hatte, flogen aus ihren Armen. Eins traf Onkel Vernon, aber jede Beschwerde von ihm wurde schnell durch Moodys Zauberstab, der in seine Richtung deutete, unterdrückt.
 

Harry sah mit Interesse dabei zu, wie Moody und Lupin die Päckchen mit einem Schwebezauber belegten. Moody wandte sein Gesicht dann Harry zu. "Warum gehen wir jetzt nicht in die Küche, anstatt uns hier im Flur zusammenzuquetschen?"
 

Er begann damit die Pakete Richtung Küche zu dirigieren, die anderen folgten ihm; Onkel Vernon mit einem roten Gesicht hinterher.
 

"Ah, tut mir Leid", entschuldigte sich Tonks. "Ich konnte den Boden nicht sehen mit dem ganzen Kram, den ich getragen habe. Hey, Harry! Wie geht es dir heute?"
 

"Gut, aber ich..." Seine Worte wurden wieder einmal unterbrochen, diesmal durch einen Schrei aus der Küche. Tante Petunia und Dudley hatten endlich die schwebenden Pakete entdeckt. Onkel Vernon, der es geschafft hatte, die Küche vor den anderen zu betreten, versuchte seine Frau und seinen Sohn in Sicherheit und somit aus dem Raum zu bringen, aber Moody bemerkte mit seinem magischen Augen die Versuche und hielt sie auf.
 

"Nicht so schnell, Dursley!" brummte er zu der Gruppe. "Wollen Sie nicht bleiben und Potter hier einen fröhlichen Geburtstag wünschen? Warum nehmen Sie nicht Platz?" schloss er mit einem bedrohlichen Grinsen auf seinem Gesicht.
 

"Mein... Mein Geburtstag, der-, ist der, der ist heute?" stammelte Harry.
 

"Du wusstest nicht, dass dein Geburtstag ist?" kam die Frage von einer ungläubigen Tonks.
 

Harry wurde rot und guckte von einem Erwachsenen zum anderen. Lupin hatte ein verstehendes Lächeln auf den Lippen, während Moody immer noch die Dursleys anstarrte, als ob er wünschte, dass er sie alle in Nager verwandeln könnte.
 

Tonks schüttelte den Kopf und schnaubte ganz undamenhaft, bevor sie sich Harrys Hand schnappte und ihn auf die Wange küsste. "Fröhlichen 16., Harry. Wir konnten dich doch diesen Geburtstag nicht alleine feiern lassen; immerhin ist es ein sehr wichtiger für die Muggel, oder?"
 

"Umm, ja, denke schon", erwiderte ein geschockter Harry.
 

"Was ist so besonders daran, 16 zu werden?" fragte Moody.
 

"Du kannst mit 16 in der Muggelwelt von zu Hause ausziehen", begann Harry, wurde aber von Onkel Vernon unterbrochen.
 

"Ha, wenn du jetzt 16 bist, warum verlässt du dann nicht endlich unser Haus? Es ist nicht so, als wollten wir solche wie dich hier haben."
 

"Mr. Dursley", fing Lupin mit strenger Stimme an. "Sie und Ihre Frau wissen genau, dass Harry jeden Sommer hier bleiben muss, also hören Sie mit diesen Kommentaren auf?"
 

Harry, schon längst an die Haltung seiner Verwandten ihm gegenüber gewöhnt, machte einfach weiter. Aber trotzdem hörte er den amüsierenden Kommentaren, der Lupin in seinen nicht vorhandenen Bart murmelte, zu.
 

"Ich glaube, man kann legal Zigaretten kaufen."
 

,Besser nicht, Mrs Weasley wird etwas dagegen haben!'
 

"Man kann die Schule verlassen!"
 

,Werde ich bestimmt nicht wollen und Snape die Genugtuung gönnen!'
 

"Und man kann legal Sex haben!" schloss er mit einem listigen Grinsen an seinen ehemaligen Professor. Seine grünen Augen leuchteten hell vor Freude; etwas, was schon eine Weile gefehlt hatte.
 

Tonks brach in schallendes Gelächter aus, als sie die skandalösen Blicke bemerkte, die Harry von den älteren Dursleys erhielt, genauso wie bei dem Ausdruck auf Lupins Gesicht, als dieser realisierte was Harry gerade gesagt hatte. Im Moment versuchte Lupin gerade sein Husten zu stoppen, während ein leichter Rotton auf seinen Wangen ruhte.
 

"Der war gut, Harry, obwohl ich denke, dass Remus nicht mit mir übereinstimmt", brachte sie gerade so hervor.
 

Auch Moodys Lippen hatten sich zu einem Grinsen verzogen, zumindest befand Harry, dass es so aussah; sein magisches Auge rotierte in seiner Höhle. Wahrscheinlich um nach Eindringlingen außerhalb des Hauses zu gucken. Lupin, der es geschafft hatte, sein Husten unter Kontrolle zu bringen, obwohl seine Wangen immer noch pink leuchteten, fragte das amüsierte Geburtstagskind, ob es denn nicht seine Geschenke aufmachen wolle. Harry befolgte den Ratschlag sofort und öffnete die erste große Box, die Lupin zu ihm hinschubste.
 

In ihr befand sich ein wunderschöner Eisgeburtstagskuchen von Mrs. Weasley. Mit einem Lächeln bot Harry allen ein Stuck Kuchen an. Die Dursleys verneinten mit einem angewiderten Blick auf den Kuchen und die Zauberer. Harry bemerkte allerdings, dass Dudleys Schweineäugchen mit Verlangen auf die Box und den Kuchen gerichtet waren. Nachdem er für seine drei Gäste und sich selbst Stücke abgeschnitten hatte, wandte Harry seine Aufmerksamkeit den anderen Geschenken zu, die Tonks und Lupin ihm mitgebracht hatten.
 

Harry war geschockt bei der großen Nummer von Präsenten auf dem Tisch. Er war sich sicher, dass er gar nicht so viele Leute kannte und dieses Jahr würde auch keins von Sirius dabei sein... Er schüttelte den Kopf und verdrängte die Gedanken, lächelte leicht und nahm das nächste Geschenk, dass Tonks aus dem Berg auf dem Tisch herausgezogen hatte. Er öffnete es und fand ein Buch mit dem Titel ,Quidditch: Die englischen Löwen' von Ron. Nicht wirklich überraschend war, dass Hermine ihm auch ein Buch geschenkt hatte, ,Flüche, Hexereien und Verwünschung für den anspruchsvollen Duellanten'.
 

"Das sollte nützlich gegen Malfoy sein, wenn er mal wieder versucht mich zu verhexen", mutmaßte er laut und legte es beiseite, um das nächste Geschenk auszupacken; ein kleiner Haufen an Süßigkeiten von Ginny, Neville und Luna.
 

Als nächstes wurde ihm eine kleine Box gereicht, die sich merkwürdig warm anfühlte. Er öffnete die Karte, die an der Box hing und er erkannte sofort die unordentliche Handschrift Hagrids.
 

Lieber Harry,
 

Fröhlichen 16.!
 

Vor kurzem hab ich dieses Ei gefunden und mir gedacht, dass du es vielleicht mögen würdest. Der Direktor hat die Innenseite der Box mit einem Hitzezauber belegt, damit es das Ei warm hat, bis es schlüpft, aber ich weiß nicht, wann das sein wird. Ich bin mir nicht total sicher, was für eine Art von Ei das ist, obwohl es sehr bekannt aussieht, aber es wird eine nette Überraschung, wenn es schlüpft!
 

Wenn die Muggels dich nicht richtig behandeln, lass es mich wissen (oder Moody, ich schwöre dir, er will sie verhexen!)
 

Ich hoffe, du hast nen schönen Tag,
 

Hagrid
 

"Was ist das?" wollte Tonks wissen, als Harry die Box öffnete, um sich das mysteriöse Ei mal anzugucken.
 

"Es ist von Hagrid", erklärte Harry. "Ich weiß nicht, ob es ein gutes Zeichen ist oder nicht, aber er sagt, dass er nicht genau weiß, was für ein Typ von Ei das ist. Was denkt ihr?"
 

Tonks rollte nur mit den Augen, sie war offensichtlich an Hagrids Faszination für alle fremden und gefährlichen Tiere gewöhnt.
 

Auch Lupin guckte neugierig in die Box, aber schien auch nicht mehr zu wissen. "Ich erkenne es auch nicht. Aber ich kann dich beruhigen, Harry, es ist definitiv kein Drachenei", sagte er und wurde daraufhin von Harry angegrinst. "Auch nicht irgendwas in der Richtung. Ich denke nicht, dass es gefährlich ist. Aber du weißt nicht, wann es schlüpft. Es könnte eine Vogelart sein oder vielleicht auch eine Schlange, aber keine besonders große dann", mutmaßte er. "Aber du würdest ja keine Probleme damit haben, wenn es eine wäre, oder?" Remus drehte sich zu dem ehemaligen Auror herum. "Moody, erkennst du es vielleicht?" fragte er.
 

"Ich weiß nicht, Kumpel, das ist nicht mein Fachgebiet; aber wenn ich raten müsste, würde ich sagen, dass es eine Vogelart ist", erwiderte Moody von der Stelle, von wo aus er die Dursleys beobachtete, die entweder wimmerten oder vor Schock bei dem Wort Drachen erstarrt waren und keinen Ton von sich gaben.
 

"Du solltest es beiseite tun, aber dennoch ein Auge drauf haben. Es sieht nicht so aus, als würde es in nächster Zeit schlüpfen, also bist du sicher. Sollte es groß und unheimlich sein, dann gibt es was zu tun für Moody und mich! Jetzt mach schon, da sind noch mehr Geschenke, die du öffnen musst!", kam es von einer ungeduldigen Tonks, die auf den Ballen ihrer Füße hin- und herwippte.
 

Als nächstes kamen die Geschenke von Bill und Charlie Weasley. Bill hatte ihm eine Zauberstabhalterung geschickt, sehr zu Moodys Zufriedenheit; er hatte Harry letztes Jahr eine Standpauke gehalten, nachdem der seinen Zauberstab in die hintere Tasche seiner Hose gesteckt hatte. Charlie hatte ihm eine Halskette geschickt.
 

"Ist das ein Drachenzahn?" rief Tonks aus, nachdem sie geguckt hatte, was Harry so neugierig untersuchte.
 

Es war ein Zahn, wahrscheinlich von einem Drachen, wenn er an die Arbeit des zweitältesten Weasley dachte. Dieser war auf einem schwarzen Lederriemen aufgefädelt. Es waren zwei Edelsteine in den Stein eingearbeitet, ein Smaragd und darunter ein Saphir.
 

"Das ist der Wahnsinn", brachte Harry leiser hervor.
 

Es erinnerte ihn an den Ungarischen Hornschwanz von der ersten Aufgabe im Trimagischen Turnier. Mit Ausnahme der Dursleys lachten alle, als Harry die kurze Notiz von Bill und Charlie vorlas. In dem Brief stand, dass sie wussten, da ihre Mutter keinen Ohrring wie Bills zulassen würde, hofften sie, dass die Halskette okay sein würde. Harry band sie sich sofort um; das Gewicht des Zahnes hing bequem um seinen Hals.
 

"Versuchst du jetzt, rebellisch auszusehen?" ärgerte ihn Tonks.
 

Harry schickte ein kurzes Grinsen Richtung Lupin, als er Tonks antwortete: "Warum? Denkst du, dass steht mir nicht?"
 

"Oh, natürlich nicht!" rief sie aus. "Nicht mit dieser Brille und diesen schrecklichen Klamotten. Du brauchst etwas mit mehr Pepp, Harry!"
 

An diesem Punkt sah Tonks so aus, als würde sie vor Aufregung platzen. Harry hob eine seiner dunklen Augenbrauen, bevor er Lupin anguckte, in der Hoffnung auf eine Erklärung.
 

"Also, weißt du, einige Mitglieder des Ordens haben sich zusammengetan und wir haben uns entschlossen, dir einige Dinge zu kaufen", begann er; aber Harrys Aufmerksamkeit wandte sich wieder Tonks zu, die ihren Zauberstab gezogen hatte und einige Päckchen zu ihm rüberschweben ließ.
 

"Was Remus damit sagen will, ist, dass wir gesehen haben, was für Klamotten du trägst und ehrlich gesagt, Harry, es ist grauenvoll!" erklärte Tonks. Sie grinste breit, als sie den beschämten Harry sah, ihr grünes Haar fügte sich perfekt zu ihrem wahnsinnigen Ausdruck hinzu. "Wir können nicht einen jungen, gut aussehenden Typen, wie du einer bist, so herumlaufen lassen, mit Klamotten wie... du weißt schon. Nebenbei denke ich, dass du nie irgendwelche neuen Klamotten hattest, besonders von denen da", endete sie und warf den Dursleys einen finsteren Blick zu. Bei dieser letzten Bemerkung verlor Onkel Vernon sein Temperament ein weiteres Mal.
 

"Wir haben dem Jungen ein Dach über seinem wertlosen Kopf gegeben! Wir haben ihn gefüttert und haben, wer weiß wie viel für ihn ausgegeben. Wer zum Teufel sind Sie, dass Sie uns sagen können, wie wir ihn zu behandeln haben?" brüllte er los.
 

"Diese Klamotten waren völlig in Ordnung, als wir sie ihm gegeben haben", fügte Tante Petunia hinzu. "Und überhaupt, warum sollten wir ihm neue Kleidung kaufen, wenn er doch irgendwelche verrückten Dinge damit anstellt und sie doch nur ruiniert?" endete sie mit einem Schnüffeln.
 

Moody entschied sich nun, dass sie genug gehört hatten und belegte die Dursleys mit einem Schweigezauber, hinterließ dadurch drei Muggels, die durch ihre Mundbewegungen aussahen wie Goldfische auf dem Trockenen.
 

Harry war damit beschäftigt, diverse Klamotten aus den Päckchen zu ziehen; Lupin und Tonks guckten ihm amüsiert dabei zu.
 

Er sah die Kleidung durch, fand Hosen und Shirts, die endlich einmal in seiner Größe waren. "Das ist zuviel! Ich kann das nicht annehmen, ich meine, wie viel muss das alles gekostet haben? Es ist einfach zu viel!" sagte Harry, als er ein Paket auspackte, dessen Inhalt nur aus Shirts bestand.
 

"Mach dir darüber keine Gedanken. Eine Menge Leute haben etwas dazugegeben", erwiderte Lupin in seiner typischen, beruhigenden Art. "Und es ist dein Geburtstag! Du bist wahrscheinlich nie verwöhnt worden, also fangen wir jetzt damit an. Ich denke, einige aus dem Orden fühlen mit dir, dass du hier deine Ferien verbringen musst. Du solltest das Geschenk akzeptieren, Harry."
 

Harry wusste, dass Lupin Recht hatte, aber es fühlte sich so fremd an. Er war einfach nicht an so was gewöhnt. Das teuerste Geschenk, das er jemals erhalten hatte, war in seinem dritten Jahr der Feuerblitz von Sirius. Dieser lag momentan in seinem Zimmer, er hatte ihn wiedererhalten, nachdem Umbridges Regierungszeit als Hogwarts Großinquisitorin vorbei war.
 

Harrys fand eine weitere Hose und fragte mit verzerrter Stimme: "Ummm, Professor? Tonks? Wer hat mir das hier gekauft? Ich meine, ich denke, die Größe ist richtig, aber wer würde mir ein Paar LEDERHOSEN kaufen!"
 

In Lupins Augen erschien ein spitzbübisches Funkeln, während eine grinsende Tonks einem feuerroten Harry antwortete.
 

"Oh, ich hab mich schon gewundert, was Bill vorhatte", sagte sie. "Er verschwand und als er zurückkam, hat er mir ein verpacktes Paket in die Hand gedrückt. Er wollte mir nicht sagen, was er gekauft hat, auch nicht, als ich ihm angedroht habe, ihn zu verhexen. Ich hatte schon Angst, dass er das gleiche kaufen würde wie ich, aber ich finde, er hat Geschmack." Einen Schmollmund ziehend wandte sie sich an das Geburtstagskind und fragte: "Und Harry, ziehst die Hose mal für mich an?"
 

Um seine Überraschung zu verbergen, begann Harry zu Husten und schaffte es, eine halbherzige Entschuldigung zu stottern. Während er noch röter wurde, hörte er das Gelächter der anderen beiden Zauberer.
 

Tonks zuckte mit den Schulter und sagte zu ihm: "Ich denke, ich lasse es für heute, aber ich werde dafür sorgen, dass du sie bei dem nächsten Date mit deiner Freundin trägst!"
 

Einen Versuch startend, Tonks Gedankengang zu unterbrechen, fragte er, wer alles für die neuen Klamotten gespendet hatte, damit er ihnen später danken konnte. Zu seiner Überraschung beinhaltete die Liste Mr. und Mrs. Weasley, Bill, Charlie und die Zwillinge, Kingsley, Professor McGonagall - bei diesem Namen starrte er Lupin an, der erwiderte, dass McGonagall der Meinung sei, dass Harry in der Schule einen Ruf zu verteidigen hätte und sie denke, dass diese Lumpen, die er bisher anhatte, völlig unbrauchbar seien! - und eine Reihe anderer Hexen und Zauberer.
 

Am Ende der Liste standen Remus und Tonks, welche den größten Teil der Klamotten gekauft hatten. Harry war so überwältigt von ihrer Großzügigkeit, dass er einen Moment geschockt da saß, bevor er aufsprang und Tonks und Lupin umarmte, während er ihnen die ganze Zeit dankte.
 

Bevor sich Harry wieder hinsetzte, kamen Hedwig und eine andere Eule durch das offene Küchenfenster geflogen, bepackt mit einem Brief und einem sperrig aussehendem Päckchen. Onkel Vernon, der immer noch stumm war, sprang von seinem Stuhl auf, als wollte er die Eulen so vertreiben, setzte sich aber schnell wieder, als Moody seinen Zauberstab in seine Richtung ausstreckte. Harry band das Paket ab und löste die Verpackung, während Lupin den müden Vögeln etwas Wasser und ein paar Scheiben Schinken anbot.
 

"Ich dachte, wir hätten alle von Potters Geschenken im Hauptquartier zusammengeholt", bemerkte Moody. "Von wem ist das?"
 

Schnell die Karte überfliegend, die mit dem Paket gekommen war, grinste Harry die anderen drei an. "Es ist von den Mitgliedern der DA. Ich kann es nicht fassen! Hier steht, dass die meisten von ihnen ein ,Ohnegleichen' in ihrer Verteidigung gegen die dunklen Künste Prüfung hatten; sie haben sich dazu entschlossen, mir ein Dankeschöngeschenk zu schicken. Wow!" Er riss das Geschenkpapier herunter und sah bewundernd auf zwei Bücher, die von fortgeschrittener Verteidigung handelten.
 

"Glückwunsch, Harry", erwiderte Lupin und lächelte ihn an. "Unter vier Augen erzählte mir Professor McGonagall erzählt, dass die Fünftklässler Bestnoten in ihren ZAGs hatte; und auch die UTZ-Schüler haben richtig gut abgeschlossen. Das ist etwas, worauf man stolz sein kann", lobte er.
 

"Danke, aber wir haben alle übereingestimmt, dass Sie der beste Lehrer waren, den wir jemals hatten", erwiderte Harry, als er ein weiteres Paket annahm, dass ihm der rotwerdende Werwolf reichte. Mit einem leichten Stirnrunzeln hielt Harry einen knöchellangen schwarzen Drachenhautmantel in die Höhe und eine rechteckige Schachtel fiel aus der Tasche des Mantels.
 

"Von wem ist das, Harry?", fragte Tonks neugierig.
 

Nachdem er die der Box anhängende Notiz gelesen hatte, erkannte er, dass die Schachtel und der Mantel von Fred und George Weasley kam.
 

Hey Harry (unser großer Investor),
 

Herzlichen 16. Geburtstag, Kumpel!
 

Wir hoffen, du magst den Mantel. Wir, Gred and Forge, Besitzer von ,Weasleys Zauberhaften Zauberscherzen', können es nicht zulassen, dass unser hochgeschätzter Investor solche gewöhnlichen Dinge anziehen muss, wie sie die ,normalen Leute' tragen, also präsentieren wir dir, in der Tradition, die wir mit unseren Drachenhautjacken starteten, deinen eigenen, von bester Qualität seienden, Drachenhautmantel! (Wir dachten, schwarz wäre besser, einschüchternder! Wenn Charlie fragt, wir haben ihn nicht gekauft! Er hat uns schon Heuler wegen unseren eigenen Jacken geschickt!)
 

Wie du ebenfalls gemerkt haben wirst, haben wir noch ein zweites Geschenk dazu gepackt. Die Schachtel ist verzaubert, wenn du mal eine Kanarienschnitte oder eins unserer Feuerwerke brauchst, ist alles was du tun musst, an den Streich zu denken, den du spielen willst und etwas Brauchbares wird in der Schachtel erscheinen! Wir haben die Idee vom ,Raum der Wünsche', ist doch klasse, oder? Die Schachtel ist extra für dich gemacht, immerhin warst du so großzügig, uns am Anfang zu unterstützen! Vielen Dank, komm mal vorbei und besuch unseren Laden!
 

Gred and Forge, Eigentümer von WZZ
 

"Das ist von Fred und George. Charlie macht ihnen Vorwürfe wegen ihrer Jacken, also haben sie mich gewarnt, ich sollte besser vorsichtig sein", sagte Harry lachend.
 

"Aber die Schachtel ist leer. Was sollte da drin sein?" fragte Tonks verwirrt, als sie in die Schachtel schielte, als würde sie erwarten, dass ihr jede Sekunde etwas entgegen springen würde.
 

Harry erklärte, dass die Schachtel auf dieselbe Art und Weise funktionierte, wie der ,Raum der Wünsche' in Hogwarts.
 

Er nahm Tonks die Schachtel ab, um es zu demonstrieren. Er schloss seine Augen und konzentrierte sich darauf, eine qualvolle Zaubertränkestunde mit Snape zu beenden. Er öffnete die Schachtel und zog eine von Fred und Georges Nasch- und Schwänz-Leckereien hervor.
 

Harrys Blick wanderte zu dem riesigen Haufen an Geschenken, die er bereits ausgepackt hatte. Er konnte die Großzügigkeit seiner Freunde nicht glauben, aber der Teil in ihm, der Sirius vermisste, wog schwer. Er konnte nicht aufhören daran zu denken, dass er alle diese Geschenke abgeben würde, nur um seinen Paten zurückzukriegen. Er wusste, dass das selbstsüchtig war, aber er konnte es nicht ändern. Er vermisste Sirius so sehr und alles war einzig und alleine seine Schuld.
 

Moody, der seinen Namen ausrief, riss ihn aus seinen Gedanken.
 

"Sorry, ich war mit meinen Gedanken weit weg. Was haben Sie gesagt?"
 

"Also, Potter, da jeder herumgerannt ist, um was für deinen Geburtstag zu besorgen, hab ich mir gedacht, ich hol besser auch mal was", sagte er. "Ich wollte aber keine Galleonen für irgendwas Unsinniges ausgeben, ich dachte, ich könnte dir stattdessen was Nützliches kaufen. Ich hab gehört, du willst Auror werden, oder?"
 

"Uh, ja, ich hab drüber nachgedacht, aber ich weiß nicht, ob ich die Noten dafür habe", erwiderte Harry. ,Oder ob ich dann überhaupt noch leben werde', fügte er innerlich hinzu.
 

"Das werden wir bald herausfinden, denke ich, aber du hast anständige Reflexe und einen guten Kopf auf deinen Schultern; zumindest wenn du ihn benutzt. Aber egal, hier hast du es, Potter, aber erzähl bloß den Leuten nichts davon", sagte er, als er eine winzige Box auf den Tisch stellte.
 

Mit einem Wink seines Zauberstabes, wuchs die Box zu einem Koffer. Er war ähnlich dem, in dem Moody in der meisten Zeit in Harrys viertem Schuljahr gefangen war; aber anstatt der sieben Schlösser, hatte dieser nur vier. "Und von euch beiden sagt auch keiner was oder ich schließe eure Münder für eine Woche", drohte er, als auf beiden Gesichtern ein Grinsen trat.
 

"Wow, Moody, sind Sie sich sicher?" fragte Harry, als er den Koffer untersuchte. Es war dunkelblau, mit goldenen Schlössern. Harry wusste, dass er darin alles unterbringen konnte und trotzdem noch viel Platz übrig bleiben würde.
 

Seine Augen wanderten zu einer schmalen Metallplatte und er zog seine Augenbrauen in die Höhe, als er die Gravur las, die einfach sagte: ,Harry Potter'. "Ich denke, ich werde ihn nehmen müssen; es gibt nur einen Harry Potter, oder?" sagte er.
 

Tonks lachte und mit einem boshaften Lächeln für Moody, beugte sie sich zu Harry vor, so dass sie in sein Ohr flüstern konnte. "Weißt du, wir haben alle vermutet, dass er einen schwachen Punkt für dich hat, Harry. Wusstest du, dass er etwas kaufen würde, ohne es irgendwem zu erzählen? Einige Leute dachten, er macht einen auf Snape und ignoriert deinen Geburtstag."
 

Harry sah Moody seinen Zauberstab Richtung Tonks bewegen, die beschwichtigend ihre Hände hochhielt und zurücktrat. Lupin räusperte sich, lächelte Harry an und schob sein Geschenk über den Tisch.
 

Er öffnete das Geschenk und ließ seine Finger über den Stoff darin gleiten. Er war in einem dunklen Grünton gehalten; farbenintensiv, mit zarten gold- und silbergeschmücktem Nähten, welche das Licht reflektierte. Er stand auf, hielt den Festumhang in die Höhe und sein Mund fiel vor Bewunderung auf. Ein Drache war mit denselben Gold- und Silberfarben in die Robe eingearbeitet. Der Kopf des Drachen befand sich vorne rechts direkt unter dem Ausschnitt. Der Nacken des Drachens wickelte sich an der Seite der Robe entlang und wurde teilweise von dem Ärmel verdeckt, wo er schließlich auf den Körper traf, welcher hinten draufgestickt worden ist. Der Schwanz des Drachens schlängelte sich über den Umhang und rollte sich an der Unterseite zusammen.
 

"Professor", flüsterte Harry. "Das ist wunderschön." Er faltete sie vorsichtig wieder zusammen und schnappte sich dann Lupin, um ihn zu umarmen. "Danke schön!" sagte er, als Lupin die Umarmung erwiderte.
 

"Weißt du, Harry, wenn man alles zusammennimmt, solltest du mich Remus nennen oder auch, wenn du es vorziehst, Moony", erklärte er ihm, nachdem sie sich wieder getrennt hatten.
 

"Ich werde es versuchen, aber ich bin es gewohnt von dir als Professor zu denken", sagte Harry.
 

"Aber du nennst Mad-Eye da auch Moody", konterte Tonks.
 

"Aber ich habe nicht wirklich unterrichtet, das war Barty Crouch Jr.", fauchte Moody.
 

"Ja, okay, lassen wir das, wie wär's, wenn wir alle deine Geschenke in deinen neuen Koffer packen und ihn hoch in dein Zimmer schaffen? Ich bin mir sicher, dass die Dursleys ihre Küche zurückhaben wollen." Lupins Aussage brachte die Aufmerksamkeit aller zu den Dursleys, die sie total vergessen hatten und die Harry beim Geschenke auspacken mit weiten, ungläubigen Augen zugeguckt hatten. Sie waren momentan gefangen zwischen Starren und Schmollen, aber offensichtlich hatten sie zu große Angst vor den Zauberern, als das sie was tun würden.
 

"Jetzt erinnere ich Sie noch einmal an unser Gespräch auf dem Bahnhof. Wir wollten nicht hören, dass sie Harry irgendwie schlecht behandeln, vertrauen Sie mir, sie wollten mich nicht an einem meiner ,wilderen Tage' erleben", schloss Remus.
 

Damit ließ er den Koffer vor sich her aus der Küche und die Treppen herauf in Harrys Zimmer schweben und ließ Moody und Tonks alleine, um sich um die Dursleys zu kümmern, wenn einmal der Zauber, der auf ihnen lag, von ihnen genommen worden war.
 

ALs Harry den Raum betreten hatte, setzte sich Remus auf das Bett, nachdem er die Tür geschlossen hatte. Harry setzte sich neben ihm, seine Hände gefaltet in seinem Schoß.
 

"Harry, ich habe ein paar Dinge, über die ich mit dir reden will", begann er, "zuerst, ich will nicht an dir herumnörgeln, aber hast du was gegessen?"
 

"Ja, habe ich", erwiderte Harry.
 

Lupin zog eine Augenbraue hoch und sah Harry an, sein Gesichtsausdruck zeigte deutlich, dass er ihm nicht glaubte.
 

"Was ist mit dir? Hast DU genug gegessen, weil du auch nicht aussiehst, als hättest du dein normales Gewicht", schnappte Harry
 

Mit einem selbstabwertenden Lächeln schüttelte Lupin den Kopf. "Nein, ich muss sagen, ich sitze zwar immer am Tisch, wenn es Essen gibt, aber ich bin glücklich, wenn ich die Hälfte davon schaffe. Molly weiß schon nicht mehr, was sie mit mir machen soll. Ich denke, sie könnte befürchten, dass ich ihre Kochkünste beleidige, wenn ich nichts esse." Er endete mit einem leichten Kichern, bevor er Harry wieder ansah.
 

"Genauso geht es mir", gab Harry mit einem Seufzen zu. "Ich beende einfach keine Mahlzeit. Ich bin einfach nicht hungrig. Ich kann nicht aufhören, über Si- ihn nachzudenken. Lesen scheint das einzige zu sein, was mich einen Moment ablenken kann."
 

Remus hielt den kleineren Jungen in einer losen Umarmung. Er konnte die Müdigkeit, die Schuld und den Schmerz in Harrys Gesicht erkennen. Er wusste, dass sich in seinem Gesicht dieselben Emotionen widerspiegelten.
 

"Harry, ich verspreche dir etwas. Ich werde jeden Abend etwas essen, wenn du das auch tust. Okay?"
 

"Versuchst du jetzt, mich zu bestechen?"
 

"Wenn ich muss", kam die Antwort.
 

Harry stand auf und begann im Raum auf und ab zugehen.
 

"Ich bin kein Kind mehr. Ich war schon lange keins mehr. Nicht mehr. Ich brauche niemanden, der mir sagt, was ich tue", erklärte er Remus wütend.
 

"Ich weiß das", antwortete Remus mit trauriger Stimme. "Ich werde es nicht tun. Ich kann nicht James sein und ich will nicht Sirius Platz übernehmen." Harry versteckte ein Zusammenzucken bei dem Namen seines Paten. "Ich weiß nicht, Harry, ich bin genau so verloren wie du. Ich sehe dich... einen jungen Mann, der in einer Welt voll Schmerz aufwächst. Ich fühle mit dir. Ich weiß nicht, ob du einen Freund willst oder ob ich die Person für dich sein kann. Du hast immerhin schon Hermine und Ron.
 

"Ich möchte dir sagen, dass ich versuchen kann, dich zu verstehen. Wenn du willst, kannst du mich anschreien, mich schlagen oder mit mir sprechen, alles, was du willst. Ich werde versuchen für dich da zu sein. Ich gebe dir nicht das Versprechen, dass ich für immer da bin oder so was. Dieses Versprechen kann man zu einfach brechen und ich möchte dich nicht noch mehr verletzen, als du schon bist. Außerdem hast du immer noch nicht meine erste Frage beantwortet", endete er.
 

Harry blieb stehen und dachte über das nach, was Remus gesagt hatte, bevor er sich seinem ehemaligen Professor zuwandte. Seine grünen Augen waren gefüllt mit einer Mischung aus Verzweifelung und Verstehen. "Kannst du mich wie einen Erwachsenen behandeln und nicht wie ein Kind? Kannst du meine Fragen wahrheitsgemäß beantworten?", forderte er.
 

Remus saß auf dem Bett und schwieg, er dachte über Harrys Worte nach, bevor er antwortete: "Ich kann dich nicht wie einen Erwachsenen behandeln, du bist noch keiner. Du wächst immer noch auf, kämpfst noch mit dir. Nicht mehr darum, deinen Platz in dieser Welt zu finden, ich denke, du bist schon hineingeschubst worden, ob du es wolltest oder nicht, aber du musst noch herausfinden, wer du bist. Noch bist du nicht alt genug, um mit den Konsequenzen umgehen zu können, die man hat, wenn man erwachsen ist."
 

Jeder Protest von Harry wurde von der Unnachgiebigkeit in dem Blick aus den bernsteinfarbenen Augen des älteren Mannes gestoppt. "Ich kann dich behandeln wie den jungen Mann, den ich in dir sehe. Ich kenne die Erfahrungen, die du schon durchgemacht hast und ich verstehe, dass dich das psychisch älter als 16 Jahre gemacht hat. Ich respektiere dich dafür, für das, was du schon durchmachen musstest und für das, was du noch auf dich nehmen wirst. Ich hoffe, dich entsprechend zu behandeln.
 

"Ich will dich nicht anlügen, aber ich werde dir nicht immer die Wahrheit sagen können, wenn ich will. Das ist etwas, was du akzeptieren musst und nicht nur von mir. Das ist eine kindische Sache; die Welt besteht nicht nur aus Schwarz und Weiß, aus Wahrheit und Lüge, wie du schon selbst erfahren musstest. Ich werde für dich da sein, ich werde dir helfen, zu verstehen, wenn du es brauchst, deine Bürden zu tragen, wenn du es willst. Ich werde dich nicht wie ein Kind behandeln, das weiß ich. Aber morgen ist noch nicht da und wir wissen nicht, was es uns bringen wird."
 

Remus stand auf, ging zu Harry hinüber und legte eine Hand unter sein Kinn, hob es an, bis sich ihre Blicke begegneten. "Ich werde an deiner Seite sein, bis ich es nicht mehr kann. Aber auch dann werde ich bei dir sein. Ich denke, du verstehst es noch nicht, aber du kannst Leute zu dir ziehen. Sie können nicht anders als dir zu folgen."
 

Der Griff um Harrys Kinn wurde fester, wenn auch nur leicht. "Versteh es, Harry, sie folgen dir, weil sie es wollen. Es ist ihr freier Wille. Nicht Verpflichtung, Berühmtheit oder Angst, wie Voldemort es verlangt. Du kannst dir nicht die Schuld dafür geben, wenn du es nicht kontrollieren kannst. Du musst verstehen, dass der Orden, deine Freunde, Menschen, ihre eigenen Entscheidungen treffen und wenn sie dadurch sterben, dann soll es so sein. Es kann nicht immer deine Schuld sein. Du kontrollierst nicht ihre Aktionen, so wie sie nicht deine kontrollieren.
 

"Wenn deine Freunde und solche, die du liebst, sterben, dann sind sie immer noch bei dir und zwar in deinem Herzen. Für jemanden, der so sehr von Tod und Schmerzen betroffen ist, hast du eine unglaubliche Menge an Liebe zu geben und du regst andere dazu an, dasselbe für dich zu fühlen. Das ist eine Gabe, rar und mächtig, aber ich denke, dass du jemand bist, der das weise nutzen kann. Kannst du das akzeptieren, Harry?"
 

Er wandte seinen Blick von Harrys verwirrten Augen ab und kehrte zum Bett zurück, um sich wieder zu setzen. "Also, haben wir einen Deal?" fragte er noch einmal, sein Ton nicht mehr so intensiv wie kurz zuvor.
 

"Was? Oh, umm... eh, ja?"
 

Remus lachte leicht, die ernste Stimmung verschwand. "Ich denke nicht, dass das eine vernünftige Antwort war, aber ich nehme, was ich kriegen kann."
 

"Huh?"
 

"Abendessen?" erinnerte Remus. "Komm schon, Harry. Nebenbei, kannst du dir vorstellen, wie Molly reagiert, wenn wir beide im Hauptquartier sind, so dünn wie wir sind? Was noch etwas ist, was ich dich fragen wollte. Willst du später in den Ferien in den Grimmauldsplatz kommen, wenn der Direktor sagt, es ist in Ordnung? Du musst nicht, ich kann es verstehen, wenn du nicht willst", schloss er.
 

"Ich denke, ich sollte. Es ist nur, dass diese Erinnerungen wiederkehren werden. Ich kann nicht vergessen, dass er das Haus gehasst hat. Dass es ihm wehtat, in dem Haus bleiben zu müssen, aber ich kann es tun. Ich muss es tun. Für Sirius, meine Eltern und dich", wisperte er. "Besonders seit ich dich gefragt habe, mich wie einen Erwachsenen zu behandeln. Ich sollte aufhören, so kindisch wegen eines Hauses zu sein, denke ich. Außerdem wirst du auch da sein, oder?" fragte Harry.
 

"Ja, ich werde da sein", entgegnete Remus mit einem warmen Lächeln auf den Lippen. "Ein etwas lehrhafteres Thema, es gibt ein kleines Problem mit den ZAG-Ergebnissen. Na ja, eigentlich nur mit deinen Ergebnissen. Jemand hat bemerkt, dass sich jemand an daran zu schaffen gemacht. Es ist nichts Großes, keine Sorge, sie überprüfen sie nur noch mal nur für alle Fälle, aber du solltest deine Resultate bald erhalten." Harry nickte und setzte sich wieder neben den älteren Mann.
 

"Harry?" begann Remus zögernd. "Ich hab noch ein Geschenk für dich, von Sirius." Harry starrte Remus an, er konnte sein Herz in den Ohren klopfen hören. Harry fühlte Wärme in seinem Inneren, während sich in seinen Augen zur selben Zeit Tränen bildeten.
 

"Weißt du, ich würde das hier alles dafür geben, ihn zurückzubekommen, aber ich verlange nichts, ich könnte nicht fragen..." er ließ den Satz ausklingen.
 

Remus lächelte verständnisvoll. "Er hat es irgendwie geschafft, dir einen offenen Termin bei einem Optiker, ich glaube, so nennt man die, in der Winkelgasse zu besorgen, zu deiner Annehmlichkeit. Du sollst eine neue Brille bekommen und er hat extra gesagt, dass du Kontaktlinsen kriegen sollst. Weißt du, manchmal haben die Muggel echt gute Ideen. Es ist eine Schande, dass einige Leute das nicht verstehen wollen.
 

"Sirius hat gesagt, dass du vielleicht wegen den Linsen argumentieren könntest, also hat er versucht, dich auf verschiedene Art und Weise zu überreden. Ich denke, zum Schluss ist das dabei herausgekommen ,Er wächst zu einem hübschen jungen Mann heran und wir wollen ja diese Augen nicht vor den ganzen Mädchen und auch einigen Jungen in Hogwarts verstecken, oder? Wir würden unsere Pflicht als Rumtreiber nicht erfüllen, wenn wir nicht irgendeine Art von Unheil oder Ablenkung mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln anrichten und ich denke, Harry hilft uns dabei.'
 

"Ich denke nicht, dass er es genau sagen konnte, was er ausdrücken wollte, aber ich denke, er hat Recht, eine neue Brille würde Wunder wirken. Wir können auch einen Unzerbrechlichkeitszauber auf sie legen", erklärte er Harry, der zwischen Amüsement und Scham hin und her gerissen war, bei dem, was sein Pate gesagt hatte.
 

Bevor noch einer von ihnen was sagen konnte, klopfte es laut an der Tür.
 

"Remus!" rief Tonks durch die geschlossene Tür. "Die Dursleys haben das Haus verlassen, ich denke, Moody hat sie verjagt. Wir müssen gehen, Moody murmelt in der Küche vor sich hin und ich denke, er verflucht dich, wenn du noch länger brauchst. Sorry, Kumpel", endete sie und Harry hörte sie wieder die Treppe runter laufen, sie würde vermutlich in die Küche zurückkehren.
 

"Sieht so aus, als müsste ich gehen. Versuch okay zu bleiben und denk dran, wenn du reden willst, schick mir nen Brief. Wenn nicht, schick mir trotzdem nen Brief", grinste Remus und versuchte Harry damit etwas abzulenken.
 

Sie öffneten die Tür und gingen die Treppen herunter, bis sie den Flur erreichten, wo Moody und Tonks bereits auf sie warteten.
 

"Danke, dass ihr heute Morgen gekommen seid. Ich kann es immer noch nicht glauben, ich hab meinen eigenen Geburtstag vergessen. Könnt ihr dem Orden danken, dafür, dass er mir die ganzen Sachen gekauft hat? Es ist immer noch zu viel... aber danke", sagte Harry.
 

"Werden wir, Harry", erwiderte Tonks fröhlich. "Kannst du deine alten Klamotten einpacken und mit zum Hauptquartier bringen?" fragte sie mit einem breiten Lächeln. "Ich möchte ein kleines Freudenfeuer machen. Macht dir doch nicht aus, oder, Harry? Ich schwöre dir, wenn ich dich diesen Kram noch einmal tragen sehe, dann setzte ich dich mitsamt den Klamotten in Brand", drohte sie ihm.
 

"Natürlich, Tonks. Danke", sagte Harry und umarmte sie, bevor er Moody zunickte. Er drehte sich zu Remus, lächelte ihn leicht an und umarmte ihn noch einmal. Er wisperte ein leise "Pass auf dich auf, Remus" in dessen Ohr, bevor er den älteren Mann wieder losließ. Er beobachtete die drei, wie sie den Ligusterweg 4 verließen und disapparierten, bevor er die Tür schloss und in sein Zimmer zurückkehrte.
 

Den restlichen Tag verbrachte er damit, seine Schulbücher und anderen Sachen in die verschiedenen Abteilungen seines neuen Koffers zu sortieren und durchwühlte seine neuen Klamotten. Er hatte den starken Verdacht, dass Tonks einige Sachen heimlich zu den Geschenken dazugetan hatte, als Remus nicht hingesehen hatte. Immerhin hatte er jetzt mehrere Seidenshirts!
 

Mit einem Kopfschütteln für das liebenswerte und doch merkwürdige Verhalten des Metamorphmagus machte er es sich auf seinem Bett bequem, um sich dem neuen Duellierbuch, das er von Hermine geschenkt bekommen hatte, zu widmen. Nicht einmal die Dursleys störten ihn an diesem Tag und, in Erinnerung an den Deal mit Remus, aß er sein Abendessen auf, bevor er in sein Zimmer zurückkehrte und weiter sein Buch las.
 

TBC
 

Hat's euch gefallen?!? Dann schreibt mir doch Kommentare ^^
 

Anmerkung, die sowieso keinen interessiert, aber auf die Shi besteht:

Die Kommas hinter den Frage- und Ausrufezeichen nach einer wörtlichen Rede (Ich hoffe, ihr wisst, was ich meine ^^) habe ich weggemacht, da ich persönlich finde, dass das kacke aussieht, auch wenn ich weiß, dass es falsch ist... Aber Shi meint, es könnte ja jemandem auffallen (Ihr habt ja beim Story lesen nichts Besseres zu tun, als auf die Kommas hinter den Zeichen zu achten)! Und sie will ja nicht als schlechter Beta angesehen werden!

Wiedervereinigung

Turn Back Time
 

Kapitel 2: Wiedervereinigung
 

Harry wanderte nach einem mal wieder langweiligen Abendessen mit seinen Verwandten die Treppen zu seinem Zimmer hinauf. Tante Petunia hatte Onkel Vernon den ganzen Klatsch erzählt, den sie im Laufe des Tages mitbekommen hatte, besonders, was sie von dem schrecklichen Verhalten von dem neuen Pärchen hielt, dass gerade in der Nachbarschaft eingezogen war. Onkel Vernon andererseits hatte mit Dudley über seine GCSE Prüfungsresultate (1) diskutiert, die Dudley bald erhalten würde. Harry schien der einzige zu sein, der bemerkte, dass Dudley versuchte das Thema zu wechseln. Er mutmaßte, dass die Examina wohl nicht so gut für Dudley gelaufen waren, obwohl Onkel Vernon vermutlich jeden anderen dafür beschuldigen würde, nur nicht seinen Sohn. Alles in allem hätte Harry es vorgezogen, sich nicht an diesem Abend mit an den Tisch zu setzen, aber er hatte einen Deal mit Remus und er respektierte den älteren Mann zu sehr, als dass er ihn brechen würde.
 

Als er in seinem Zimmer ankam, entdeckte er sofort Hedwig, die auf dem Bett auf ihn wartete und an deren Bein ein Brief befestigt war. Nachdem er sie von diesem befreit hatte, gab Hedwig einen dankbar Schrei von sich und flog zu ihrem Käfig, um sich kurz auszuruhen. Die kurze Notiz von Remus überfliegend, erfuhr Harry, dass er in nächster Zeit abgeholt und ins Hauptquartier gebracht werden würde. Die Notiz erklärte, dass er alles Unwichtige bereits gepackt haben sollte, Remus entschuldigte sich wegen der fehlenden Details. ,Es tut mir Leid, Harry, aber es ist nicht sicher, dir zu schreiben, wann und wie wir dich abholen kommen, für den Fall, dass es Voldemort gelingt, die Eule irgendwie abzufangen.' "Na, das ist natürlich hilfreich", murmelte Harry mit einem sarkastischen Unterton Hedwig zu, welche ihn einfach nur anstarrte. Er schmiss mehrere Dinge, die in seinem Raum herumgelegen hatten, in seinen Koffer, setzte sich dann auf sein Bett und versuchte sich davon abzuhalten, über Sirius und den Grimmauldsplatz nachzudenken, sondern las dafür lieber ,Quidditch: Die englischen Löwen'. ,Morgen', dachte Harry, ,mache ich alles fertig. Ich werde es auch den Dursleys sagen müssen, ich wette, sie können es nicht erwarten, mich loszuwerden'.
 

An einem Nachmittag, mehrere Tage später, konnte man Harry beim Lesen eines seiner Duellierbücher finden, die er sich am Anfang des Sommers gekauft hatte. Obwohl VgddK sein bestes Fach war, hatte Harry nur wenig Übung im praktischen Duellieren. Natürlich basierte dieses wenige Können mit auf seinen Duellen gegen den meistgefürchteten Dunklen Lord, Voldemort, genauso wie gegen einige seiner Todesser. Dennoch fühlte sich Harry so, als könnte seine Duelliertechnik noch um einiges verbessert werden, besonders nachdem er den Direktor und Voldemort im Atrium des Zaubereiministeriums hatte kämpfen sehen. Harry hatte über den Sommer hinweg erkannt, dass auch Verwandlung und Zauberkunst für Duelle benötigt wurden, nicht nur VgddK. Das im Hinterkopf behaltend nahm sich Harry vor, seine Fähigkeit in diesen Fächern zu trainieren, so dass er nicht mehr so hilflos war, wenn er wieder einmal auf Voldemort treffen würde. Harry würde sich nicht mehr in so einer Situation wieder finden, in der er auf die Hilfe anderer angewiesen war, der sie beide verteidigen musste, nur weil er nicht wusste, wie man sich zu duellieren hatte.
 

Die Schreie von Tante Petunia erreichten jeden Winkel des sonst so ruhigen Hauses des Ligusterweges Nummer 4. Voller furcht, dass vielleicht Todesser den Schutz über dem Haus umgangen hatten, rannte Harry mit seinem Zauberstab in der Hand die Treppen hinunter, nur um Remus und Moody im Flur stehen zu sehen.
 

"Hey, Remus, Moody! Seid ihr hier, um mich abzuholen?" fragte Harry und ignorierte seine Tante, die noch blasser geworden war bei dem Anblick von gleich drei Zauberstäben.
 

"Ja, Potter. Wo ist dein Koffer? Du hast schon gepackt, oder?" entgegnete Moody.
 

"Ummmm, ja. Wartet mal eine Minute, woher soll ich wissen, dass ihr die seid, die ihr sagt?" erinnerte sich Harry und beäugte die beiden Zauberer mit einem verdächtigen Blick.
 

"Gute Idee, Harry. Ich bin Moony. Der Patronus, den ich dich gelehrt habe, ist Krone und dein Feuerblitz hat dir Tatze gekauft, als Weihnachtsgeschenk in deinem dritten Schuljahr", lobte Remus mit einem Lächeln.
 

"Okay! Wartet eine Minute, während ich den restlichen Kram in den Koffer schmeiße", rief Harry, als er bereits die Stufen wieder hoch rannte. Er warf das Buch, das er gerade gelesen und einiges von seiner Kleidung, die er noch nicht eingepackt hatte, in den Koffer, sah sich noch einmal im Raum um und suchte unter dem Bett nach vergessenen Dingen. Alles war in seinem Koffer, ein Geschenk von Moody, inklusive seines geliebten Feuerblitzes und so schnappte er sich den Koffergriff mit der einen, Hedwigs Käfig mit der anderen Hand und begab sich wieder hinunter, wo die beiden Zauberer noch auf ihn warteten.
 

Moody nahm sofort den Koffer und den Käfig an sich und verließ das Haus durch die Tür, vermutlich dorthin, womit auch immer Harry ins Hauptquartier des Ordens transportiert werden sollte. Harry verabschiedete sich schnell von seiner Tante, was sie nur mit einem bösen Blick erwiderte, bevor Remus eine Hand auf seiner Schulter platzierte und ihn aus dem Haus führte, zumindest schon mal für ein ganzes Schuljahr. "Wunderbare Gastfreundschaft. Ich hoffe, sie behandelt ihre anderen Gäste nicht genauso", mutmaßte Remus mit einem Funkeln in den Augen. "Ich hätte gedacht, dass sie sich mittlerweile dran gewöhnt hätte. Ach ja. Wie geht es dir, Harry?" fragte er, als die beiden ein schwarzes Auto erreichten. "Auto vom Ministerium", beantwortete der ältere Mann Harrys fragenden Blick.
 

"Mir ging's mal besser, aber ich habe nicht vor, jetzt vor dir zusammenzubrechen! Ich hab was über Duelliertechniken und die Briefe, die du geschrieben hast, gelesen", antwortete er, während er ins Auto kletterte. "Danke dafür, ich fühle mich sehr viel besser jetzt, wo ich weiß, wie mein Dad und Sirius sich in der Schule benommen haben. Es ist mehr als deutlich, dass Snape ein voreingenommer Arsch ist, aber ich muss auch zugeben, dass sie nicht besonders nett zu ihm gewesen sind manchmal."
 

"Hey, Harry. Geht's dir gut dahinten?" fragte Tonks und drehte sich grinsend zu ihm um. Er bemerkte, dass sie heute mit violetten Strähnen gespicktes Haar hatte und wünschte sich, dass sie Tante Petunia noch einmal hätte schocken können, nur durch ihr bloßes Eintreten in das Haus der Dursleys.
 

"Danke, gut, Tonks. Wie geht's dir?" erwiderte er, während Remus neben ihm Platz nahm und die Autotür schloss.
 

"Super, ich kann es nicht erwarten, ins Hauptquartier zurückzukehren. Du hast es gut, dass ich fahre. Besser ich als Mad-Eye hier, du würdest irgendwo im M5 landen", rief sie, als sie den Wagen startete.
 

"Denk dran, Tonks, ich mag vielleicht älter sein als du, aber das heißt auch, dass ich mehr Flüche kenne", knurrte Moody vom Beifahrersitz. Gelächter erfüllte den kleinen Raum, als Tonks Richtung London davonfuhr.
 

Die Vier erreichten den Grimmauldsplatz Nummer 12 am frühen Abend. Tonks und Moody brachten das Auto zurück, während Remus und Harry sich aufmachten, dass geheime Hauptquartier des Phönixordens zu betreten, das Haus von Sirius alter Familie. Als Harry auf dem Bürgersteig stand, sah, wie das Haus wie aus dem Nichts erschien, begannen seine Gedanken, um die Ereignisse des letzten Sommers zu kreisen. Er dachte am die Tage, die die Weasleys und er mit der Reinigung des Hauses verbracht hatten, an Sirius Unmut, in dem Haus gefangen zu sein, die geheimen Ordensversammlungen, Mrs. Blacks Porträt und der Hauself Kreacher.
 

Harry fühlte Wut in sich aufsteigen, als er an Kreachers Verrat dachte und wie das zu Sirius Tod geführt hatte. Seine Augen wurden schmal und er festigte seinen Griff um Hedwigs Käfig. Er zuckte zusammen, als Remus eine Hand auf seinen Rücken legte und ihn leicht in Richtung des Hauses schubste. Sein Ärger verschwand mit jedem Schritt, den er in Richtung des Hauses tat, während seine Besorgnis zunehmend wuchs.
 

Er freute sich, Ron und Hermine wieder zusehen, natürlich tat er das. Allerdings, zur gleichen Zeit, wollte er ihre Fragen nicht beantworten. Er wusste, dass sie seinen Gewichtsverlust, seine ruhige Stimmung und die Tatasche, dass er es vorzog mehr Zeit alleine zu verbringen, bemerken würden und er wusste, dass sie den Grund nicht verstehen könnten. Sie konnte ihm diesmal nicht helfen, nicht wie früher bei ihren gemeinsamen Abenteuern. Wie könnten sie auch, wenn sie es nicht wirklich verstanden? Der Schmerz, die Trauer saß einfach zu tief. Die Sorge, was Voldemort als nächstes anstellen würde, wer als nächstes sterben würde, wuchs täglich. Sie waren noch Teenager, aber das war er wiederum auch. Aber auch wieder nicht. Er hatte eine Mission, einen Zweck durch die Prophezeiung, durch Voldemort. Es war ein Teufelskreis, realisierte Harry. Voldemort und Harry waren da, als es begonnen hatte und sie würden da sein, wenn es endete.
 

Ohne es zu merken, erreichten Remus, Harry und sein Koffer ein Schlafzimmer, welches Harry nicht erkannte. Während er Hedwigs Käfig oben auf seinen Koffer stellte, entschuldigte er sich bei Remus. "Sorry, ich war in Gedanken", sagte er. Sich umguckend fragte er gleich darauf: "Ich kenne diesen Raum nicht? Teile ich mir nicht wieder ein Zimmer mit Ron? Er ist doch hier, oder?"
 

Der Werwolf lächelte, Verständnis in seinen müden Zügen, während er dem jüngeren Mann andeutete sich aufs Bett zu setzen. Remus nahm sich den Stuhl von dem Schreibtisch in der Ecke und setzte sich Harry gegenüber. "Ich hab mir gedacht, dass du ein eigenes Zimmer vorziehst, mit dem, was sich momentan in deinem Leben abspielt. Ich denke, Ron wird nicht so begeistert von deinem Träumen sein und ich denke nicht, dass du willst, dass er soviel darüber weiß", erwiderte er. Als er sah, wie Harry rot wurde, fuhr er schnell fort: "Du hast ein bisschen mehr Privatsphäre. Mein Zimmer ist nur ein paar Türen weiter, wenn du mich brauchen solltest."
 

Mit einem leichten Lächeln dankte Harry Remus. "Wer ist noch im Hauptquartier? Außer uns beiden?"
 

"Na ja, Molly und Arthur bleiben solange hier, bis ihr zurück nach Hogwarts geht. Ron und Ginny natürlich, Hermine ist vor ein paar Tagen angekommen, Bill und Charlie waren mal hier, oh, und ich denke, dass du Fred und George auch hin und wieder hier sehen wirst", antwortete er und machte eine kurze Pause, um nachzudenken. "Tonks und Moody sind auch sehr oft hier. Ich denke, zumindest einer von uns wird immer hier sein. Ah ja, Neville Longbottom wird auch hierhin kommen. Dumbledore sendet jemanden, um ihn hierher zu holen, morgen oder übermorgen, obwohl ich nicht genau weiß, wieso. Die anderen werden mal hier und da vorbeikommen oder wenn wir eine Versammlung haben."
 

"Neville kommt hierhin?" wunderte sich Harry. "Ich denke, dass der Direktor annimmt, er könnte ein weiteres Opfer sein, besonders weil..." Seine Stimme verlor sich am Ende des Satzes, als er wieder an die Prophezeiung dachte und daran, wie einfach es doch sein könnte, wenn Neville, der Junge, der lebt, gewesen wäre. Wie anders würde Harrys Leben dann jetzt wohl aussehen? Seine Eltern würden noch leben und wären glücklich und Sirius wäre niemals nach Askaban geschickt worden, er hätte nicht diesen toten Blick in seinen Augen gehabt, er wäre nicht gestorben. Andererseits könnten seine Eltern wahnsinnig sein wie die Longbottoms und könnten in St. Mungos liegen. ,Nein', dachte Harry entschlossen, ,kein, was wäre wenn, nicht jetzt'. Harry besah sich den älteren Mann; das Graue in seinem Haar und die Müdigkeit in seinem Gesicht. Es zeigte, dass der Vollmond bald kommen würde. Er wunderte sich, wie es ein Mann, der soviel durchmachen musste, die monatlichen Verwandlungen, der Verlust seiner Freunde... nein, seiner Familie, wie Remus noch soviel geben konnte. Wie er noch kämpfen konnte, hoffen konnte, dass es eines Tages besser würde. Wenn Remus es konnte, dann würde es auch Harry versuchen, aber er konnte nicht verhindern, dass er sich fragte, ob es ihm gelingen würde, ob er so weitermachen könnte wie Remus.
 

Remus saß still in seinem Stuhl, beobachtete Harry, wie er wieder tief in Gedanken versank. Er bemerkte, sein wirres, schwarzes Haar, dass Harrys blasse Gesicht und diese grünen Augen einrahmte, die normalerweise vor Gelächter und Neugier strahlten, jetzt aber mit Schmerz gefüllt waren, versteckt hinter der Brille, die schon so oft zerbrochen war. Zumindest hatten die Klamotten jetzt die richtige Größe, obwohl sie leicht um den schmalen Körper schlackerten. Er bemerkte, dass Harry um einiges gewachsen war, allerdings war er nicht so groß wie James in dessen sechstem Schuljahr.
 

Er hatte gewusst, dass Harry zurück in das alte Haus von Sirius Familie zu bringen, bedeutete, dass in dem jüngeren Mann einige Erinnerungen zurückkehrten, aber er hoffte, dass Harry nicht in der Vergangenheit leben würde, dass er so vielleicht sogar wieder gesund werden würde. Dennoch machte sich Remus Sorgen, dass keiner da war, der Harry helfen konnte, dass alle die, die sein Herz und seine Seele hätten heilen könnten, tot waren.
 

Harry wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Remus hustete, ihm ein ermutigendes Lächeln schenkte und ihm einen Umschlag reichte. Er erkannte, dass dies seine verspäteten ZAG Ergebnisse sein würden. Er nahm den Umschlag mit zitternder Hand entgegen, öffnete ihn und zog ein Pergament heraus. Sich die Ergebnisse durchlesend, spielte Harrys Innenleben verrückt, als ihn verschiedene Emotionen durchliefen: Aufregung, Enttäuschung, Schock und Unglauben. Remus, der die verschiedenen in Harry Gesicht erkannt und beobachtet hatte, rief: "Harry! Harry, wie hast du abgeschnitten? Hast du es geschafft? Ist alles in Ordnung?"
 

Harry streckte seinem ehemaligen VgddK-Professor das Blatt entgegen, er fühlte sich immer noch wie betäubt, leichte Schauer rannten seinen Rücken herab. Er blinzelte zweimal und schnappte sich schnell das Pergament, bevor Remus es nehmen konnte und starrte ein weiteres Mal auf die Ergebnisse, als wenn er sie in sein Gedächtnis brennen wollte. Mit einem schmalen Lächeln auf den Lippen, reichte er das Pergament dem besorgten Werwolf, der die Ergebnisse überflog und die Bemerkungen der Prüfungskommission ignorierte.
 

ZAG Resultate für Mr. Harry James Potter
 

Astronomie: Erwartungen übertroffen
 

Pflege magischer Geschöpfe: Ohnegleichen
 

Zauberkunst: Ohnegleichen
 

Verteidigung gegen die dunklen Künste: Ohnegleichen
 

Wahrsagen: Mies
 

Kräuterkunde: Ohnegleichen
 

Geschichte der Zauberei: Annehmbar
 

Zaubertränke: Erwartungen übertroffen
 

Verwandlung: Erwartungen übertroffen
 

Harry sah, wie Remus die Ergebnisse las und dann seine fröhlich scheinenden Augen erhob, um Harrys zu begegnen. Ein breites Grinsen erschien auf Remus Gesicht, bevor er Harry in eine Umarmung und ihn so vom Bett zog. "Glückwunsch", rief er. "Das sind fantastische Ergebnisse! Was denkst du?"
 

"Ich kann nicht-, ich-, ich hab Zaubertränke bestanden und Zauberkunst! Ich hab den praktischen Teil total versaut, also wieso, ich kann es nicht glauben, ich meine, ich habe Zaubertränke bestanden. Was geht nur vor? Ich bin in Wahrsagen durchgefallen, das war sowieso nur nen Witz und natürlich VgddK, ich wusste, dass ich das geschafft habe. Du hättest den Ausdruck auf Umbridge Gesicht sehen müssen. Oh und Hagrid wird sich freuen. Ich glaube es nicht; es ist wie... WOW! Remus! Ich hab bestanden!" Harry hatte erkannt, dass er abschweifte und sein Mund begann zu schmerzen, von dem breiten Grinsen auf seinem Gesicht. Er konnte seinen Körper nicht daran hindern vor Aufregung zu zittern, aber er hatte bestanden! Es brauchte ein paar Minuten, bis er sich wieder beruhigte, aber er wusste, dass den restlichen Abend ein riesiges Lächeln auf seinem Gesicht bleiben würde, wenn er an seine Ergebnisse dachte. "Ich kann es nicht glauben, dass ich wirklich Zaubertränke bestanden habe", erzählte er Remus, "aber ich kann es nicht als UTZ-Level nehmen. Snape wird mich nicht in seinen Kurs lassen ohne ein Ohnegleichen in dem Fach. Professor McGonagall hat mir gesagt, dass ich das brauchen würde, wenn ich ein Auror werden will, also sieht es so, als stünde das jetzt außer Frage."
 

Remus lächelte ihn einfach nur an und erwiderte: "Harry, mach dir jetzt keine Gedanken um Professor Snape", und händigte ihm seinen normalen Hogwartsbrief aus. "Ich bin sehr stolz auf das, was du erreicht hast", fuhr er fort, seine Augen strahlten vor Freude, "und ich hoffe, es macht dir nichts aus, aber ich weiß, dass deine Eltern und Sirius stolz auf dich wären, egal was passiert. Sie lieben... wir lieben dich, egal was kommt. Auror oder nicht Auror", beendete er mit einem leichten Lächeln.
 

Harry öffnete den Brief aus Hogwarts und holte das Pergament heraus und las sich den normalen Brief von Professor McGonagall. Seine Braue kräuselte sich in Verwirrung, bevor ein lässiger Ausdruck über sein Gesicht huschte. Er begann in seinen nicht vorhandenen Bart zu murmeln. "Ich glaube es nicht! Ich wusste, dass sie mir helfen würde, aber wie hat sie das geschafft? Hätte er nicht... weiß er das? Der Schleimbeutel wird mich noch mehr hassen als sonst! Ich kann nicht glauben, dass er zugestimmt hat, aber sie konnte ihm das doch nicht befehlen, oder?" Schnell las er den Rest des Blattes durch und nahm die anderen Fächer, die er wählen konnte und die Bücher, die er brauchte, nur nebenbei war, bevor er Remus fragte: "Wusstest du, dass McGonagall mich in die Zaubertränkeklasse gebracht hat?"
 

"Ich war mir nicht sicher, nein", begann er, "aber ich wette, sie hat es gerne getan. Ich denke, sie liebt es Professor Snape zu ärgern. Sie will es ihm wohl zurückzahlen, von damals, als er selbst noch Schüler in Hogwarts war", lächelte Remus. "Harry, es wird spät. Wir sollten uns was zu essen holen. Ich warte auf dich unten und gucke, was Molly heute zum Abendessen macht." Und damit verließ Remus Harrys Zimmer.
 

Nach ein paar Minuten ging auch Harry runter in die Küche, war vorsichtig bei Mrs. Blacks Porträt, als er an ihr vorbeikam, er wollte sie nicht aufwecken und fand Remus, wie er Essen auf zwei Teller lud. Remus hatte noch zwei Flaschen Butterbier gefunden und die beiden Zauberer setzten sich. Harry hatte nur knapp die Hälfte des Abendessens gegessen und mit dem anderen Teil nur rumgespielt, als Remus ihm vorschlug, dass er entweder seine Freunde besuchen oder ins Bett gehen sollte. "Es ist deine Entscheidung. Deine Freunde sind morgen immer noch hier, obwohl Hermine dich dann anschreien dürfte!"
 

Harry entschloss sich dazu, seinen Freunden Hallo zu sagen. Er hatte sie immerhin seit über einem Monat nicht mehr gesehen. Nachdem er bei dem Raum, den er letzten Sommer mit Ron geteilt hatte, angekommen war, klopfte er an die Tür und trat in das Zimmer. Es war offensichtlich, dass keiner Ron und Hermine gesagt hatte, dass er heute ankommen würde, dann beide saßen einen Moment bloß da und starrten ihn fassungslos an.
 

"Wollt ihr mir nicht Hallo sagen?" fragte er mit einem breiten Grinsen.
 

"HARRY! Bei Merlin! Wann bist du angekommen? Wieso hat uns niemand bescheid gesagt? Oh, Harry, wie geht's dir? Haben dich die Dursleys diesen Sommer gut behandelt? Haben sie dir was zu essen gegeben? Guck dich an! Wie bist du hierhin gekommen?" sprudelte es aus Hermine hervor, bevor sie sich ihn schnappte und umarmte.
 

"Harry! Ignorier Hermine, viel zu viel Energie. Wie geht's dir, Kumpel? Es ist ewig her, seit wir dich gesehen haben!" fragte Ron.
 

Als Hermine endlich verstummt war und ihn hatte gehen lassen, erklärte Harry: "Mir geht's gut, wie ich das auch in meinen Briefen geschrieben habe. Ich esse und die Dursleys haben mich weitestgehend ignoriert, was mir völlig recht war. Ich bin gerade erst angekommen. Remus, Tonks und Moody haben mich abgeholt und ich habe keine Ahnung, warum man euch nichts gesagt hat."
 

Die drei Freunde verbrachten die nächste Stunde damit, sich gegenseitig zu erzählen, was in dem Monat, in dem sie getrennt waren, passiert war. Hermine fragte Harry über seine ZAG-Ergebnisse aus, was Ron zum Schnaufen über ihren Enthusiasmus für alles Schulische selbst während der Ferien brachte. Die beiden erzählten ihm, was im Orden vorging, was allerdings nicht besonders viel war, es schien fast so, als wären die Mitglieder noch verschwiegener geworden. Ron, der darüber nachdachte, wie das diesjährige Quidditchteam wohl spielen würde, brachte Harrys Gedanken wieder einmal zurück zu Sirius und er entschloss sich, dass er es jetzt vorziehen würde, zu schlafen. Seinen Freunden teilte er mit, dass er jetzt ins Bett gehen würde und Ron fragte ihn: "Harry? Wo sind dein Koffer und dein sonstiger Kram? Sollen wir ihn hier hoch in unser Zimmer bringen?"
 

"Mein Zeug ist schon in meinem Zimmer", erwiderte Harry und fühlte sich etwas unwohl.
 

"Ich seh ihn aber nirgendwo", sagte ein verwirrter Ron, nachdem er sich im Raum umgesehen hatte.
 

"Uh, Ron? Ich hab mein eigenes Zimmer dieses Mal. Das ist nur ein paar Türen von Remus' entfernt", sagte Harry.
 

Ron warf Harry einen kurzen Blick zu, bevor er fragte: "Wieso hast du dein eigenes Zimmer? Hey! Heißt das, dass ich diesen Raum für mich alleine habe? Klasse!" Er bemerkte den bösen Blick nicht, den er von Hermine erhalten hatte.
 

"Sorry, Kumpel, aber Remus hat mir erzählt, dass Neville bald kommen wird und ich denke, er wird hier bei dir schlafen."
 

"Neville?" fragte Hermine und erstarrte etwas. "Warum kommt er hier? Ich denke nicht, dass er etwas über den Orden weiß. Warum sollte er denn hier bleiben, frage ich mich."
 

"Na ja, seine Eltern waren Mitglieder, als der Orden das erste Mal zusammengerufen worden ist und ich denke, er weiß was darüber. Nebenbei denke ich, dass Dumbledore alles erklären wird", antwortete Harry und bei sich dachte er, dass der Direktor wohl noch schärfere Sicherheitsmaßnahmen traf im Hinblick auf die Prophezeiung und Nevilles Sicherheit.
 

"Warum weißt du das? Und wann hast du angefangen, Lupin ,Remus' zu nennen?" löcherte Ron ihn.
 

"Es ist eigentlich egal, aber Moody hat das mal erwähnt. Nebenbei hat mich Remus danach gefragt", sagte Harry und winkte mit seiner Hand.
 

"Ich muss das Zimmer mit Neville teilen?" meckerte Ron.
 

"Es wird nicht so schlimm. Du kannst sehen, wer lauter schnarcht!" warf Hermine lachend ein.
 

"Hey! Ich schnarche nicht so laut! Nebenbei, woher weißt du das?" gab Ron zurück, als sein Gesicht so rot wie seine Haare wurde.
 

Die beiden stritten immer noch, als Harry den Raum verließ, ihnen kurz ein ,gute Nacht' zurief und in sein eigenes Zimmer ging. Dort entschied er sich noch ein bisschen zu meditieren und Okklumentik zu trainieren, bevor er sich endlich zum Schlafen niederlegte.
 

Am nächsten Morgen erwachte Harry mit einem Schrei auf seinen Lippen "Nein! Sirius!" Seine Hände zusammengepresst zwang er sich zu mehreren tiefen Atemzügen, bevor er aus dem Bett stieg. Wieder einmal hatte er von dem Tag in der Mysteriumsabteilung und dem Schleier geträumt. Er zog sich ein rotes T-Shirt und eine Jeans an und versuchte etwas mit seinen Haaren zu machen, aber es blieb immer noch wirr und schwarz. Im Ganzen fühlte sich Harry sehr mürrisch an diesem Morgen. Er wusste, dass es unfair war, alles an seinen Freunden auszulassen und so atmete er tief ein und zählte bis 10, wenn er nahe dran war, sein Temperament zu verlieren.
 

Harry hatte nur ein paar Schritte in die Küche gemacht, als er ohne Vorwarnung in eine knochenzerbrechende Umarmung gezogen wurde. Als er wieder losgelassen wurde, trat Harry einen Schritt zurück und sah, wie Mrs. Weasley ihn kritisch beäugte. "Harry, mein Lieber, wie schön dich zu sehen. Oh, mein Gott, du siehst so dünn aus. Haben dir diesen schrecklichen Muggel nichts zu essen gegeben?" fing sie an. "Ich hatte mehr erwartet, besonders nach dem Gespräch, dass wir mit ihnen hatten! Ich verstehe einfach nicht, wieso der Direktor dich immer wieder dahinschickt. Aber keine Sorge, mein Lieber. Setz dich hin und ich hole dir was zu essen. Wir werden dich schon wieder hinbekommen." Und damit schubste sie ihn Richtung Tisch.
 

