Titel: Infinity Alchemist

Autor*in: Kacen Callender

Erschienen in Deutschland: 2024

Originaltitel: Infinity Alchemist

Erschienen in den USA/Großbritannien: 2024

Übersetzer*in: Knut Krüger

 

Weitere Informationen:

Genre: Fantasy, LGBTQ+, Romance, Abenteuer

Preis: € 19,99

Seiten: 480

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-96129-429-9

Verlag: Edel Verlagsgruppe GmbH

 

 

Inhalt:

In der Welt von Ash Woods ist Magie der Elite vorbehalten. Nachdem er am renommierten Lancaster Mage's College abgelehnt wurde, bleibt Ash nichts anderes übrig, als im Geheimen Alchemie zu studieren. Erwischt wird er schließlich von der berüchtigten wie attraktiven Alchemistin Ramsay Thorne, die Ash erpresst, damit er ihr bei der Suche nach dem sagenumwobenen Buch der Quelle hilft. Wer dieses findet, soll unvollstellbare Macht erlangen. Doch sie sind nicht die Einzigen, die auf der Suche danach sind. Schon bald finden sich Ash, Ramsay und der geheimnisvolle Rotgardist Callum in einem Gefühlschaos aus Begehren und Misstrauen und einem skrupellosen Wettkampf um Leben und Tod wieder.

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Das Buch hier habe ich im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks verlost bekommen, bzw ich habe mich für die Verlosung beworben und hatte genug Glück, dafür gezogen zu werden. Vielen Dank dafür nachträglich! Natürlich wird das meine Meinung nicht beeinflussen. Und oh boy, allein schon wegen dem coolen Cover, dem schicken Farbschnitt und der interessanten Beschreibung hatte ich gehofft, dass mir das Buch gefallen könnte. Das hat aber leider, leider über die Kapitel hinweg immer mehr nachgelassen. Btw, das hätte ich auch gesagt, wenn ich mir das Buch selbst gekauft oder aus der Bib ausgeliehen hätte.

 

Wie gesagt, ich finde den Farbschnitt super, man kann es auf dem Bild nicht sehen, aber im Prinzip ist es nochmal das Cover, das man dort sehen kann, wie auch zusätzliche magische Symbole und Verzierungen, passend zum Cover. Und wenn mir die Beschreibung nicht gefallen hätte, dann hätte ich mich ja auch gar nicht erst auf das Buch beworben. Tja, leider hat mir das Buch dann doch nicht so gut gefallen, während des Lesens sind mir immer mehr Dinge aufgestoßen, die eher so meh als yay waren.

 

Achja, bevor ich zu den Punkten komme, noch ein cooler Punkt, den ich ansprechen möchte: Die beiden LGBTQ+ Hauptcharaktere, die in dem Buch auftreten. Gut, ich gehöre weder zu einer, noch zu anderen Kategorie, daher kann ich nicht zu 100% beurteilen, wie sich die beiden fühlen und wie authentisch das ist. Jedenfalls, Ash ist ein trans Mann; und Ramsay ist genderfluid. An sich ganz cool, ich hatte noch nie einen Roman mit einer genderfluiden Person drin; Ashs Unsicherheiten wegen seinem Körper konnte ich dagegen total nachvollziehen. Zuerst hatte ich mich gewundert, warum er in einer Welt voller Magie bzw Alchemie seinen Körper nicht anpassen lässt, aber hey, das ist sein Körper, seine Entscheidung. Er wird sicherlich seine Gründe haben, dachte ich mir und dass das vielleicht irgendwann angesprochen wird. Leider kam es in diesem Band nie dazu.

 

Und was Ramsay angeht, es war wie gesagt mein erstes Mal. Allerdings wäre es besser gewesen, wenn man das irgendwie in der Storybeschreibung schon mal angesprochen worden wäre. Denn in der Beschreibung ist Ramsay weiblich, aber beim allerersten Auftritt männlich. Ich weiß noch, wie verwirrt ich deswegen war und dachte, es gab hier einen Fehler beim Übersetzen, zumal es auch erst ein wenig später genauer erklärt wird. Ramsay wechselt das Geschlecht öfters (ob willentlich oder nicht wird leider auch nicht erklärt) und ich hatte mich recht schnell daran gewöhnt. Ramsay hat sich immer wie Ramsay angefühlt. Dennoch, es hätte mich viele Minuten an Verwirrung weniger gekostet, wenn man ein passenderes Pronomen benutzt oder es kurz erwähnt hätte.