Harry konnte nicht ein einziges Wort sagen, während Mrs. Weasley ihre Rede hielt. Er entschied, dass es besser war, nichts zu sagen, es war ja erst sein zweiter Tag im Hauptquartier, Harry aß soviel, wie er konnte und verschwand schnell aus der Küche, bevor Mrs. Wesley ihm noch mal was geben konnte. ,Vielleicht sollte ich versuchen, zu essen, wenn Remus dabei ist, wir könnten zusammen daran arbeiten', dachte er mit einem schwachen Lächeln.
 

Nachdem er dem Frühstück entkommen war, besucht Ginny Harry, Ron und Hermine in Rons Zimmer. Ron und Harry entschieden sich, etwas Schach zu spielen, während die beiden Mädchen scheinbar über Ginnys Sommerhausaufgaben diskutierten. Nachdem Ron ihn zweimal geschlagen hatte, entschied sich Harry stattdessen ne Weile zu lesen. Ron bat jetzt seine Schwester um ein Spiel, Harry verließ für einige Minuten das Zimmer und kam mit einem seiner neuen Bücher über Fortgeschrittene VgddK zurück. Er machte es sich auf dem freien Bett bequem und begann ein Kapitel mit dem Namen ,Duellieren erfordert spezielle Fähigkeiten' zu lesen. Er hatte kaum die erste Seite beendet, als Ron ihn rief.
 

"Ja, Ron? Was ist denn?" fragte er leicht genervt wegen der Unterbrechung.
 

"Kumpel! Wann bist du zu Hermine geworden?" fragte er.
 

"Ronald Weasley! Was ist falsch daran, wenn man etwas liest? Es ist kein Verbrechen, nebenbei hättest du bei den Prüfungen bestimmt besser abgeschnitten, wenn du mehr lesen würdest", rief Hermine.
 

Ron wurde rot, ließ sich aber nicht vom eigentlichen Thema ablenken. "Aber das ist Harry, nicht du! Komm schon, Kumpel! Wir können was anderes machen; du musst nicht hierum sitzen und lesen, weil es dich langweilt, gegen mich im Schach zu verlieren. Was hältst du von ner Partie Snape explodiert?"
 

"Ich denke nicht, dass du ihn davon abhalten solltest, Ron! Er sieht glücklich aus. Warum spielst du nicht einfach mit Ginny weiter?" tadelte Hermine.
 

Tief einatmend unterbrach Harry Ron, bevor der weiter argumentieren konnte. "Leute, ich habe mich daran gewöhnt, meistens zu lesen. Wenn du willst, Ron, dann spielen wir Snape explodiert später, vielleicht heute Nachmittag?" besänftigte Harry seinen Freund.
 

"Harry? Wann hast du angefangen die Schulbücher zu lesen? Du musst zugeben, dass das nicht etwas ist, wofür du bekannt bist. Das ist eher Hermines Art", fragte Ginny.
 

"Ich erkenne das Buch nicht, dass du da liest. Wann hast du das gekriegt?" fügte Hermine leicht fröstelig hinzu.
 

"Was ist das, die Spanische Inquisition?" fragte Harry mit einem schmalen Lächeln. Harry und Hermine lachten bei den verwirrten Blicken der beiden jüngsten Weasleys und sagten gleichzeitig: "Muggelding!"
 

"Das ist eins der Bücher, die ich von der DA zu meinem Geburtstag bekommen habe. Ein ,Dankeschön' Geschenk, denke ich", erklärte Harry.
 

"Oh, das ist nett", sagte Harry. Das Schachspiel erst mal aus ihrem Kopf entfernend, fuhr sie fort: "Und was hast du noch so bekommen, Harry? Ich weiß, dass Charlie in so einer Stimmung war. Bill und Dad haben irgendwas für ihn gemacht, aber sie wollten mir nicht sagen, was er für dich hat."
 

Harry wurde rot, als er realisierte, was für Ärger Charlie wegen seinem Geschenk gehabt haben musste, aber er konnte Ginny und den anderen seinen Verdacht über die Halskette noch nicht mitteilen. Stattdessen zog er die Halskette aus unter seinem T-Shirt heraus, so dass die anderen sie sehen konnten.
 

"Wow! Ist das ein Drachenzahn?" fragte Ron mit großen Augen.
 

"Jep! Charlies Geschenk."
 

"Was ist das, da ist noch was anderes..." kam es von Ginny, als ihre scharfen Augen die Edelsteine sahen. "Merlin! Wie hat er das geschafft? Ohne den Zahn zu zerbrechen?"
 

"Was? Worüber redet ihr", fragte ein verwirrter Ron, der immer noch bei dem vergessenen Schachspiel saß.
 

"Wirklich, Ron! Warum kommst du nicht hierüber und guckst es dir näher an", tadelte Hermine, als sie sich die Halskette genauer ansah. "Kann ich mir die Steine mal näher angucken?" fragte sie.
 

"Sorry, Hermine, aber ich nehm sie nicht gerne ab", entschuldige sich Harry. "Es sind ein Smaragd und ein blauer Saphir, wenn es das ist, was du wissen willst."
 

"Das ist ein wunderbares Geschenk. Charlie hat so was noch nie vorher gemacht. Ich frage mich, ob ich auch eine haben kann", schmollte Ginny.
 

"Und es ist nicht so schlimm wie Bills Ohrring! Mum kann also nichts dagegen sagen", lachte Ron.
 

"Das ist genau das, was Charlie und Bill gesagt haben!" erinnerte sich Harry, als er an die kurze Notiz dachte, die die beiden mit den Geschenken mitgeschickt haben. Er drehte seinen Kopf zu der frustriert aussehenden Hermine und sagte: "Was ist los, Hermine?"
 

"Oh! Sorry, Harry, ich hab nur gerade über etwas nachgedacht, was ich mal in einem Buch über verschiedene Steine und ihre Eigenschaften gelesen habe", begann sie.
 

"Typisch", murmelte Ron.
 

Rons Kommentar ignorierend, machte Hermine in ihrem Belehrmodus weiter. "Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, ich muss das noch mal in der Bibliothek nachschlagen. Smaragde sollen die Wahrheit ans Licht bringen und die Intuition stärken können. Sie sind Steine des Neuanfangs und bringen das Glück zu dem Träger." Sie hörte auf zu Überlegen und ihre Braue kräuselte sich. "Tut mir Leid, aber ich kann mich nicht mehr an viel über die Saphire erinnern. Ich weiß, dass die verschiedenen Farben verschieden magische Qualitäten bedeuten, aber ich erinnere mich an nichts mehr, was mit blauen Saphiren zu tun hatte. Ich schlag es nach, sobald wir wieder in Hogwarts sind, Harry."
 

"Danke, Hermine. Das wusste ich nicht, aber du brauchst das nicht extra für mich nachzugucken", erwiderte Harry dankbar.
 

"Also, was hast du noch bekommen?" fragte Hermine. Ginny nickte neben ihr. Harry hatte das ungute Gefühl, dass er jetzt in eins dieser ,Mädchengespräche' hineingezogen werden würde und sah nicht besonders glücklich darüber aus. Aber die drängenden Gesichter der Mädchen und der neugierige Blick von Ron sorgten dafür, dass er nachgab. Mit einem Seufzer begann er ihnen von seinem Geburtstag zu erzählen. Ron fand besonders die Reaktionen der Dursleys belustigend, während er bei der Erwähnung von Hagrids unbekanntem Ei zusammenzuckte.
 

"Oh, aber Harry! Was ist, wenn das etwas Gefährliches ist, oder schlimmer was illegales! Du wirst rausgeschmissen!" kreischte Hermine.
 

"Kenn ich, bin ich schon fast", erwiderte Harry mit einem Grinsen. Bei diesen Worten haute ihm Hermine auf den Kopf. "Hey!" rief er aus.
 

"Nimm das nicht so leicht, wir haben uns alle Sorgen darüber gemacht letzten Sommer", tadelte sie.
 

Er beachtete sie nicht, sondern erzählte Ron und Ginny von dem Geschenk der Zwillinge. Dafür erzählten die beiden Weasley ihren Freunden von dem Heuler, den Charlie den Zwillingen wegen ihrer Drachenhautjacken geschickt hatte.
 

"Na ja, ich denke nicht, dass ich meine so schnell anziehen werden. Die Zwillinge scheinen meine Größe völlig falsch erkannt zu haben. Er ist viel zu groß, aber wenigstens ist er schwarz!" sagte Harry mit einem Seufzer und sah die besorgten Blicke der anderen drei nicht.
 

Bevor die Stille zu lang und unbequem wurde, fragte Ginny taktvoll nach den neuen, und was wichtiger war, passenden Klamotten, die Harry trug. Harry wurde rot, als er erwähnte, was einige Ordensmitglieder für ihn getan hatten. Als er ihnen von Tonks Idee vom Verbrennen seiner alten Klamotten erzählte, fragten Ron und Hermine ihn sofort, ob sie auch an dem "zeremoniellen Verbrennen", wie Ron es nannte, teilnehmen durften.
 

"Ich denke, das war eine wundervolle und überdachte Idee, Harry", sagte Hermine. "Ich hoffe, Tonks und Professor Lupin haben den Dursleys klar gemacht, wie schrecklich sie eigentlich gewesen sind. Ich kann einfach nicht glauben, dass sie die Nerven dazu hatten, dich so zu behandeln!" schniefte sie.
 

Ron schien immer noch geschockt zu sein, nachdem Harry ihnen erzählt hatte, dass McGonagall ebenfalls Geld für die Klamotten gespendet hatte und darüber, was sie zu Remus gesagt hatte. Nach einem Schlag seiner jüngeren Schwester konzentrierte er sich jedoch wieder auf Harry. "Mensch, Harry! Du solltest lieber vorsichtig sein oder Hermine wird noch eifersüchtig! Sie ist sonst nicht mehr das Lieblingskind der Lehrer!" meinte er grinsend und sprang schnell auf und rannte von einer rot gewordenen Hermine davon.
 

"Ron!"
 

"Sorry, Hermine, aber du weißt, dass das wahr ist", entschuldigte er sich.
 

"Hmpf!"
 

Ron setzte sich wieder hin, aber guckte vorher nach, ob er Hermine sehen konnte und außer Reichweite ihrer Arme war. Ginny hingegen blickte Harry kritisch an. Als er ihren Blick auf sich spürte, fragte Harry sie, ob alles in Ordnung war.
 

"Ich kann sagen, dass du uns was verheimlichst, Harry", erklärte sie ihm. "Was ist es?"
 

"Es ist nichts", versuchte Harry die unbequeme Frage zu umgehen und begann das Buch herumzuwedeln.
 

"Nichts ,nichts', Harry Potter!" erwiderte Ginny, ein unbeugsames Glitzern in den Augen und welches ihn stark an ihre Mutter erinnerte, wenn sie sich wieder einmal mit den Zwillingen auseinandersetzte. "Da ist was mit den Geschenken, dass dich stört! Jetzt sag es schon!" befahl sie.
 

"Es ist wirklich nicht so wichtig. Nebenbei werde ich sie sowieso nicht tragen, also keine Sorge", versuchte er es noch einmal.
 

"Harry! Es kann doch nicht so schlimm sein, oder? War es nicht Professor Lupin der, der die Sachen gekauft hat? Er hat mit Sicherheit nichts so schlimmes gekauft", fragte Hermine.
 

"Wenigstens war es nicht meine Mutter, Kumpel, wer weiß, was du dann jetzt hättest", unterstütze ihn Ron. "Es kann nicht so schlimm sein."
 

"Oh, das ist es aber, ich meine, nicht böse gemein, Ron, Ginny, aber was hat sich euer Bruder dabei gedacht!" gab Harry ohne zu denken zurück, bevor er sich eine Hand vor den Mund schlug und rot wurde.
 

Ginny guckte bei Harrys Ausbruch amüsiert, während Ron den kleineren Jungen mit seinem Blick fixierte. Hermine andererseits war zwischen Belustigung und Mitgefühl gefangen.
 

"Was hat mein lieber ältester Bruder getan?" fragte Ginny.
 

"Uh, mir fällt gerade ein, ich muss noch mit, uh, Remus reden, ja, stimmt", erwiderte Harry.
 

"Setz dich!" riefen drei Stimmen. "Lupin ist nicht da, wusstest du das nicht?" erklärte Ron.
 

"Hab ich eine Wahl?" murmelte Harry.
 

"Nein!" sagte er. "Was ist so schlimm?"
 

"BillhatmireineLederhosegekauft!" murmelte Harry in einem Atemzug.
 

"Bitte? Kannst du das für Leute wiederholen, die nicht HarrySprache sprechen?" fragte Hermine mit sarkastischem Unterton.
 

"Bill hat mir eine LEDERHOSE gekauft", wiederholte Harry und wurde rot.
 

Ginny und Hermine blinzelten einmal, bevor sie in erfreutes Gekicher ausbrachen, Tränen bildeten sich in ihren Augen. Ron schüttelte seinen Kopf über das merkwürdige Verhalten der Mädchen, bevor er Harry fragte: "Bist du sicher?"
 

"Natürlich, ich bin mir völlig sicher, sie ist in meinem Koffer im Moment! Tonks wollt, dass ich sie vor den Dursleys auch noch anziehe! Ich meine, warum? Warum Leder? Was hat er sich dabei gedacht? Hat er überhaupt gedacht!"
 

Ginny und Hermine waren immer noch am Kichern, sie lehnten sich gegeneinander als Unterstützung und bei jedem wütenden Blick, den Harry ihnen zu warf, wurde es nur wieder lauter. Ron war auch nicht besser, als er Harry auf den Rücken klopfte, um ihn zu unterstützen, aber das Grinsen in seinem Gesicht widersprach dem total.
 

"Also, kriegen wir sie noch zusehen?" brachte Hermine zwischen zwei Lachern hervor.
 

"Nein, werdet ihr verdammt noch mal nicht! Ich werde wie ein Trottel und... NEIN! Es gibt absolut NICHTS, was mich dazu bringen würde, sie zu tragen", erklärte Harry. "Und das meine ich so!"
 

Ron, Hermine und Ginny guckten sich an und brachten dann erneut in schallendes Gelächter aus. Glücklicherweise wurde Harry von einem lauten Klopfen an der Tür vor seiner Scham gerettet.
 

"Herein", rief er über das Gelächter der anderen drei.
 

Die Tür öffnete sich und Harry sah eine pinkhaarige Tonks neben einem ängstlich aussehenden Neville stehen. Tonks winkte Neville zu den anderen, als sie seinen Koffer in das Zimmer schweben ließ und ihn am Fuß des Bettes, auf dem Harry saß, runterließ. Hermine und die beiden jüngsten Weasley Geschwister lachten immer noch, als sie Neville begrüßten und ihm und Tonks andeuteten, sich hinzusetzen. Tonks setzte sich neben Harry, während sich Neville einen freien Stuhl suchte und den ans Ende des Bettes schob.
 

"Neville! Wie geht's dir? Schöne Ferien bisher?" fragte Ron.
 

"J-ja", stotterte Neville und schreckte etwas vor ihrem breiten Grinsen und Harrys bösem Blick zurück. "Professor Lupin hat gesagt, dass ihr alle auch hier seid. Das freut mich, ich hab mir schon Sorgen gemacht, dass ich alleine hier bin."
 

"Ich hab dir doch gesagt, dass du in guten Händen hier bist", lachte Tonks. "Warum glaubst du mir nicht? Sehe ich nicht vertrauenswürdig aus?" schmollte sie.
 

"Vielleicht sind es die pinken Haare? Ich vermute, der Punklook", mutmaßte Harry.
 

"Also, mein Lieber Harry, was denkst du, würde mich mehr glaubhaft machen?" fragte sie, ihre Augen leuchteten unheilsvoll.
 

"Schweinenase und blondes, lockiges Haar?" kam die Vermutung von irgendwem. Als Antwort benutzte Tonks ihre Fähigkeiten und verwandelte ihr Äußeres, als Neville sie mit großen Augen anstarrte.
 

"Spitze limonegrüne Haare und eine spitze Nase?"
 

"Eine lange Hakennase und fettige schwarze Haare?"
 

"ARGH!" schrie Tonks. Harry auf den Arm hauend, rief sie: "Urgh, was hast du dir dabei gedacht? Igitt, igitt, IGITT!" Sie schüttelte sich angewidert und fuhr sich mit der Hand durch die jetzt wieder kurzen, pinken Haare. "Ich denke, ich muss meine Haare waschen. Igitt!"
 

Die fünf Jungen Hexen und Zauberer waren bei Tonks angeekeltem Gesicht in Gelächter ausgebrochen, als diese realisiert hatte, dass sie dabei war, sich in eine weibliche Snape zu verwandeln. Sie funkelte sie an, stand sie von ihrem Platz neben Harry auf und verließ das Zimmer, die Nase hoch in der Luft, während Gelächter den Raum hinter ihr füllte. Zum ersten Mal, seit er aufgestanden war, fühlte sich Harry ein bisschen besser. Zumindest, bis er die Schreie von Mrs. Black in den Raum kommen hörte.
 

"Was ist das für ein Krach? Wer brüllt da?" fragte ein verwirrter Neville und zuckte etwas bei Mrs. Black Geschrei zusammen.
 

"Lass dir das von einem der anderen erklären", rief Harry, bevor er aufsprang und aus dem Raum, die Treppen runter und bis zu dem schreienden Porträt rannte.
 

"Abschaum! Mutanten, Freaks und Schlammblüter! IHR BESCHMUTZT DAS HAUS MEINER VORFAHREN! GEHT! HALB-BLÜTER, BLUTSVERRÄTER!"
 

Das Gekreische des Porträts wurden in der Halle zurückgeworfen, klingten in Harrys Ohren, als er die Quelle erreichte. Es schien so, als wäre Tonks über die großen Trollbeine gestolpert, als sie in die Küche zurückkehren wollte. Remus half ihr die Vorhänge vor dem Porträt zu schließen. Das erste Mal in diesem Sommer stand Harry der lebensgroßen, alten Frau, die eine schwarze Haube trug, gegenüber. Sobald sie Harry sah, verstummte ihr Schreien, ihre Augen wurden groß und sie gab stattdessen ein fürchterliches Geknister von sich.
 

"Also DU warst es, der geschätzte Patensohn von meinem Verrätersohn, der ihn endlich losgeworden ist! HA HA HA, der Blutsverräter ist tot!"
 

Er ignorierte Remus, der verzweifelte die Schreie des Porträts zu stoppen versuchte. Harry sah rot! "DU WAGST ES! DU- DU... HALT DIE KLAPPE, DU DUMME ALTE KUH! DU WEIßT ÜBERHAUPT NICHTS!"
 

"DU VERLEUGNEST ES? ES IST DEINE SCHULD! DU GEHST HERUM IN DEM HAUS MEINER VORFAHREN! DER BLUTSVERRÄTER HAT DICH HIER WOHNEN LASSEN, ABER ICH BIN FROH, DASS ER WEG IST, ER WAR NICHTS ANDERES ALS EINE DRECKIGE ABSCHEULICHKEIT! EINE SCHANDE MEINES BLUTES!"
 

"HALT DIE KLAPPE, DU SCHRECKLICHES WEIB! DU HAST SIRIUS DOCH NOCH NICHT EINMAL GEKANNT! ER HAT DICH GEHASST UND DAS AUS GUTEM GRUND! GUCK DICH AN, DU EKELST MICH AN! SIRIUS WAR EINER DER EHRENHAFTESTEN MÄNNER, DIE ICH JE GEKANNT HABE, ALSO HALT DEINE KLAPPE! DU VERDIENST ES NICHT, SEINE MUTTER ZU SEIN!"
 

"ER WAR NICHTS ANDERES ALS EIN BLUTSVERRÄTER! ER WAR SCHLIMMER ALS DIESE DRECKIGEN SCHLAMMBLÜTER UND FREAKS, DIE ER IN MEIN HAUS EINGELADEN HAT! ER HAT ES VERDIENT ZU STERBEN UND ES WAR MEINE REINBLÜTIGE, LOYALE NICHTE BELLATRIX, DIE ES GETAN HAT! SIE VERDIENT DEN NAMEN BLACK, NICHT WIE DIESES STÜCK DRECK!"
 

Harrys Augen waren weit geöffnet, als er ungläubig den wahnsinnigen Beschuldigungen von Mrs. Black lauschte. Er konnte fühlen, wie sein Blut zu kochen begann und seine Hand zuckte, er wollte seinen Zauberstab nehmen und sie verfluchen, nicht, dass das irgendwas ändern würde. Remus und Tonks waren erstarrt, sie hielten noch immer die moderigen Vorhänge in den Händen. Er bemerkte nebenbei die Anwesenheit seiner Freunde und von ein Paar der Ordensmitglieder hinter ihm, die den Streit geschockt mit ansahen.
 

"ER WAR DEIN SOHN!" schrie Harry, er wollte ihren Hass, den sie gegen seinen Paten fühlte, nicht verstehen. "DU MUSST IHN GELIEBT HABEN!"
 

"HA! ICH HABE IHN AUS DER FAMILIE HERAUSGEWORFEN, ER WAR NICHT LÄNGER EIN MITGLIED, ALS ER MIT DEINEN DRECKIGEN VATER UND SEINEN SCHLAMMBLUTFREUNDEN UND FREAKS ZUSAMMENKAM! ICH KANN DIR NICHT GENUG DAFÜR DANKEN, DIE WELT ENDLICH VON IHM BEFREIT ZU HABEN!"
 

Harrys Körper wurde von purer Wut durchgeschüttelt, seine grünen Augen blitzten vor glühender Entschlossenheit und roher Macht. Er bemerkte leicht, wie jemand eine Hand auf seine Schulter legte und versuchte, ihm von dem Porträt wegzuziehen, aber er schüttelte sie ärgerlich ab. Die Stille in der Halle war in sich selbst betäubend, aber alle Anwesenden hörten Harry, wie er leise bis zehn zählte. Mit einer kalten Stimme sagte er zu sich selbst "Also, das hat nicht geklappt" und marschierte die Treppen herunter bis zum Ende der Halle.
 

Die Erwachsenen und Teenager guckten sich an, Verwirrung, Mitleid und Schock auf ihren Gesichtern, nachdem Harry gegangen war, was aber durch die wahnsinnigen Lacher, die von dem Porträt ausgingen, unterbrochen wurde. Tonks und Remus versuchten wieder die Vorhänge zu schließen, als das Geräusch von entschlossenen Schritten ihre Ohren erreichte. Sie drehten sich um und sahen Harry in der Mitte der Halle stehen, ein glühendes Leuchten in seinen Augen, sein Gesicht kalt wie Stein. Hermine und Ginny starrten mit einer Mixtur aus Schock und Angst auf das, was er hielt. Was er tun könnte.
 

"Harry! Nicht!" rief jemand, aber Harry schien es nicht gehört zu haben. Harry wusste, was er zu tun hatte und er würde jetzt seine Rache für Sirius bekommen.
 

TBC
 

(1) GCSE sind die Prüfungen, die du am Ende des fünften Jahres in England machen musst, sie entsprechen dann ungefähr der ,Mittleren Reife' (oder wie auch immer das jetzt gleich wieder genannt wird, da gibt es, glaub ich, schon wieder ne neue Bezeichnung für)... Man kann sich danach entscheiden, ob man sofort in das Arbeitsleben eintauchen oder doch noch eine weiterführende Schule besuchen will.
 

Danke an die 8 Leute, die mir einen Kommentar hinterlassen haben: Angel-of-Sins, Dax, xerperus, Bussi_Maus, Drop, Mangacrack, WeasleyFan und sunnie!!
 

Hinterlasst mir wieder welche, ja?!? Natürlich sind auch alle anderen angesprochen ^^
 

Bye

Kaos

Vier Wochen und ein Vollmond

Turn Back Time
 

Kapitel 3: Vier Wochen und ein Vollmond
 

Harry schaltete die Geräusche, die die umstehenden Leute in der Halle machten, aus. Seine Aufmerksamkeit galt einzig und allein dem lebensgroßen Porträt von Mrs. Black, die immer noch lachte und die Ankunft von Harry nicht bemerkt hatte. Er gestikulierte zu Remus, der sich Harry mit einem vorsichtigen Blick näherte.
 

"Remus", fing Harry in einem eindringlichen Flüstern an. Er guckte den älteren Mann an, seine grüne Augen brannten mit Feuer, spielten mit neugierigen, bernsteinfarbenen Augen. "Vertraust du mir?" Remus prüfte Harry eingehend, bevor er nickte. "Dann musst du bitte etwas für mich tun" und flüsterte Remus ins Ohr, was er brauchte. Remus nickte einmal, um Harry zu zeigen, dass er akzeptierte und stellte sich dann so, dass er direkt vor der lachenden Mrs. Black stand. Ein grimmiges, zufriedenes Lächeln zierte Remus Gesicht, als er seinen Zauberstab hob und einen Zauberspruch auf das Porträt aussprach, bevor Mrs. Black irgendwas realisierte. Die kleine Gruppe guckte zwischen dem Jungen, einem lächelnden Remus und einer verwirrten Mrs. Black hin und her. Es war kurz totenstill, bevor die Schreie von Mrs. Black wieder ertönten.
 

"HA! IST DAS ALLES, WAS DU KANNST? DRECKIGES HALBBLUT! KANNST NOCH NICHT EINMAL EINEN SPRUCH AUSFÜHREN! DU KANNST MICH NICHT AUS DEM HAUS MEINER VORFAHREN ENTFERNEN! ERBÄRMLICHE KREATUR!"
 

Alle Augen wandten sich fragend dem Mann zu, der nur mit hochgezogener Augenbraue das Porträt ansah. Verwirrte Blicke folgten ihm, als er Harry zu nickte und wegging. Stattdessen bewegte sich Harry wieder vor das Porträt und versteckte das Objekt, das er geholt hatte hinter seinem Rücken. Vor Angst geweitete Augen hefteten an dem Gegenstand, hin und her gerissen zwischen vor Harry weglaufen oder mit kranker Neugier zu beobachten, was passieren würde.
 

"DAS HALBBLUT, DAS GETÖTET HAT, IST WIEDERGEKOMMEN! BEREIT NOCH MEHR WAHRHEITEN ZU HÖREN?"
 

"Meine Eltern waren eine Hexe und ein Zauberer, also glaube ich, dass mich das zu einem Reinblüter macht, aus der Potterlinie", meinte er gelangweilt, als mehrere Münder vor Überraschung auffielen. "Du scheinst ziemlich ignorant gegenüber Blutlinien zu sein", kommentierte Harry.
 

"NA UND? DU BESCHMUTZT IMMER NOCH DAS HAUS MEINER VORFAHREN! DU BIST AUCH BLOß EIN WEITERER BLUTVERRÄTER, WIE DIESE ABSCHEULICHKEIT, DIE DU LOS GEWORDEN BIST! HOFFENTLICH ENDEST DU AUF DIESELBE ART UND WEISE!"
 

"Vielleicht werde ich das, vielleicht nicht. Aber es ist besser ein ,Blutsverräter' zu sein, als Voldemort zu folgen. Es macht sowieso keinen Unterschied für dich, du bist tot und brauchst dich nicht länger darum zu kümmern, wer ein Blutsverräter ist oder nicht", erwiderte Harry.
 

"DU KANNST MICH NICHT LOSWERDEN! DER VERRÄTER HAT ES SO OFT VERSUCHT UND GENAUSO DER REST VON DIESEM ABSCHAUM HIER IM HAUS! DA SIND ZU VIELE ZAUBER AUF DIESEM RAHMEN! DU KRIEGST MICH NIE VON DIESER WAND! HA HA HA!"
 

"Die berühmten letzten Worte", kommentierte Harry, als er das Messer, dass er aus der Küche geholt hatte, in den Blick von Mrs. Black. Er trat an das Porträt heran und hielt das Messer an den Rahmen, dagegen tippend. Mrs. Blacks Rufe stoppten und sie sah verwirrt aus, bis sie erkannte, was Harry tun wollte. Sie bewegte sich, wollte verschwinden und sich in einem anderen Rahmen in Sicherheit bringen, aber zu ihrem Entsetzten konnte sie nicht gehen.
 

"Ich kann keine Zaubersprüche anwenden, sagtest du? Ich glaube, der, den ich hier angewandt habe, war sehr effektiv, findest du nicht, Harry?" bemerkte Remus und erschreckte damit Tonks, als er von hinten ankam und einen großen Stuhl trug. Er stellte den Stuhl vor das Porträt und sich selbst dann neben Harry. "Du verdienst das. Du hast Sirius Leben jahrelang zu einem Elend gemacht und nun mischt du dich in unsere Arbeit und unsere Leben ein. Diesmal endet es!" knurrte er.
 

"WAS HAB ICH GETAN? IHR KÖNNT DAS NICHT TUN, ICH VERBIETE ES!"
 

"Halt's Maul, du schreckliches Weib! Du und fast deine ganze reinblütige, idiotische Familie dachtet so hoch von euch selbst! Guck dir an, was passiert ist, sie sind alle tot! Der letzte und beste Black ist tot", zischte Harry, Tränen in seinen Augen, als er sich an Sirius erinnerte.
 

"Sirius war ein guter Mann, jemand der in die Hölle ging und kämpfend herauskam. Er war ein Mann, der liebte und es wert war, geliebt zu werden! Was bist du, nur eine Erinnerung an die Vergangenheit, die verbrannt und vergessen werden sollte. Deine Familie, deine reinblütige Familie ist tot und der Rest hat sein Leben an einen Wahnsinnigen verkauft, der sie alle umbringen wird! Du verdienst alles, was du kriegst. Du hast auf Sirius, Muggel und Muggelgeborene herabgeguckt, aber ÜBERRASCHUNG! Magie ist nicht alles! Du bist nicht besser als andere Leute, nur weil dein Blut ,rein' ist!" spie Harry aus. "Endlich kann ich dich loswerden, in dem ich ein MUGGELmesser benutze! Was ein grauenhafter Weg zu enden, nicht wahr?" endete er mit einem kalten Lächeln für die geschockte Frau in dem Rahmen.
 

Mit einem kurzen Blick auf Remus, festigte er seinen Griff um das scharfe Messer und stach das Messer in die linkere untere Ecke des Rahmens. Er machte eine kurze Pause, um diesen Moment zu genießen und das Blut in seine Adern pochen zu fühlen. Harry knirschte mit den Zähnen, bevor er das Messer am unteren Teil des Rahmes entlang zog. Das Messer hatte nur geringen Widerstand, schnitt durch die Leinwand, als wäre es nicht da. Die Schreie und Heulereien voll Wut füllten die Halle und hinter Harrys Rücken hörte man Anfeuerungsrufe. Mit der Hilfe von Remus schnitt Harry das Bild von Mrs. Black aus dem Rahmen heraus, benutzte den Stuhl, um die Höhe zu erreichen, als er am oberen Teil des Rahmens angekommen war. Als er seinen Weg an der Seite hinab suchte, stoppte er, hielt das Messer still, bereits den letzten Teil zu zerschneiden.
 

"Hier trennen sich unsere Wege. Du bist hier nicht mehr willkommen", eröffnete er und bewegte seinen Arm runter, bewegte das Messer mit Leichtigkeit. Er schnappte sich das Gemälde, rollte es zusammen und reichte es Remus zusammen mit dem Messer. Nachdem er ein Nicken erhalten hatte, drehte sich Harry herum, plante in sein Zimmer zu gehen und für mehrere Tage nicht mehr herauszukommen.
 

Zu seiner Überraschung und seinem Schrecken bemerkte er, dass eine kleine Gruppe ihm zusah. Ja, er hatte gewusst, dass da Leute waren, aber er hatte gedacht, es wären nur zwei oder drei. Er hatte nicht gedacht, dass Ron oder Hermine, keiner von denen, die dort standen und ihn beobachteten, da waren, es schien, als warteten sie auf etwas, irgendwas. Panische grüne Augen guckten, ob er durchkommen könnte, aber Harry realisierte schnell, dass da kein Weg war. Als die ersten von vielen Beglückwünschungen und Fragen an ihn gesendet wurden, drehte Harry sich um und sah Tonks verzweifelt an. Sie verstand, was er wollte, sie streckte ihren Zauberstab in Richtung der Gruppe und erklärte ihnen, an die Seite zu gehen, so dass sie nach oben gehen konnten oder sie würde sie alle verhexen.
 

"Guckt, es tut mir Leid, aber ich möchte jetzt wirklich nicht darüber reden. Ich brauche eine Weile für mich selbst. Bitte", flehte er. Er folgte Tonks schnell an den verwirrten Gesichtern vorbei und rannte die Treppen hinauf, bis er seine Zimmertür erreichte. "Danke, Tonks", sagte er und lächelte erleichtert. "Kannst du Remus sagen, das ich etwas Zeit brauche?"
 

"Natürlich", sagte sie und zog ihn ohne Vorwarnung in eine enge Umarmung. "Ich sollte dir danken, Sirius wäre stolz", schniefte sie. Sie sah sein Gesicht und fuhr schnell fort, bevor er verschwinden konnte. "Er wollte sie wirklich loswerden und jetzt hast du es getan. Er wird sich wahrscheinlich in den Arsch treten, wo auch immer er ist, weil er nicht daran gedacht hatte, sie von der Wand zu schneiden! Nebenbei kann ich jetzt in aller Ruhe stolpern, wo ich weiß, dass diese alte Fledermaus nicht mehr anfängt zu schreien!" endete Tonks mit einem leichten Lachen.
 

Mit einem wissenden Lächeln flüsterte Harry nur "Danke, Tonks", bevor er sein Zimmer betrat und die Tür hinter sich zuschlug.
 

"Wach auf! Harry, steh auf!"
 

Mehrere Minuten später, klopfte es erneut an der Tür. "HARRY! Bist du schon aufgestanden?"
 

"Haarrrryyyy!"
 

Harry drehte sich im Schlaf um, er konnte Geräusche hören, aber beachtete sie nicht. In den letzten paar Nächten war es Harry gelungen, die ganze Nacht durchzuschlafen. Keine Alpträume, keine wiederkehrenden, vergangenen Ereignisse, seine Narbe hatte nicht einmal gebrannt. Das war Glück. Harry war sich nicht sicher, was die Alpträume zeitweise gestoppt hatte, aber er würde sich nicht darüber beschweren. Remus hatte gemeint, dass er weit besser aussah als noch vor kurzem. Obwohl er immer noch blasser und dünner war als normal, waren die roten Ringe unter seinen Augen verschwunden und er aß ein bisschen mehr. Seit der Konfrontation mit Mrs. Blacks Porträt fühlte sich Harry um einiges besser. Das sollte nicht heißen, dass er nicht immer noch wegen der Ereignisse im Fünften Schuljahr litt oder sich Sorgen über die Prophezeiung machte und was er jetzt tun könnte. Das war immer noch da, aber Harry hatte es für ein paar Tage zur Seite geschoben.
 

In den letzten paar Tagen, seit dem ,Vorfall', wie er es genannt hatte, hatte Harry den größten Teil der Hausbesucher gemieden, er wollte weder darüber diskutieren, was er gesagt hatte oder Glückwünsche entgegennehmen, weil er das DING von der Wand geholt hatte, noch wollte er über das reden, was sie hinsichtlich des Todes seines Paten gesagt hatte. Die einzigen, die er regelmäßig sah, waren Remus und Tonks. Er hatte mit Ron und Hermine am Tag vorher gesprochen, aber ihre Unterhaltung war merkwürdig gewesen, gestelzt. Kein Zweifel, dass sie über das reden wollten, was passiert war, aber Harry hatte deutlich gemacht, dass er nicht gewillt war, darüber zu sprechen. Dankenswerterweise hatten seine Freunde ihn diesmal nicht gedrängt, aber er wunderte sich, ob er nächstes Mal genauso viel Glück haben würde. Er hatte auch einmal mit Moody in der Küche gesprochen, aber nach mehreren neugierigen Blicken von Ordensmitgliedern war er ein weiteres Mal in sein Zimmer zurückgekehrt.
 

"Harry Potter! Wenn du nicht sofort aufsteht, dann schwöre ich, ich werde... ehrlich gesagt, weiß ich es nicht, aber steh auf! Wir wollen in der Winkelgasse dein Hogwartszeug holen", rief Remus der Gestalt im Bett zu. Harry zog einfach sein Kissen über den Kopf und ignorierte den frustrierten Werwolf, der in seinen nicht vorhandenen Bart murmelte. "Bei allen... Ich glaube es nicht, wie kann er immer noch schlafen? Selbst James wäre mittlerweile aufgestanden. Er macht einen verdammten Tatze, versucht mich wahnsinnig zu machen. Als wenn ich noch nicht genug graue Haare hätte! Grrr! Das ist genug!" entschied er und zog die Decke von dem schlafenden Teenager.
 

"Bugger off!" (1)
 

"Sorry, ich denke von dir nicht auf diese Weise, Harry", lachte er.
 

"Geh weg!"
 

"Nein!"
 

"Ja!"
 

"Nein!"
 

"Ja!"
 

"Nein!"
 

"Nein!"
 

"Ja! Was! Jetzt kriegst du es!" brüllte Remus. Bevor er jedoch den schlafenden Teenager attackieren konnte, sprang Harry auf und stand jetzt auf der anderen Seite. "Oh, jetzt entscheidet er sich, aufzustehen. Nachdem er mich dazu gebracht, eine verdammte halbe Stunde zu brüllen!" murmelte Remus mit sehr sarkastischer Stimme.
 

"Mit sich selbst zu sprechen, ist das erste Zeichen des Wahnsinns, weißt du", kommentierte Harry kurz, Remus vorsichtig beobachtend.
 

"Du solltest einen Werwolf nicht reizen, weißt du!"
 

"Ich weiß!"
 

"Du bist heute ein nerviges Balg, weißt du?"
 

"Ich weiß!"
 

"Argh! Das war's! Ich geb auf! Du bist absolut unglaublich heute und ich hasse dich", rief Remus und warf die Hände in die Luft.
 

"Guck mir in die Augen und sag das noch mal", forderte Harry mit einem Grinsen im Gesicht.
 

Remus drehte sich um und funkelte Harry an. Aber als er ihn Grinsen sah, konnte er ein Zucken in seinem Mundwinkel nicht mehr unterdrücken. Er versuchte es zu bekämpfen, aber unglücklicherweise konnte Harry die Bewegung sehen und lächelte ihn an, seine grünen Augen funkelten übermütig. Remus gab auf und sein Lächeln wuchs. "Du bist eine Nervensäge, weiß du? Dein Vater und Sirius haben das in der Schule dauernd mit mir getan", erinnerte er sich und schüttelte den Kopf. "Obwohl es normalerweise beide dafür gebraucht hat, du hast sie darin geschlagen!"
 

"Danke! Ich nehm das als Kompliment", sagte Harry, als er aus den Raum ins Badezimmer ging.
 

"Es war nicht als eins gemeint!" rief Remus hinter ihm her. Den Kopf schüttelnd dachte Remus bei sich, wie wundervoll es doch war, Harry fröhlicher zu sehen, auch wenn es bald wieder vorbei sein würde. Dennoch entschied sich Remus, dass er sich irgendwie rächen sollte.
 

"REMUS!!!!!!!"
 

Harrys Gebrüll war bis in die Küche zu hören, wo Remus sich zum Frühstück niedergelassen hatte. Molly besänftigte Remus durch die Tatsache, dass er ein paar Scheiben Toast mit seinem morgendlichen Kaffee aß und hob seinen Kopf, nur um alle Augen am Tisch auf sich gerichtet zu sehen.
 

"Was hast du getan, Wolfmann?" fragte Tonks.
 

"Er klingt ziemlich angepisst", bemerkte Ron.
 

"Ronald Weasley! Achte auf deine Sprache", rügte seine Mutter, während Tonks und Remus versuchten, ihr Lächeln zu verbergen. Hermine rollte die Augen, bevor sie Remus mit ihrem ,McGonagall-Blick' fixierte. Remus erschauderte, er erinnerte sich an den Blick nur zu gut und wunderte sich, ob Hermine vor einem Spiegel geübt hatte, bis sie ihn perfektioniert hatte.
 

"Ja, Hermine?"
 

"Professor, war haben Sie getan? Sie haben nichts getan, um ihn dazu... Sie wissen ja?" fragte sie.
 

"Nein, ich weiß nicht ,Sie wissen ja'", umging Remus seine Antwort.
 

"Er wird heute nicht den ganzen Tag sauer sein, oder? Ich meine, weil wir ja in die Winkelgasse gehen", sorgte sie sich.
 

"Vielleicht", antwortete er mit einem gemeinen Leuchten in den Augen.
 

"Wolfmann! Was hast du gemacht?" fragte eine blonde Tonks. "Du hast diesen Blick drauf!"
 

Sein Gesicht mit überzog ein unschuldiger Ausdruck, ehe er einfach erwiderte: "Nichts."
 

"Oh, komm schon, Remus, du willst es uns doch sagen", bettelte sie. "Willst du mich mit Harry einkaufen gehen lassen, ohne dass ich weiß, wieso er dich den ganzen Tag böse anguckt? Bitte?"
 

Remus sah sich um und sah fünf neugierige Gesichter, die ihn beobachteten und auf eine Erklärung warteten. Er wollte ihnen gerade sagen, was heute Morgen passiert war, als die Küchentür aufknallte. Als sie sich zur Tür umdrehten, sahen sie Harry mit einem roten Gesicht in der Tür stehen. Harry funkelte Remus an und ignorierte die anderen am Tisch oder, was wahrscheinlicher war, bemerkte sie einfach nicht. Auf Remus Gesicht erschien letztendlich ein Grinsen: "Rache ist süß, nicht wahr, Harry?" fragte er.
 

Seine Aufmerksamkeit hauptsächlich auf den wütenden Teenager fokussierend, nahm Remus nur nebenbei die entrüsteten Schnaufer von Molly und Hermine und das Gelächter von Tonks, Ron und Ginny wahr. Neville hingegen sah ängstlich zwischen seinem Ex-Professor und seinem Zimmerkameraden hin und her.
 

Harry fühlte seine Zähne gegeneinander schlagen. Er konnte nicht glauben, was Remus getan hatte, nein, ehrlich gesagt konnte er es doch. Er kannte die schelmische Persönlichkeit die unter der ernsten Fassade lag besser als die meisten anderen, aber das ging einfach zu weit. "Ja, ich vermute, dass sie es sein kann, aber wie du siehst", begann Harry und deutete mit der Hand über seinen Körper, "habe ich noch was anderes zum Anziehen gefunden... nicht deinetwegen natürlich!"
 

"Oh, aber Harry! Ich dachte, meine Wahl des Outfits war, wie soll ich es sagen, anregend!" erklärte Remus.
 

Mit seinen Händen auf den Hüften setzte Harry einen finsteren Blick auf. "Anregend?!? Was zum Teufel bist du, Remus? Hat Snape dir diesmal irgendwas in deinen Zaubertrank getan?"
 

"Nein", erwiderte Remus, wissend, dass er Harry nur noch wütender machen würde, aber er fand, dass Harry dies für den Kummer, den er heute Morgen hatte durchmachen müssen, verdiente. Mit einem amüsierten Blick auf das gefesselte Publikum, wandte er seine Aufmerksamkeit zu Harry zurück, dessen Gesicht noch röter wurde.
 

"Dann, was, im Namen von Merlin, hast du dir dabei gedacht, mir nichts anderes zum Anziehen zu lassen als diese verdammte Lederhose!" tobte er, "Und dann auch noch, wo wir heute in die Winkelgasse wollten. Ich kann es nicht glauben, dass du JEDES Kleidungsstück von mir weggenommen hast, außer dieser Hose und dem Shirt! Sogar die Kleidung von den Dursleys! Bist du verrückt, Remus?"
 

"Nein, eher im Gegenteil", entgegnete der grinsende Werwolf. "Ich hab mich nur gefragt, ob ich dich dazu kriege, sie anzuziehen, aber wie es aussieht, hast du ja noch diese Jeans irgendwo gefunden. Wo hast du die überhaupt her, ich dachte, ich hätte alle Sachen mitgenommen."
 

Harry ignorierte die Frage und stellte stattdessen eine Gegenfrage: "Ist das wegen heute Morgen? Rache?"
 

"Ja! Versuch niemals, schlauer zu sein als ein Rumtreiber!"
 

"Bin ich nicht immun? So als Sohn eines Rumtreibers?"
 

"Vielleicht."
 

"Grrr!"
 

"Sei vorsichtig, Harry, ich bin der Wolf!"
 

Harry guckte den lächelnden Werwolf an, seine Augen voller Amüsement, und obwohl es gegen ihn gerichtet war, entschied er, dass es ihm wert, so blamiert zu werden, wenn Remus wieder froh war, wenn auch nur für eine Weile. Verstimmt kam Harry zum Küchentisch und setzte sich Remus gegenüber neben Tonks. "Pass besser auf, Remus", zischte er, so dass nur Tonks und Remus ihn verstehen konnten. "Ich kriege meine Rache!" Mit lauterer Stimme beschwerte er sich: "Was haben eigentlich alle mit diese verdammten Lederhose! Ihr seid alle verrückt! Ich habe schon gesagt, dass ich sie nicht anziehen werden, also lasst mich in Ruhe!"
 

Harry schnappte sich ein Stück Toast und stand auf und verließ die mit Gelächter gefüllte Küche, wobei er leicht lächeln musste. Mit dem kurzen Ruf "Hey, Wolfmann, bist du langsam mal fertig? Ich muss meine Schulsachen heute noch irgendwann kaufen, weißt du!" rannte er zurück auf sein Zimmer, um seinen Umhang und den Geldsack zu holen.
 

Harry sah sich im Inneren des Tropfenden Kessels um, einen Ort, an dem er schon lange nicht mehr gewesen war, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder seinen Freunden widmete. Remus war der letzte der in der Feuerstelle erschien und sobald er sich den Staub von den Roben geklopft hatte, begab sich die Gruppe in den Hinterhof der Kneipe. Mrs. Weasley tippte mit ihrem Zauberstab auf den dritten Stein links über dem Mülleimer und Harry sah zu, wie sich die Mauer öffnete und endlich die Winkelgasse freigab.
 

Verglichen mit den anderen Malen, wo Harry dort gewesen war, schien die Winkelgasse heute nicht so gut besucht zu sein wie normalerweise. Vielleicht war es ja so, weil Harry sich normalerweise seine Schulsachen immer erst gegen Ende der Ferien kaufte. Dieses Mal kauften sie die Sachen Mitte August, in dem Glauben, das Voldemort nicht damit rechnete, dass Harry sich so früh in der Öffentlichkeit zeigen würde. Harry konnte Anspannung auf Mrs. Weasleys Gesicht wie auch auf vielen anderen Gesichtern der Kunden erkennen. Er vermutete, dass sie jetzt, wo die Leute die Rückkehr von Voldemort endlich glaubten, vermuteten, dass hinter jeder Ecke Schwarzmagier lauerten. Harry war leicht verärgert gewesen, dass er seine Einkäufe ohne Ron und Hermine erledigen musste, aber es freute ihn, dass seine Wachen Remus und Tonks sein würden. Wenn es eine Attacke geben würde, dann war es ihre erste Pflicht, Harry in Sicherheit zu bringen. Harry wollte das Schicksal nicht heraufbeschwören und schüttelte seinen Kopf, um die Gedanken zu vertreiben.
 

"Ist etwas nicht in Ordnung, mein Lieber?" fragte eine besorgte Mrs. Weasley.
 

"Entschuldigung. Nein, es ist nichts. Es ist alles in Ordnung", antwortete Harry.
 

Mrs. Weasley warf Harry einen weiteren besorgten Blick zu, aber Harry hatte sich inzwischen daran gewöhnt und zuckte einfach mit den Schultern. Stattdessen winkte er seinen Freunden zu. Hestia Jones begleitete seine beiden besten Freunde, als sie in Richtung von Flourish & Blotts davongingen, wahrscheinlich auf Hermines Wunsch hin. Neville und Ginny folgten Mrs. Weasley, deren erstes Ziel Ollivanders war, wahrscheinlich um Neville einen neuen Zauberstab zu besorgen. Harry erinnerte sich daran, dass Neville's alter zerbrochen war, in der Nacht, wo Sirius... naja, Harry glaubte, dass sich Nevilles Zauberstabarbeit erheblich verbessern würde nächstes Jahr, jetzt, wo er einen Zauberstab kriegen würde, der zu ,ihm' passte und nicht zu seinem Vater.
 

Harrys erster Halt war Gringotts, wo Bill Weasley auf die drei traf. Tonks blieb oben in der marmornen Halle, während Harry und Remus dem Kobold zu den Fuhren folgten. Als sie Harrys Verließ erreichten, entfuhr Remus ein leiser Seufzer, aber als er danach gefragt wurde, erwiderte er, dass es nichts anderes als Erinnerungen waren. Harry füllte seinen Geldbeutel mit Galleonen und sie kehrten zu der Fuhre zurück, beide Zauberer genossen die wilde Rückfahrt. Sie gingen zurück zu Tonks und Harry bemerkte, dass sie immer noch mit Bill redete.
 

"So, Harry! Ich hab gehört, du hattest nen interessanten Morgen?" fragte Bill mit einem Grinsen.
 

Er wollte nicht unhöflich erscheinen, also lächelte Harry freundlich. "Ja, hatte ich, aber Remus hat es am Ende doch nicht geschafft und ich werde meine Rache kriegen!"
 

"Ich hab von deinem Versprechen gehört! Das verletzt mich", schniefte er, einen verletzten Ton vortäuschend.
 

"Bill! Wirklich! Es tut mir Leid! Ich meinte das nicht so! Das ist ein klasse Geschenk und alles, aber... Ich hab nicht gedacht... aber, das ist es nicht. Merlin! Guck, entschuldige, aber ich muss gehen. Hab noch ne Menge Einkäufe zu erledigen und Remus meinte, wir sollten nicht länger als nötig hier bleiben. Wir müssen uns beeilen! Man sieht sich!" erwiderte er und schob einen lachenden Remus aus der Tür und zurück in die Winkelgasse. Er sah nicht, wie Bill Tonks zuzwinkerte, die hinter ihnen hereilte.
 

"Von allen Dingen! Ich kann es nicht glauben. Irgendwer muss mich wirklich hassen! Remus! Was sollte ich denn sagen?" redete er panisch vor sich her, während sie zu Madam Malkins Anzüge für alle Gelegenheiten rüber gingen. "Danke, dass du dir soviel Mühe gegeben hast, mir ein Geschenk zu besorgen, aber wie konntest du nur denken, ich würde, oder sogar KÖNNTE, jemals Lederhosen tragen!" sagte er mit sarkastischem Unterton. "Es ist ja nicht so, als würde ich gut aussehen, wenn ich sie anhabe!" sagte er, als er das Geschäft betrat.
 

"Na ja, Sir, wir können es versuchen und daran was für Sie ändern? Wie kann ich Ihnen helfen, mein Lieber?" fragte Madam Malkin, die scheinbar den letzten Teil von Harrys Rede mitgekriegt hatte.
 

Remus hatte Mitleid mit dem beschämten Teenager und informierte die Hexe, dass Harry einen neuen Satz Schulroben benötigte und vielleicht noch ein paar normale Umhänge oder Kleidung. Tonks durchstöberte den Laden, während Remus und Harry die Kleidung raussuchten und bezahlten. Beide Zauberer sahen den freudigen Blick auf Tonks Gesicht nicht, als sie etwas gefunden hatte und bald darauf waren die Klamotten zusammengebunden und das Trio verließ das Geschäft wieder.
 

Als nächstes machte sich Harry daran, Federn, Tinte und Pergament zu kaufen, bevor sie in einen Laden für Zaubertrankzutaten hineingingen. Harry musste die wichtigsten Zutaten auffüllen und ebenso die kaufen, die er in der UTZ-Klasse benötigte. Nachdem sie das Geschäft verlassen hatten, informierte Remus Harry darüber, dass sie jetzt zum Optiker gehen würden. Harry sagte nichts, während er Tonks folgte und sich daran erinnerte, dass das Sirius letztes Geschenk an ihn gewesen war. Er steckte tief in seinen Gedanken, als er plötzlich durch das laute Geplapper einer jungen Hexe zurückgeholt wurde. Als er sich umsah, merkte er, dass sie das Geschäft bereits erreicht hatten und dass die Hexe eine Mitarbeiterin war, die allerdings mehr in dem Jungen, der lebte, als an einem potentiellen Kunden interessiert war. Er blicke sie finster an und fragte: "Entschuldigung, Miss, aber ich habe einen Termin und ich möchte so schnell es geht drankommen. Ich habe noch andere Dinge heute zu tun, also, wenn es Ihnen nichts ausmachen würde?"
 

Die junge Hexe maulte, bevor sie wegging, um den Heiler zu holen. Eine halbe Stunde später verließ Harry das Geschäft. Er hatte jetzt seine alte Brille, sowie zwei neue mit seinen Augen mehr angepassten Gläsern. Tonks hatte gemeint, dass er eher einen schwarzen, rechteckigen Rahmen nehmen sollte, während Remus argumentierte, dass der goldene ovale Rahmen ihm besser stehen würde. Er wollte keine der beiden Seiten einnehmen, also kaufte Harry kurzerhand beide Brillen, ebenso wie ein Paar klarer Kontaktlinsen. Zum Glück waren diese magisch, denn so konnten sie länger getragen werden und reinigten sich automatisch. Nützlich, da Harry während der Ferien ja keine Magie anwenden durfte.
 

Der nächste Halt war der Bücherladen Flourish & Blotts. Remus verschwand um das ,Lehrbuch der Zaubersprüche, Band 6' von Miranda Goshawk ebenso wie Harrys Bücher für Pflege Magischer Geschöpfe und Zaubertränke zu finden. Tonks machte sich auf die Suche nach den verlangten Büchern für UTZ-Level Verwandlung und Zauberkunst. Harry dagegen ging sofort Richtung VgddK-Bücher. Er fand schnell das Kursbuch für dieses Jahr und begann, sich die Titel anzugucken, um irgendwas zu finden, dass ihn interessierte. Er fand ein Buch über das Einsetzen von Verwandlung bei Duellen, Harry ging zurück zu seinen Aufpassern und bezahlte die Bücher.
 

"Also, das war's. Hast du alles, Harry?" fragte Tonks, als sie routinemäßig die Straße nach auffälligem Verhalten überprüfte.
 

"Ehrlich gesagt hab ich fast mein ganzes Geld ausgegeben, also muss ich noch mal zu Gringotts. Und ich hab mir überlegt, dass ich mir vielleicht einen zweiten Zauberstab besorgen sollte. Ihr wisst schon, einen Duellierstab", sagte er und guckte Remus an.
 

Glücklicherweise verstand Remus, worauf sich Harry bezog und stimmte zu. Sie beschlossen, sich aufzuteilen. Tonks ging mit Harrys Schlüssel zurück zu Gringotts und verabredete sich mit den anderen Beiden beim Zauberstabhersteller, während Harry und Remus sich auf den Weg zu Ollivanders machten. Nachdem die drei ihre Einkäufe erledigt hatten, begaben sie sich zu Weasleys Zauberhaften Zauberscherzen, Fred und Georges neu eröffnetem Laden. Nachdem sie ein paar Minuten damit verbracht hatten, mit den Zwillingen zu reden und nachfragten, ob die anderen sicher zurückgefloht waren, schaffte es Harry Remus von einem der Displays, der die Streiche zeigte, wegzuziehen und sie flohten zurück in den Grimmauldsplatz.
 

Harry lief in seinem Zimmer auf und ab. Es war ein paar Tage her, seit sie in der Winkelgasse gewesen waren und er hatte alle seine neuen Errungenschaften ausgepackt. Zu seiner Freude konnte er durch die neuen Brillen (im Moment trug er die, die Tonks vorgeschlagen hatte) auch weiter entfernte Gegenstände sehen, ohne seine Augen zusammenkneifen zu müssen und seine Augen ermüdeten nicht so schnell, während er las. Zu seinem Schrecken hatte Tonks ihm noch etwas als Überraschung zustecken können. Es schien so, als hätte sie ihm einen breiten Ledergürtel mit einer Schlangenschnalle aus Platin gekauft. ,Sieht cool aus', dachte Harry, während er bedachte, dass alle seine Gürtel viel zu groß waren, da sie vorher den männlichen Dursleys gehört hatten, aber die angehängte Notiz besagte:
 

Lieber Harry,
 

Hab das ihr beim Einkaufen entdeckt, hab gedacht, du könntest es vielleicht gebrauchen. Würde fantastisch mit dieser geilen Lederhose aussehen! Wann trägst du sie mal?
 

In Liebe Tonks
 

,Nie, wenn ich die verdammte Chance habe', dachte Harry bösartig. ,Alle sind verrückt! Nicht mehr ganz dicht! Hat eigentlich noch keiner bemerkt, dass ich behämmert in Lederhosen aussehe?'
 

Es war Vollmond und Harry war den ganzen Tag nervös gewesen. Remus hatte immer müder ausgesehen, als der Vollmond näher kam. Remus hatte den Wolfsbanntrank eine Stunde, bevor er in sein Zimmer gegangen war, genommen und wartete dort, dass der Mond am Himmel erschien.
 

Als Harry so hin und her ging, flogen seine Gedanken so dahin, gefüllt mit Argumenten und Gegenargumenten. Es war blöd, tollkühn... Ich würde ein Freund sein... Es war meine Schuld... Remus würde mich umbringen... Wenn nicht heute Abend, dann, wenn er die ganzen Konsequenzen erkannt hatte oder was ich getan habe... Ich wäre ungeschützt... Es war gefährlich... Ich möchte helfen, auf alle Arten, die mir möglich sind... Helfen, den Schmerz und die Einsamkeit zu verringern...
 

Obwohl das Positive dem Negativen total unterlag, fühlte Harry, dass dieses mehr Gewicht hatte. Er könnte für seinen Freund da sein. Remus hatte die ganze Woche den Trank genommen und in seinem dritten Jahr hatte er Harry erklärt, dass er dadurch seinen menschlichen Verstand auf nach der Verwandlung behielt. Harry wartete darauf, dass der Mond aufging und würde erst überprüfen, ob der Trank auch richtig wirkte, bevor er den Raum betrat. Snape mochte ein Arschloch sein, aber er wusste, wie man Zaubertränke zubereitete, musste Harry zugeben. ,Es ist meine Schuld, dass Remus niemanden mehr bei sich hat. Es ist das mindeste, was ich für ihn tun kann', beruhigte er sich selbst.
 

Ein bisschen mehr als eine Stunde später stand Harry vor Remus Zimmer. Er lauschte nach Zeichen von dem Werwolf, aber hörte nichts. Tief einatmend, klopfte er an der Tür und wartete auf eine Antwort und einen Moment später, hörte er ein leises Wimmern auf der anderen Seite. Harry griff nach der Türklinke, als eine Stimme ihn zusammenzucken ließ.
 

"Harry! Was in Merlins Namen glaubst du, was du da tust?" rief Tonks aus.
 

"Shhh! Bleib ruhig! Wir brauchen das nicht dem ganzen Hause mitteilen", zischte er zurück.
 

"Ich fluche, wenn du mir nicht sagst, was du da gerade tun willst. Nein, vergiss das! Ich weiß, was du machen willst! Was ich nicht verstehe ist der Grund dafür? Was hast du dir dabei gedacht, Harry?" fragte Tonks, ihre Stimme war mit unterdrücktem Ärger gefüllt. "Wenn du es mir nicht sofort sagst, dann verhexe ich dich!"
 

"Tonks! Beruhige dich!" erwiderte Harry, seine Hände in der Luft, um die aufgebrachte Hexe zu beruhigen. "Guck mal, das ist Remus da drin. Er hat den Trank die ganze Woche genommen. Er ist nicht gefährlich. Ich wollte nur bei ihm sein heute Nacht, damit er einen Freund hat. Es ist meine Schuld..." Seine Stimme schwankte, als er an Sirius dachte. "Es ist meine Schuld, dass er jetzt ganz alleine ist. Ich kann nicht bei ihm sein, wenn ich in Hogwarts bin. Ich wollte nur... Er muss wissen, dass er nicht alleine ist. Er muss es wissen. Ich will bei ihm sein. Ich weiß, es ist sicher, es ist kein Werwolf in dem Raum, das ist Remus. Du musst mir vertrauen", endete Harry und bettelte um Tonks Verständnis.
 

Tonks sah immer noch wütend aus, aber ihre Augen wurden weicher, als sie Harry zu hörte. "Aber Harry, noch mal von Anfang an, was ist, wenn irgendwas schief gelaufen ist? Du kannst keine Magie anwenden. Du weißt das. Wie willst du dich verteidigen, wenn der Wolf dich angreift?"
 

"Es ist Remus da drinnen. Er würde mir nie was tun!" gab Harry zurück.
 

"Schön, aber was hat Remus gesagt? Hast du ihn überhaupt gefragt?" fragte sie.
 

"Na ja... nein. Was denkst du, was er gesagt hätte? Nein. Ich wollte nicht, dass er es weiß; er denkt, dass ist etwas, was er alleine durchstehen muss. Die einzigen Personen, die jemals bei ihm waren, waren mein Dad, Sirius und die verräterische Ratte!" Er unterbrach sich, um einmal tief einzuatmen, bevor er fort fuhr: "Ja, ich nehme ein Risiko auf mich, aber es ist meine Entscheidung. Ich weiß, worauf ich mich einlasse und wenn es den Anschein hätte, dass Remus mich beißen könnte, hätte ich niemals daran gedacht! Er ist einer der nettesten, sanftesten und liebenswertesten Menschen, die ich kenne, also was soll's, wenn er einmal im Monat ein bisschen haarig wird! Er lässt die Klischees über Werwölfe sein Leben regieren und das sollte er nicht. Er sollte seine Freunde bei sich haben können!"
 

"Er wird das nicht mögen", stellte Tonks fest.
 

"Ich weiß, aber ich hoffe, dass er versteht, warum ich das tun musst und warum er es braucht", sagte Harry traurig.
 

"Na ja, ich gehe mal davon aus, dass er unsere Unterhaltung wahrscheinlich durch die Tür gehört hat, also denke ich mal schon", sagte sie. Sie nahm ihren Zauberstab und setzte Schilde um den Raum außer Kraft, bevor sie einen Alohomora auf die Tür anwandte. Sie platzierte ihre Hand auf der Türklinge und fragte einen erstaunten Harry: "Kommst du?"
 

"Wa- Was? Du willst mitkommen?" fragte er.
 

Tonks lachte kurz. "Dachte du wirklich, ich lasse dich ohne irgendwelchen Schutz darein gehen? Selbst wenn Remus sicher wäre, würde er mich häuten, wenn ich dich einfach machen lassen würde. Er wird es wahrscheinlich sowieso tun und uns dann beide nach St. Mungos schicken! Nebenbei hast du Recht, er ist unser Freund und wir sollten uns gegenseitig durch alle Höhen und Tiefen unterstützen, selbst wenn es einmal in vier Wochen ist."
 

Tonks öffnete vorsichtig die Tür, bereit, sie sofort wieder zuzuschlagen, sollte es notwendig sein, ihren Zauberstab immer noch in der Hand haltend. Sie lugte durch den offenen Türspalt, sie bemerkte, dass Remus vor der Tür auf seinen Hinterbeinen saß. Harry folgte ihr in das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Sie sah den Wolf an und seufzte. "Du hast alles gehört, oder, Remus?"
 

Die einzige Antwort, die sie bekam, war ein Kopfheben des Wolfes. Langsam, als wenn Remus die beiden Menschen im Raum nicht erschrecken wollte, stand er auf und trat ein paar Schritte näher an die beiden heran. Mit der Nase in der Luft schien er zu schnüffeln. Als er sich dann ihren Geruch erkannt hatte, ging er rüber zur Feuerstelle und legte sich davor, seinen Kopf legte er auf seine Vorderpfoten, die bernsteinfarbenen Augen des Wolfes reflektierten den Tanz der Flammen.
 

"Dir gefällt nicht, was wir getan haben, oder, Moony?" fragte Harry, er entschied, dass es besser war, erst einmal an Ort und Stelle stehen zu bleiben. Remus sah ihn mit einem Blick an, der zu sagen schien ,Das ist so was von richtig'!
 

"Sieh mal, Remus", fing Harry an, "Ich weiß, du magst das hier nicht, aber wir wollen dir helfen. Wir wollen hier sein. Du wirst uns nicht verletzen, wir wissen das. Traust du dir das selbst zu?"
 

Remus starrte sie aus großen Augen und schnaubte, als wenn er aufgeben würde. Harry und Tonks nahmen das als Erlaubnis an und gingen rüber zum Feuer. Sie setzten sich neben den Wolf und Harry nutzte die Möglichkeit und besah sich Moony genauer. Er hatte hellbraunes Fell, welches sein Körper und Schwanz bedeckte, aber Teile waren bereits grau, ganz so wie Remus Haare, mutmaßte Harry. Bernsteinerne Augen spiegelten das Feuer und die beiden Kiefer waren dankbar geschlossen und verdeckten die scharfen Zähne, von denen Harry wusste, dass sie da waren.
 

Harry streckte langsam eine Hand Richtung Moony aus, während Tonks ihn aufmerksam beobachtete. Moony macht nicht den Anschein, angreifen zu wollen (,Natürlich nicht, es ist immerhin Remus!' beruhigte Harry sich selbst), dann kraulte er ihn vorsichtig hinter dem Ohr. Anscheinend gefiel es Moony, denn er wedelte mit dem Schwanz und sowohl Harry als auch Tonks lächelten erleichtert. Als Antwort erhielten sie von ihm ein wolfisches Grinsen, als Tonks ihm über den Rücken streichelte.
 

"Weißt du", kommentierte sie leichthin, "ihm gefällt das hier wirklich. Sollte es auch! Es passiert nicht jeden Tag, dass zwei junge Leute, wie wir es sind, dich so anfassen, Remus! Erfreu dich dran, solange wie es dauert! Weil es nicht noch mal passieren wird, wenn du erst wieder ein Mensch bist, Wolfmann!"
 

Im Laufe der Nacht sprachen Harry und Tonks über viele Dinge, erzählten sich Witze und Harry berichtete von seinen ersten vier Jahren in Hogwarts und den vielen Abenteuer, die er mit Ron und Hermine zusammen, bestritten hatte. Obwohl Moony nicht sprechen konnte, zeigte er seine Gedanken und Gefühle auf vielen anderen Wegen, obwohl Harry fand, dass es etwas zu weit ging, als Moony sein Gesicht ableckte! Nach einer Weile wurden alle drei müde und Harry und Tonks legten sich auf Remus Bett, während sich Moony am Fußende zusammenrollte. Harry und Tonks redeten noch eine Weile weiter, nachdem Moony eingeschlafen war.
 

Kurz bevor der Schlaf sie eingeholt hatte, wisperte Harry zu der Metamoprhmagus: "Weißt du, Tonks, ich wünschte, du könntest meine ältere Schwester sein. Ich meine, du hast Dudley getroffen und na ja, er ist nicht wirklich das, was ich als Bruder bezeichnen würde. Es wäre echt klasse, weißt du. Tut mir Leid, ich meinte nicht... Ich bin nicht, du musst dazu nichts sagen. Ich verstehe vollkommen, wenn du nicht..."
 

Tonks lächelte den jüngeren Zauberer sanft an. "Ja, ich weiß, was du sagen willst. Dudley ist ein Tyrann, nicht wahr? Mal im Ernst, ich denke, du würdest einen guten großen Bruder abgeben. Du bist beschützerisch veranlagt und wenn du die ganze Sache mit Voldemort vergessen könntest, dann könnte das Leben richtig Spaß machen. Du hättest eine großartige Zeit, in der du mit deinem kleinen Bruder oder deiner kleinen Schwester spielen könntest. Es ist ein Schande, dass du das nicht kannst."
 

Harry sagte nichts dazu und so fuhr sie fort: "Wenn du willst, kannst du mein kleiner Bruder werden. Mir ist es egal, in Wirklichkeit kann es ganz schön Spaß machen! Ich kann dich ärgern und mich über dich lustig machen und ich würde damit durchkommen, weil du deine ältere Schwester ja nicht verfluchen würdest, würdest du?" lachte sie.
 

"Kann ich meine Meinung noch ändern?" wunderte sich Harry, ein leichtes Lächeln auf den Lippen.
 

"Nein, kannst du nicht. Du bist mein kleiner Bruder! Der Schmerz in meiner Seite!" lachte sie. "Hey! Ich kann dich jetzt gnadenlos wegen der Hose triezen! Oh, oh und ich kann allen, die du magst, deine kleinen Geheimnisse erzählen! Oder wenn du mit Jemandem ausgehst, kann ich sie bedrohen, dass sie dich ja gut behandeln sollen oder ich verhexe sie so, dass sie eine Woche bei Pomfrey verbringen müssen. Ich kann es kaum erwarten."
 

Harry grinste, er wusste, was Tonks wirklich sagen wollte. "Danke, Sis! Aber glaub nicht dran, dass ich es dir nicht zurückzahle, wenn du irgendwem von dieser Hose erzählst!"
 

Tonks lachte und bald darauf waren die beiden auch eingeschlafen. Sie wachten wieder auf, als der Mond wieder unterging und Remus sich zurückverwandelte. Sie halfen ihm zurück ins Bett und die beiden beschlossen ebenfalls hier zu bleiben, wenn sie schon angebrüllt werden würden, dann konnte das genauso gut bei Remus geschehen, wenn sie zusammen waren, als an einem öffentlicheren Platz.
 

Das Bild von Tonks, Harry und Remus, die sich auf dem Bett zusammengekuschelt hatten und schliefen, begrüßte Mrs. Weasley am nächsten Morgen, als sie nach Remus schauen wollte. Sie wunderte sich, woher die beiden anderen kamen, bevor sie bei dem Bild lächeln musste. Sie schloss die Tür und ließ die drei noch etwas schlafen, bevor sie in die Küche zurückkehrte, um für die Kinder Frühstück zu machen.
 

Harry saß auf Rons Bett und las das Zaubertränke-Kursbuch für das nächste Jahr. Es war nichts, was ihn erfreuen würde und er wunderte sich, ob überhaupt etwas in seinem Gedächtnis hängen bleiben würde, aber er wollte Snape nicht extra viele Möglichkeiten geben, ihn mehr als notwenig lächerlich zu machen. Nicht, dass er dafür überhaupt einen Grund brauchen würde, dachte sich Harry sarkastisch. Seine Konzentration wurde gestört, als Ron in den Raum zurück gerannt kam und ihnen erzählte, dass das Ordenstreffen gerade anfing und er und versuchen würden, etwas mit den Langziehohren zu hören. Harry winkte kurz ab, bevor er wieder anfing zu lesen, Neville hustete und errötete, als er ihn fragte: "Harry, ich hab mich gewundert, na ja... wann hast du angefangen T-Tonks Sis zu nennen?"
 

"Oh, das ist schon okay, Neville. Es ist nicht schlimm. Es war erst letzte Woche, die Vollmondnacht, um genau zu sein", antwortete Harry mit einem leichten Lächeln.
 

"Oh. Ich meine, ich weiß du hast keine... na