 

Das war es aber auch leider mit den positiven Punkten, die mir an dem Buch aufgefallen sind, denn der Rest hat mir leider nicht so gut gefallen. Mal abgesehen von dem Arschloch-Antagonisten (der damit eigentlich sogar recht gut geschrieben ist), sind es besonders die drei Charaktere, wie auch die Story, die mich nicht wirklich überzeugt haben.

Bei der Story, keine Ahnung, die war zu keiner Zeit wirklich überzeugend. Die Suche nach dem Buch ist alles andere als spannend und auch alles andere drum herum, weiß nicht, hat mich jetzt auch nicht vom geistigen Kamin weggelockt. Oft genug hatte ich mich gefragt: Nehmen die das Ganze auch mal so ernst, wie es immer mal wieder behauptet wird, dass es das ist? Warum kommt es mir so vor, als warten die immer erst auf bessere Zeiten, bis sie mal in die Hufen kommen? Und wie wollen sie ihren Plan umsetzen? Die kommen mir dann doch ziemlich verplant vor. Selbst hinterher nach dem Lesen kann ich diese Fragen nicht beantworten.

 

Außerdem waren mir die Figuren ein wenig zu distanziert. Man hört bzw liest so viel zu ihnen und erfährt doch so wenig über sie. Zwei der drei Charaktere hatten früher schon mal was miteinander, was dann aber absolut nicht gut ausging, aufgrund von verschiedenen Missverständnissen und anderen Gründen.

Aber auch die Charaktere selbst haben mich nicht so überzeugt, weiß nicht, ich könnte jetzt keinen nennen, den ich jetzt besonders mochte. Ramsay ist geheimnisvoll, aber auch gerne mal kindisch und impulsiv; von Ash sagt jeder, dass er impulsiv wäre, aber er kommt mir eher ferngesteuert als impulsiv vor. Und Callum wirkt ein bisschen zu kühl und ernst.

 

Irgendwann entwickelt sich erst eine Beziehung zwischen Ash und Ramsay, dann, als es wirkt, als hätte Ramsay Ash im Stich gelassen, und als sie sich kennenlernen, kommt es zu einer Beziehung zwischen Ash und Callum. Nichts gegen die Beziehungen an sich, bitte nicht falsch verstehen. Schön für drei, besonders, als sie versuchen, ein Poly-Paar zu werden. Dennoch, und das könnte vielleicht daran liegen, dass ich persönlich Slow-Burn bevorzuge: Das ging mir viel zu schnell. Und zwar jedes einzelne Mal. Ash und Ramsay kommen viel zu schnell zusammen, man merkt nicht so wirklich, wie sich die Gefühle zwischen den beiden entwickeln oder warum, es passiert einfach. Bei Ash und Callum sieht man es ein bisschen, aber auch nicht so stark. Und da die Gefühle unter den dreien für jeden der anderen beiden stark ist, versucht man sich wie gesagt an einer Poly-Beziehung. Dafür, dass Callum und Ramsay sich erstmal lange nicht leiden konnten, haben sie viel zu schnell zugestimmt. Dabei ist es ein Reihenband, mir persönlich hätte es besser gefallen, wenn Ash, Ramsay und Callum ihre jeweiligen Gefühle zueinander langsam, in einem nachvollziehbaren Tempo entdeckt und sich diesen gestellt hätten.

So kommt es nur wenig überzeugend rüber.

 

 

Fazit:

Es ist echt, echt schade. Das Buch hatte von der Beschreibung und den Ideen zu den Charakteren her viel Potential, aber davon wurde in meinen Augen leider sehr viel verschenkt. Wie gesagt, ich wollte es mögen, nicht wegen der Leserunde, sondern weil es unter anderen Umständen bestimmt richtig gut gefallen hat. Aber, je mehr ich davon gelesen habe, desto kleiner wurde der Wunsch, irgendwann mal die Fortsetzung davon zu lesen. Am Ende, als ich mit dem Buch durch war, war es komplett weg. Was wie gesagt sehr schade ist, da mir ein anderes Buch der Autorin besser gefallen hat. Aber ich kann und will nicht so tun, als würde ich das Buch mehr mögen, als es der Fall ist. Sorry, aber das kann und will ich nicht. Das wäre nicht richtig.

Und deshalb gebe ich, so leid es mir tut, dem Buch insgesamt zwei Sterne.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen